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Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
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richtige Augenblick, okay? Und du kannst nicht sagen,
das wäre kein faires Angebot.«
    »Ich bin sauber.«
    »Bist du sicher? Weil, ich weiß nicht, ob du jemals in
meinem Büro warst, aber wir sind gleich gegenüber von der
County-Drogenfahndung, und manchmal tapsen da diese menschenfressenden Drogenköter
herum, und ich will es nicht dazu kommen lassen, dir einen riesigen Rottweiler
vom Schwanz zerren zu müssen, du weißt schon, denn dann muss ich allen
erklären, warum ich dich mit dem Zeug ins Büro gelassen habe. Und das hier
bleibt unter uns...«
    »Ich bin
sauber, ehrlich.« Strike winkte ab.
    »Gut.«
Rocco reihte sich wieder in den Verkehr ein. »Kann ich dich mal was fragen?
Inoffiziell? Wie lange stehst du da jeden Tag bei den Bänken?«
    Strike
zuckte mit den Schultern. »So la-lange, wie's halt dauert.«
    Den Rest
des Weges legten sie schweigend zurück. Als sie ins Büro kamen, gab Rocco ihm
das Mylanta und sah zu, wie Strike die Flasche schüttelte. Doch statt sich ein,
zwei Esslöffel abzumessen, goss sich der Bursche das Zeug direkt in den Mund,
und Rocco beobachtete, wie sich der Adamsapfel dreimal auf und ab bewegte,
bevor Strike den Verschluss wieder zuschraubte.
    »Davon
wirst du Durchfall kriegen, Ronnie.«
    »Nein, ist
schon gut so.« Strike fuhr sich über die Lippen und überraschte Rocco dann
damit, dass er eine Papierserviette nahm und einen Tropfen der kreidigen
Flüssigkeit abwischte, der über das Flaschenhalsetikett rann. Rocco dachte an
Victor, der sich die Hände nach dem Pinkeln wusch. Er war fasziniert von der
pingeligen Art dieser Brüder; sie waren pingelig in jeder Lage.
    Rocco
führte Strike ins Vernehmungszimmer und ließ ihn am Tisch Platz nehmen. »Okay,
fangen wir ganz vorne an. Ich will keine Lügen mehr hören, denn alles, was du
mir gesagt hast, hab ich dir gutgläubig abgenommen. Und alles, was ich für
meinen guten Glauben gekriegt habe, ist ein Haufen Scheiße, ein Haufen Herumgerenne
bis zum Umfallen, und ich komme mir vor wie ein Blödmann, okay? Also, ich will
nichts mehr hören von wegen: >Ach, der Darryl
Adams<, oder >Ach, die Bar<,
oder »Ach, der Brüden ... Verstanden?«
    Strike nickte.
    »Nun, ich will dir mal was sagen. Drogen sind mir
scheißegal. Du kannst da draußen bei den Bänken stehen und Ampullen verkaufen,
bis dir der Schwanz abfällt, und wirst nie irgendwelche Probleme mit mir haben.
Die Sache mit Thumper und Jo-Jo? Ich hab da nur um etwas Hilfe gebeten. Hilf
mir, und diese Typen verschwinden, okay? Ich kümmere mich nur um tote Leute.
Die Lebenden, die landen bei jemand anderem auf dem Schreibtisch. Also, wenn
ich dir Fragen stelle, und du hast Angst, mir die Wahrheit zu sagen, weil du
Angst hast, dass das deine Deals behindert oder Rodneys oder Champs
Drogengeschäfte, mach dir keine Gedanken deswegen. Ich gebe nie was an die
Drogenfahnder weiter, denn wenn ich das täte, dann würde niemand mehr mit mir
reden. Haben wir uns verstanden?«
    Rocco warf dem Jungen seinen allerhärtesten Blick zu,
Strike sah teilnahmslos, aber nicht verschlossen drein.
    »Ich werde dir jetzt mal ein paar
Vierundsechzigtausend-Dollar-Fragen stellen, und ich will die Wahrheit, denn
wenn ich da draußen rumlaufe und es endet wieder damit, dass ich wie ein Idiot
dastehe, dann musst du dir eine neue Stadt zum Arbeiten suchen, und wohin du
auch gehst, ich werde wissen, dass du Drogen verhökerst, denn damit kann man zu
viel Geld machen, als dass du das Ganze drangeben würdest. Und das heißt, wo
auch immer du dich herumtreibst, irgendwann landest du so oder so im Knast.
Wenn auf deiner Akte dann >Schwanzlutscher< steht, wird kein Staatsanwalt
je wieder ein Geschäft mir dir machen. Aber wenn es einen Eintrag gibt, der
lautet, >Rocco Klein anrufen<, dann ist das wie 'ne Kreditkarte, okay?
Haben wir uns verstanden?«
    »Hmm-hmm.« Der Bursche verschränkte die Arme vor der
Brust.
    »Gut.« Rocco ging sofort in die Vollen, auch wenn er
sich nicht allzu viel davon versprach. »Okay. Gleich von vornherein - hast du
Darryl Adams umgebracht?«
    Strike verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    »Gut.« Irgendetwas in Rocco zerbrach, aber er fuhr
fort, weil er wusste, dass es nie so einfach war. »Das ist gut. Also muss ich
dich jetzt nicht über deine Rechte aufklären. Alles, was du mir jetzt über
irgendwelche Leute oder Deals erzählst, kann vor Gericht nicht gegen dich verwendet werden. So weit, so gut, richtig?«
    Strike wartete.
    »Also, wann hast du das

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