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Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
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Junge
schüttelte den Kopf, aber Rocco verstand nicht, was er damit meinte. Rocco
wischte sich mit einer Hand übers Gesicht und fuhr fort.
    »Und
Rodney, dem ist das doch auch scheißegal. Es kümmert ihn doch einen Dreck, wer
deswegen dran ist, du oder dein Bruder, was macht es denn für einen
Unterschied, solange er es nicht ist, richtig? Scheiß auf Victor, scheiß auf
Strike, he, scheiß auf Erroll und scheiß auf Tyrone, das ist seine Devise, aber
was ich sagen will ...« Rocco beugte sich vor: »Scheiß auf Rodney. Niemand will
was von dir, du bist das Opfer. Mann, wir sind seit Jahren hinter diesem Arsch
her. Er ist der Hauptgewinn. Es gibt nicht einen Cop in dieser Stadt, der nicht
jede Nacht davon träumt, seinen Arsch festzunageln, okay? Und versteh das nicht
falsch, aber du bist nichts gegen ihn. Nichts als ein kleiner Fisch.«
    Der Junge
nickte, aber noch nicht nachdrücklich genug.
    »Aber du
musstest deine Karten richtig ausspielen. Denn Rodney kann das
Spiel immer noch gewinnen, und dann gehst du mit fliegenden Fahnen unter. Ich
sag dir was. Es ist mir egal, dass wir ein Geständnis von deinem Bruder haben.
Ich kenne Typen, die sind zehn Jahre lang hinter einer bestimmten Sache her
gewesen, und genauso ist es bei mir, diese Sache ist meine Mission, ich
schließe den Fall nicht ab, weil wir beide wissen, dass Victor unschuldig ist,
darüber haben wir ja schon gesprochen, aber jetzt kommt's. Bei einer laufenden
Untersuchung wie dieser ist es immer dasselbe: Der Person, die zuerst redet,
glaubt man am meisten, denn wenn diese erste Person geredet hat, dann krallen
wir uns alle, und urplötzlich reden alle,
urplötzlich haben wir jede Menge Informationen, Alibis, allen möglichen Dreck
am Hals, weil jeder sagt: >Ja, ich war dabei, aber ich hab nichts gemacht<,
alles Bockmist zu diesem Zeitpunkt, weil alle dran sind, sowieso jeder jeden
beschuldigt, und dem zweiten, dritten oder vierten glaubt natürlich keiner
mehr. Und wenn dieser erste Typ auch noch freiwillig kommt, so wie du jetzt? O
Mann, dann ist der Typ Gold wert. Der Junge sitzt in der ersten Reihe,
verstehst du, was ich meine?«
    Rocco
machte eine Pause und sammelte sich für den letzten Schlag. »Aber gehen wir mal
davon aus, du sitzt jetzt hier mit mir, ich frag dich, was passiert ist, und du
sagst nichts. Du gehst zur Tür hinaus. Fein. Was kann ich machen? Aber denk an
Rodney. Er ist auf Kaution draußen, hat aber eine Drogenanklage am Hals, sie
haben ihn« - Rocco log das Blaue vom Himmel herunter - »mit einem Kilo Koks
erwischt. Er kommt vor Gericht, Scheiße, er hat ein paar harte lahre vor sich.
Und was glaubst du, was er wohl unternehmen wird? Es einfach hinnehmen? Himmel,
nein, er weiß, wie man das Spiel spielt. Er wird sagen: >He, machen wir ein
Geschäft, ihr sorgt dafür, dass meine Haftstrafe gekürzt wird, und ich erzähl
euch die Wahrheit über die >Ahab's<-Sache. Ihr habt den falschen Mann im
Knast.< Und dann wird er dich mit einem
müden Schulterzucken preisgeben. Und wenn wir dich holen kommen, was willst du
dann sagen? >Ich war's nicht, er war'sEr hat mich dazu
gezwungen?< Wer zum Teu fei wird dir dann glauben? Also, Ronnie ... jetzt ist der richtige Augenblick.
Hol deinen Bruder raus und bring Rodney rein. Du musst mir jetzt bloß die
Wahrheit sagen. Und sag mir nicht, Rodney hat abgedrückt, wenn er es in
Wirklichkeit gar nicht war. Weil, wenn ich ihn irrtümlich verhafte, dann wird
das Spiel nicht so laufen, wie wir wollen, verstehst du? Er ist genauso schuld,
wenn er nicht selbst abgedrückt hat, ich hoffe, das ist dir klar. Okay? Also,
lass uns dieses Arschloch festnageln. Bereit?«
    Strike nickte und rieb sich das Knie. Roccos Hände
fühlten sich wie Eis an, und er atmete heftig.
    »Okay, also, bringen wir's hinter uns. Hast du Darryl
Adams erschossen?«
    Strike sah ihn an. »Mmh-mmh. Nein.«
    Rocco gerann das Blut in den Adern, und er fror, spürte
plötzlich all die Stunden, die vergangen waren, seit er das letzte Mal in seinem
Bett geschlafen hatte. Er holte langsam Luft. »Okay, wer war es dann?«
    Ein heftiges Zittern kam über Strike. Seine Lippen
bebten, während er krächzend versuchte, die Worte hervorzupressen.
»Buh-buh-buuh ...«
    Rocco fuhr sich mit dem Daumennagel über eine Augenbraue,
während Strikes Stimme zu einem Seufzen erstarb.
    Der Junge versuchte es erneut und scheiterte wieder.
Dann entfuhr ihm schließlich der Name: »Buddha Hat.« Er nickte bekräftigend und
atmete dann durch

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