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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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Programmierung vergab die Wartungsfirma an einen Zweimannbetrieb im nahe gelegenen Vorort Ridley Park. Dort war niemand zu erreichen. Hoover entsandte zwei Wagen. Einen für jeden der beiden.
    Als Rust den Beutel losgeschickt hatte, stieg die Anspannung im Kommandowagen und in der Arena. Hoover instruierte Rust über Pamela Stonington, ein paar Minuten mit den Dokumenten zu warten und zwischen den einzelnen Sendungen kleine Pausen einzulegen. Niemand betrat das Labor, und der Mann im Labor kam auch nicht heraus. Jeder Besucher des Flurs vor dem Labor war dreimal fotografiert worden, bevor er in einem der Zimmer verschwand oder den Flur über Treppen oder Fahrstuhl verließ.
    „Wie lange braucht ein Behälter vom College bis hier?“, fragte Wheelwright den Brights-Mann.
    „Wie weit ist das?“, fragte der zurück.
    „Etwa 900 Meter.“
    „Meistens laufen die Behälter mit zwölf bis vierzehn Meter in der Sekunde. Im Mittel. Schneller, wenn es geradeaus geht.“
    „Das ist nur ein wenig länger als eine Minute.“ Wheelwright lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Müsste also längst angekommen sein. Wie merkt man den Eingang eines Behälters?“
    Der Brights-Mann dachte nach. Dann sagte er etwas zögerlich: „Das ist unterschiedlich. Ich meine, dass das Signal unterschiedlich verarbeitet wird. Je nach Kundenwunsch können wir an den einzelnen Stationen Pieptöne, eine Glocke, Klingeln oder Summen einrichten. Es gibt auch Stationen mit Lichtanzeigen. Ich weiß nicht, was bei Station 179 installiert ist. Normalerweise hört man auch Zischgeräusche und das Arbeiten der Ventile, wenn ein Behälter kommt.“
    „Auch wenn die Klappen geschlossen sind?“
    „Dann hört man es vielleicht nicht. Aber die Signale hört oder sieht man bestimmt.“
    „Wir müssen uns möglicherweise auf eine längere Wartezeit einstellen“, bemerkte Hoover nach einer Weile in die Stille hinein. „Das bedeutet, dass wir Leute auswechseln und ersetzen müssen, um nicht aufzufallen.“
    „Hören Sie mich, Hoover? Hier ist Alice Lormant.“
    „Laut und deutlich. Sprechen Sie!“
    „Ich habe mir den Ortsplan des pneumatischen Rohrnetzes angesehen, also nicht die Systemzeichnung. Nach dem Systemplan liegt alles schön beieinander. Aber auf dem Ortsplan sieht man, dass einige Stationen zweieinhalb bis drei Meilen auseinander liegen. Wenn der Mann im Labor die Sachen weiterschickt, vielleicht als Gefälligkeit und sonst völlig unbeteiligt, dann fehlen uns Leute an den anderen Stationen.“
    „Danke!“, antwortete Hoover kurz. Dann hörte Alice ihn mit mehreren Leuten sprechen. Offenbar entsandte er Agenten nach den anderen vier Gebäuden, die außer dem College und der Universität an das System angeschlossen waren.
    „Sie sollen jeden überprüfen, der die Gebäude verlässt. Aber noch nicht eindringen, bevor wir aus Spider den Befehl dazu geben!“, hörten die Beagle-Mitglieder in der Arena Hoover sagen.
    Wheelwright und Hoover berieten sich und entschieden dann, Scout noch einmal in das Labor zu entsenden. Scout war offensichtlich die Agentin, die schon zuvor im Labor war und dort den jungen Mann, wahrscheinlich einen Studenten, angetroffen hatte. Alice fragte sich, ob Scout ihr richtiger Name war. Eher wohl nicht, dachte sie, wenn man die Begeisterung der Dienste für Codenamen kannte.
    „Wo ist Scout jetzt? Noch in der Cafeteria?“
    Die Antwort war in der Arena kaum zu verstehen.
    Dann wieder Hoover: „Agent Scout?“, und nach einer kurzen Pause, „ich schicke Ihnen jemand mit einem Mikrophon. Es sieht aus wie eine Armbanduhr. Gehen Sie dann noch einmal in das Labor! Suchen Sie unter einem Vorwand die Nähe der Rohrpoststation auf und stellen Sie fest, ob die acht Behälter eingetroffen sind! Einmal mit einem weißen Stoffbeutel, die anderen sieben Behälter mit Papier in Rollen. Unauffällig, und Sie sind völlig unwissend. Ich rufe Sie auf Ihrem Smartphone an. Als Benny Tyman. Dann können Sie mit ja und nein, in jedem Fall unverdächtig antworten. Machen Sie unauffällig ein Foto von der Station und schicken Sie es an mich! Wenn die Klappen immer noch offen stehen, schließen Sie sie! An der Außenseite müsste die Stationsnummer stehen.“
    Als Scout das Labor erneut betrat, war der junge Mann noch am alten Platz, schaute jetzt aber durch das Binokular eines Mikroskops. Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er Scout zunächst nicht bemerkte.
    „Hallo, ich bin es noch einmal. Ich bin Alicia. Ich möchte nicht

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