Prickelnd wie Prosecco
sie ein Fan von ihm war oder eine Feindin. Würde sie ihm jetzt schwärmerisch mitteilen, dass sie alle seine Artikel las, oder würde sie ihm raten, endlich erwachsen zu werden und sich einen richtigen Job zu suchen?
Doch weder das eine noch das andere geschah. Stattdessen seufzte sie leise, als sei sie enttäuscht, und sagte: "Es sah aus, als würden Sie sich unter Wasser nicht bewegen, und da dachte ich, Sie seien ohnmächtig."
„Der Liegestuhl hat mich am Kopf getroffen."
Als sie unwillkürlich eine Hand hob, fügte er schnell hinzu: "Es geht schon, ich war nur eine Minute lang nicht ganz bei mir."
Sie strich ihm das Haar zurück, und Nate konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war eine besorgte Geste, doch er empfand sie wie ein zärtliches Streicheln.
"Eine Minute ist eine lange Zeit, um sich bewusst zu werden, dass man unter Wasser ist." Die Frau zog die Hand weg und blickte auf ihre Finger, als habe auch sie etwas Ungewöhnliches bei der Berührung gespürt.
"Sie haben Recht. Vielleicht war es nicht ganz eine Minute." Seine Stimme klang sanft.
"Höchstens zwanzig Sekunden."
"Okay. Aber auch das war schon zu lang. Ich sah bereits mein Leben an mir vorüberziehen."
Spöttisch hob sie die Augenbraue. "Wirklich?"
„Na, nicht richtig, aber ich hatte den plötzlichen Wunsch, meine Mutter anzurufen."
"Ihre Mutter?"
"Um ihr dafür zu danken, dass sie mich zum Schwimmunterricht geschickt hat.
Und um ihr zum Geburtstag zu gratulieren."
"Sie sind doch gar nicht geschwommen."
„Aber das wäre ich. In höchstens zehn Sekunden, vielleicht fünfzehn.
Wahrscheinlich. Trotzdem verdanke ich Ihnen mein Leben. Nochmals danke."
Lacey fing an zu lachen. "Reden Sie immer so schnell?"
"Immer. In meiner Familie kommt man sonst nie zu Wort."
"Ist heute wirklich der Geburtstag Ihrer Mutter?"
„Nein, erst am Montag. Aber dort unter Wasser wurde mir bewusst, dass ich nicht drei Tage vor ihrem Geburtstag ertrinken kann, weil sie sonst diesen Tag ihr Leben lang nicht mehr fröhlich feiern kann."
Laceys Lachen wurde lauter. "Was für eine Unterhaltung! Und dabei treten wir Wasser, während wir vollständig bekleidet in einem fremden Swimmingpool treiben."
„Immer noch besser als diese Party."
"Da haben Sie Recht." Sie blickte ihn eindringlich an. "Wieso sind Sie überhaupt hierher gekommen?"
"Um mich zu verstecken." Nate war erleichtert, dass die Frau ihn erkannt hatte, weil sie ihn zuvor auf der Party gesehen hatte, und nicht, weil sie ihn von seiner Arbeit für "Men's World" kannte. Vielleicht sah sie in ihm den Mann, der er wirklich war, und nicht die Rolle, die er in seinen Artikeln spielte. "Ich konnte keine Sekunde länger mit Leuten reden, die mir am liebsten ein Messer in den Rücken rammen würden, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern."
Lacey nickte verstehend. "Das kann ich nachvollziehen. Dann haben Sie also hier in dem Liegestuhl gelegen und sind aus Versehen in den Pool gefallen?"
Dann begriff sie. "Sie haben mich beobachtet? Und beim Spannen waren Sie so unvorsichtig, dass der Stuhl in den Pool kippte. Sie wären fast ertrunken, weil Sie einen Blick auf meine Dessous werfen wollten?"
"Na, Sie müssen zugeben, dass es wirklich sehr schöne Sachen sind. "
Prüfend sah sie ihm in die Augen. "Sind Sie Experte auf dem Gebiet?"
„Im Grunde nicht." Er lächelte. "Offen gesagt ziehe ich lieber Boxershorts an als einen Tanga. Ich dachte immer, die seien sehr unbequem. Aber Sie wirken ganz zufrieden darin, also sollte ich es vielleicht auch mal probieren."
Fast bereute Nate es, sie aufgezogen zu haben, aber sie hatte es ja förmlich herausgefordert. Würde sie jetzt wütend aus dem Pool steigen? Oder hatte sie nicht nur einen aufregenden Körper, sondern auch Humor?
Dann sah er das Lächeln. Ein überwältigendes Lächeln, das ihre Augen funkeln ließ. Innerlich seufzte Nate erleichtert auf.
Eine schöne Frau mit Sinn für Humor, die ihm das Leben gerettet hatte. Konnte es eigentlich noch besser laufen?
Lacey mochte keine Männer, die dauernd flirteten. Raul stellte eine Ausnahme dar, denn obwohl er den Ruf eines Frauenhelden hatte, fühlte sie sich bei ihm sicher. Er war so alt wie ihr Bruder und außerdem ihr bester Kumpel.
Bei diesem Mann hier fühlte sie sich dagegen alles andere als sicher. Gut aussehend, sexy, mit Grübchen beim Lächeln und eindeutig darauf bedacht, mit ihr anzubändeln, war er kein Mann, in dessen Nähe sie sich sicher fühlte.
Sie war regelrecht
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