Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
Vom Netzwerk:
Zieladresse, an die bank06.pdf gesendet wurde, ganz offen genannt: ein Verzeichnis und Ordner im Bereich der NSA-Server, der allein für das Direktorium und die Graue Bande reserviert war.
    Sie schrieb eine neue Prozedur. Mit einem erfundenen, unauffälligen, kryptischen Namen: JH1320pera. JH1320pera veranlasste eine Suche im Hintergrund nach vier bestimmten Zeichenketten mit je sechzehn Zeichen in sämtlichen erreichbaren Dateien. Falls JH1320pera eine Kette fand, kopierte sie die Datei und schickte sie an einen Server in Kalifornien. Von wo Alice sie dann über nicht nachvollziehbare Wege erhalten würde. Jedenfalls, wenn der oder die Anwender an der Spitze der NSA dieses Virenschutzprogramm nutzten. Nichts sprach dafür, dass sie es nicht taten.
    Danach bemühte Alice DJINN, um etwas über Hank Jordan zu erfahren. Es war ausreichend, eine kleine, giftige Mail an Jordan zu schicken. Von einem anderen Angestellten der NSA, schon an der Mailadresse erkennbar. Hi Pete, danke für die Einladung. Wir können aber leider nicht kommen. Elternbesuch! Berny. Unmittelbar danach eine zweite Mail: Es tut mir leid, Hank. Irrtum - habe die falsche Adresse angeklickt.
    Nun hieß es warten. Bis das Giftpaket Jordans Zugangspasswörter schicken würde.

24
       Liebe Mrs Stonington.
       Mrs Rust wird sich morgen früh ab 0800 für die 
       Übergabe bereithalten. Unsere Bedingungen gelten 
       unverändert. Wir melden uns bei Ihnen mit 
       weiteren Anweisungen.
       PRIM
     
     
    Krienitz schickte die Mail ein paar Minuten nach der Entschlüsselung durch Pamela Stonington an den Empfängerkreis. Dann rief sie Hoover und Wheelwright mit einer Konferenzschaltung an.
    „Sie ist in Ihrer Post. Gerade eingegangen. Es steht nichts drin außer einer Aufforderung. Wir sollen morgen früh ab 8 Uhr bereit sein.“
    „Meinen die morgen? Es ist jetzt kurz vor 22 Uhr. Was wäre passiert, wenn die Mail erst morgen gekommen wäre, oder erst morgen geöffnet würde?“, fragte Hoover.
    „Sie wissen es besser, Hoover.“
    „Warum?“
    „Weil Miss Lormant ausführlich erklärt hat, wie PRIM die Eingangszeiten ihrer Mails bei uns kontrollieren können.“
    „Da muss ich gefehlt haben.“
    „Sie können sich über einige Zwischenstationen auf einem fremden Rechner einloggen. Dann dort über gestohlene Passwörter einen vorhandenen Mail Account öffnen und über ihn die Mail an uns schicken. Oder sie versehen die Mail mit einem Sollzeitpunkt für das Abschicken. Das ist noch raffinierter. Weil die Mail bereits vorzeitig abgelegt werden kann. Und die Rückverfolgung dadurch schwieriger wird. In beiden Fällen ist die Mail aber in aller Regel in weniger als fünf Minuten bei uns.“
    „Okay.“
    „Jedenfalls sehe ich schwarz für einen Teil Ihrer Nachtruhe.“ Bevor sie die Verbindung gekappt hatte, hörte sie Hoover griesgrämig brummen.
    Matthew Wheelwright wies auf den Alarmplan hin, den man inzwischen aufgestellt hatte, und überlegte laut, ob wegen der späten PRIM-Nachricht etwas daran zu ändern wäre. Krienitz kam ihm entgegen und bot an, das Beagle-Gremium zu informieren und für halb acht Uhr einzuberufen. Die Rückverfolgung der Mail sollte wie zuletzt durch das Team von Experten vom FBI, dem Secret Service und der NSA erfolgen, Beginn sofort.
     
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Mrs Rust wird umgehend von einem männlichen 
       bewaffneten FBI Agenten mit einem Wagen des FBI 
       ohne auffallende Kennzeichnungen vom Weißen 
       Haus über die US 295 nach New York City gefahren. 
       Keine Hubschrauber wie beim letzten Mal. Wir 
       melden uns bei Ihnen mit weiteren Anweisungen.
       PRIM
     
     
    Als Eingangszeit der Mail, vom Secret Service als PRIM-12 gekennzeichnet, war 08:09 Uhr angegeben. Pamela Stonington hatte berichtet, dass keine Anlagen und keine private Korrespondenz in der Mail enthalten waren. In der Arena veranlasste das McFarlane zu dem Kommentar: „Es soll schnell gehen und ohne Komplikationen.“
    Danach war es mit der Ruhe bei morgendlichem Kaffeetrinken vorbei. Aus dem Kommandowagen, unverändert als Spider bezeichnet, waren die Stimmen von Wheelwright und Hoover gleichzeitig zu hören, dazu ein Stimmengewirr mit nur einzelnen verständlichen Worten und Satzfetzen aus dem Hintergrund. Ein FBI-Agent namens Werback, der aber jetzt nur noch als Companion in den Gesprächen und Anweisungen auftauchte, wurde instruiert und für die Aufgabe ausgerüstet. Die Limousine, ein weinroter

Weitere Kostenlose Bücher