Prickelnd wie Prosecco
erschrocken, als sie in ihm den Mann erkannte, der sie schon auf der Party fasziniert hatte. Und ihr war sofort klar, dass Raul ihr Unsinn erzählt hatte: Dieser Mann war nicht nur attraktiv und charmant, er war auch intelligent. So einen Mann würde sie liebend gern Mund zu Mund beatmen.
Lacey hielt sich weiter am Beckenrand fest. Ihr Kleid würde wahrscheinlich für alle Zeiten nach Chlor riechen, doch das machte ihr im Moment nichts aus. Sie musste lächeln, als sie sich den Mann im Tanga vorstellte. "Ich kenne ein Versandhaus, bei dem man auch Tangas für Männer bestellen kann."
"Und woher wissen Sie das?"
"Weil ich letztes Jahr einem Freund so einen Tanga als Gag zum Geburtstag geschenkt habe."
"Einem Freund?" Fragend hob er die Augenbrauen.
"Eigentlich bin ich mit seiner Frau befreundet. Und sie sagt, ihr Mann hätte den Tanga auch fast während der Flitterwochen angezogen, wenn nicht vorn eine gelbe Ente darauf gestickt gewesen wäre."
"Das Ding hätte ich auch nicht angezogen."
"Ich nehme an, Sie bevorzugen schlichtes Schwarz.“
"Ihnen steht Schwarz jedenfalls blendend."
Es hätte ihr peinlich sein sollen, dass er sie tatsächlich beobachtet hatte, doch sie musste nur lachen. "Ist das eine Gewohnheit von Ihnen, fremden Frauen auf die Unterwäsche zu starren?"
"Und wie ist das bei Ihnen?" erwiderte er fragend. "Schleichen Sie sich immer auf Partys in die Fitnessräume der Gastgeber?"
„Ich habe mich versteckt, genau wie Sie", räumte sie ein. "Ich hasse Cocktailpartys."
"Das geht mir genauso. Immer gekünstelt lächeln, und alle sind nur auf der Suche nach einem Gesicht, dass, sie nicht in der nächsten Woche wieder bei der Arbeit sehen."
Lacey war überrascht, wie ernst das klang. "Genau so habe ich es empfunden."
"Da trete ich lieber Wasser und trage dabei einen triefnassen Smoking."
"Der hoffentlich nicht geliehen ist."
"Leider ist er das."
"Dann werden Sie Ihre Kaution nicht wieder bekommen."
„Vielleicht kaufe ich das Stück sowieso. Könnte ja sein, dass es mein Glückssmoking ist." Sein Ton klang scherzhaft, doch sein Blick war ernst.
Schöne Augen, dachte Lacey. Grün mit einem goldfarbenen Ring um die
Pupillen. In diesen Augen könnte ich mich verlieren. Und dazu diese dichten, langen schwarzen Wimpern! Dann wanderte ihr Blick zu seinem sinnlichen Mund. Fast wünschte sie sich, sie wäre der Typ Frau, der sich einfach vorbeugen und den Fremden küssen würde. Es musste wundervoll sein, seine Lippen an ihren zu fühlen.
Nein, ermahnte sie sich. Ich werde vernünftig sein. Auch wenn ich auf diesem Trampolin herumgesprungen bin und einen Stringtanga trage, es passt nicht zu mir, einen Fremden einfach zu küssen. Oder doch?
"Wir sollten uns abtrocknen", sagte sie und hörte selbst das Bedauern in ihrer Stimme. "Sicher werde ich schon vermisst. Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll."
„Können Sie nicht einfach nach Hause fahren, ohne jemandem einen Ton zu sagen?" Der Fremde kletterte aus dem Pool und half Lacey aus dem Becken.
Sie wollte etwas antworten, aber dann bemerkte sie, dass er ihre nackten Schultern betrachtete. Sie atmete tief durch. Er sah auf ihren Hals, und sein Blick glitt zu ihren Brüsten. Laceys Herz schlug schneller.
Ihr war klar, dass sie entsetzlich aussehen musste, doch ebenso klar war ihr, dass der Mann sie begehrte. Vielleicht lag es daran, dass er die Augenbrauen zusammenzog, oder daran, dass er so angestrengt atmete. Sein Körper strahlte eine Wärme aus, die Lacey einzuhüllen schien. Dabei berührte er sie nicht einmal.
Schließlich riss sie sich zusammen und trat einen Schritt zurück. Er schüttelte den Kopf, als wolle er wieder zu sich kommen, und Lacey wusste, dass er die prickelnde Stimmung genauso sehr spürte wie sie.
"Nein", sagte sie, "ich kann nicht einfach weg. Es ist zu kompliziert." Seit sie in den Pool gesprungen war, um den aufregenden Fremden zu retten, hatte sie ganz unkomplizierte Freude empfunden. Sie hatte mit ihm gelacht und mit ihm heiße Blicke getauscht. Das war viel besser, als sich über J.T. und über diesen Abend Sorgen zu machen.
Sicher würde es J.T. nicht sehr gefallen, wenn sie im klitschnassen
Cocktailkleid wieder auftauchte. Wie wollte er sie so der feinen Gesellschaft von Baltimore vorstellen? "Ich sollte lieber einen Freund anrufen, damit er mir hilft."
"Das sollte ich auch. Haben Sie zufällig ein Handy dabei? Meins ist nass geworden." Er zog ein Handy und einen Minirekorder aus der Tasche. Aus
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