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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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prüfenden Rundblick in den Raum. „Für den dritten Schrank bekommen wir einen Bolzenschneider. Prüfen Sie erst einmal die beiden ersten!“ Er zog die Tür zu, und sie schloss wieder ab.
    Rust öffnete das erste Schloss. Im Schrank hing eine alte, sehr schmutzige Jeans. Am Boden standen halbhohe Gummischuhe. Und in dem einzigen Fach im Oberteil des Schranks standen drei Dosen Coca Cola. Der zweite Schrank war leer.
    Rust berichtete an die Freundin und setzte sich dann auf den Tisch unter der Leuchte. Es vergingen etwa fünfzehn Minuten, dann meldete sich Pamela Stonington wieder.
    „Bel, die nächsten Anweisungen sind da. Ich lese alles vor:
     
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Rufen Sie jetzt Mrs Rust an. Sie soll die folgenden 
       Anweisungen sofort und zügig und ohne 
       Einschaltung des Agenten vor der Tür befolgen. Sie 
       soll die Zugangsklappe zum Pneumatischen System 
       an der Wand hinter dem Bild öffnen. Es befinden 
       sich mindestens fünf leere zylindrische 
       Plastikbehälter in einer Haltevorrichtung. Sie soll 
       einen entnehmen und den Deckel aufschrauben und 
       den Beutel mit den Brillanten hineintun. Dann soll 
       sie den Deckel zuschrauben und den Behälter wie 
       auf dem Plakat zum Gebrauch angezeigt in die 
       Aufgabevorrichtung stecken. Die einwandfreie 
       Arretierung des Behälters wird durch ein grünes 
       Licht angezeigt. Dann soll sie auf dem Tastenfeld 
       die Zahl 179 eingeben und an der Anzeige auf 
       Richtigkeit kontrollieren. Bei Falscheingabe kann 
       die Zahl mit der Taste DEL gelöscht und 
       anschließend neu eingegeben werden. Dann soll sie 
       die grüne Taste START drücken. Anschließend soll 
       sie die Dokumente zusammenrollen und ohne Pause 
       auf die gleiche Weise mit den anderen Behältern 
       hinterherschicken. Es werden unter Umständen leere 
       Behälter zur Auffüllung des Bestands in die 
       Aufgabevorrichtung eingeschossen. Mrs Rust soll 
       sich nicht erschrecken. Sie soll danach auf weitere 
       Anweisungen warten.
       PRIM“
     
     
    „Leg bitte nicht auf, Pam! Ich mache das jetzt, aber vielleicht muss ich nachfragen.“
    Rust nahm den großen Kalender mit Tierfotografien von der Wand. Das aufgeschlagene Blatt zeigte den Monat April und vier neugierig in die Kamera blickende Fuchswelpen. Das Foto war wohl interessanter als das aktuelle Datum. Hinter dem Kalender kam eine Art Wandschrank zum Vorschein, mit rechts und links angeschlagenen, hellgrün angemalten Metalltüren mit eingelassenen Griffen. Auf der linken Klappe stand eine schwarze 1, auf der rechten eine 2. Sie öffnete beide Flügel. Die Aufgabevorrichtung sah so aus, wie PRIM sie beschrieben hatten. An der rechten Seite war eine Art Gebrauchsanweisung auf einer metallenen Tafel angebracht. Sie bestand nur aus stark vereinfachten Bildern, Piktogrammen, als ob sie für Leute gedacht war, die nicht lesen konnten oder kein Amerikanisch verstanden.
    Sie zog einen der leeren, durchsichtigen Plastikbehälter aus der Halterung und schraubte den blauen Deckel ab. Dann hob sie den Koffer auf einen der Tische, schloss ihn auf und nahm den Beutel heraus. Er passte problemlos in den Behälter. Sie verschloss ihn mit dem Deckel und steckte ihn in die Aufgabevorrichtung. Der Behälter rutschte von allein in die richtige Lage, und die grüne Anzeige leuchtete auf.
    „Einhundertneunundsiebzig?“, fragte sie.
    „Richtig. Eins, sieben, neun.“
    Rust tippte die Zahl ein. 179 erschien in schwarzen Ziffern auf dem kleinen Tableau. Darunter stand: Drücken Sie START.
    Die Druckluft schoss mit einem kurzen, lautem Zischen in die Rohrleitung. Der Behälter verschwand blitzschnell mit einem satten „Flopp“. Danach leiseres, längeres Zischen, während der Druckausgleich stattfand. Die Anzeigen erloschen.
    „Die Wurst ist weg.“ Rust klang verblüfft, obwohl sie doch selbst den Transport in die Wege geleitet hatte.
    „Verstanden. Lass dir etwas Zeit mit den Büchern!“
    Rust legte die Zertifikate und die Urkunden auf den Tisch. Sie durfte nicht auffällig bummeln, falls sie von PRIM beobachtet wurde. Sie machte sechs etwa gleich hohe Stapel aus den Papieren. Dann überlegte sie, als ob sie unsicher war, dass die Papiere eines Stapels in den Behälter passten. Sie legte die Papiere wieder zu einem großen Stapel zusammen und schichtete sie dann neu in sieben Stapeln auf. Sie achtete darauf, die

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