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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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stören. Aber ist Benny inzwischen hier gewesen?“
    „Nein, es war niemand hier. Alexander, also Alex. Welcher Jahrgang bist du? Ich habe dich noch nie auf dem Campus gesehen.“
    „Ich studiere Musik in New York. Bin hier nur zu Besuch. Und …“
    In diesem Moment machte sich Scouts Smartphone mit dem C-Dur Präludium aus Bachs Wohltemperierten Klavier bemerkbar. „Entschuldige bitte, Alex!“, sagte sie und ging hinüber zur Rohrpoststation, als ob sie ein ruhiges Plätzchen suchte, wo sie niemanden belästigen konnte. Sie legte ihr Notebook auf einen der Arbeitstische.
    „Hi, Benny. Wo steckst du denn?“
    „Sind gefüllte Behälter zu sehen?“
    „Nein, überhaupt nicht.“
    „Ist die Stationsnummer eins - sieben - neun?“
    Scout bewegte die Klappen, als ob sie aus Verlegenheit nicht wusste, was sie mit ihrer freien Hand machen sollte, während sie das Smartphone gedankenverloren an den Kopf hielt. „Genau. Da hast du völlig recht.“
    „Hat Alexander eine Waffe? Oder könnte er schnell eine greifen?“
    „Nein, das sehe ich nicht so. Aber es wäre möglich.“
    „Gehen Sie zu ihm und verwickeln Sie ihn in ein Gespräch! Halten Sie Abstand! Seien Sie vorsichtig!“
    „Okay. Bis gleich!“
    Sie machte einen kleinen Umweg, um sich Alexander von vorn nähern zu können. „Er hat sich gemeldet und holt mich gleich hier ab. Danke für deine Hilfe. Ist das da drüben ein Rohrpostsystem?“
    „Da ist doch nichts zu danken, Alicia. Ja, soll für Laborproben sein. Ich habe es noch nie in Betrieb gesehen. Ich glaube, es ist eine Art Museumsstück.“
    Mit lautem Geschrei und gezogenen Pistolen stürzten FBI-Männer durch beide Türen in das Labor: „Auf den Boden! Hände über den Kopf!“ Scout fragte sich, wie sie die zweite Tür aufgeschlossen hatten. Da wurde sie auch schon zu Boden geworfen. Alexander versuchte, sie zu beschützen. Er schrie vor Schmerz, als ihm beide Arme auf den Rücken gedrückt wurden.
     
     
    * * *
     
     
    Paul Hoover hatte ein sehr ungutes Gefühl. PRIM hatten offensichtlich das Rohrpostsystem manipuliert. Er verlegte den Kommandowagen weit nach Westen, auf die andere Seite des Schuylkill, und nahm Stellung in einer Seitenstraße auf dem baumbestandenen Gelände des Girard College. Sein Instinkt sagte ihm, dass PRIM eine Station ausgesucht haben mussten, die möglichst weit von der Aufgabestation bei den Gerichtsmedizinern entfernt war. Und solche Stationen gab es im St. Josephs Hospital an der West Girard Avenue Ecke Nord 16. Straße. Musste er PRIM unter Studenten suchen? Jedenfalls waren die Einsatzorte auffällig hochschullastig.
    Die Meldungen von den vielen Einsatzorten der Agenten überstürzten sich. Hoover hatte darauf bestanden, dass auch die St. Josephs Universität und das College in der City Avenue mit seiner Abteilung für Forensische Medizin weiter überwacht wurden. Inzwischen waren alle Ausgänge unter Kontrolle, und sechs Tunnels wurden überwacht. Wheelwright sprach mit Krienitz in der Arena. Niemand glaubte, dass PRIM jetzt noch eins der Gebäude betreten würden, fast fünfzig Minuten nach der Aufgabe des ersten Behälters durch Rust. Sie bereiteten sich auf die Durchsuchung der Gebäude vor, und Wheelwright besprach mit dem Einsatzleiter die Aufgaben für die 119 Mann der Polizei.
    Dann gab es Ärger, weil Agenten einen Krankenwagen nach kurzer Fahrt angehalten hatten, der mit Fahrer, zwei Sanitätern und einem Patienten aus dem Hospital gekommen war. Die Leute wurden am Telefonieren gehindert und glaubten wohl an einen Überfall. Erst als Polizisten auftauchten, konnten der Fahrer und die Sanitäter beruhigt werden. Die Polizei organisierte einen Ersatzwagen mit Fahrer, und ein Polizeiarzt übernahm die Betreuung des Patienten, der trotz seiner Proteste abgetastet wurde.
    Aus dem Büro von Brights kam die Nachricht, dass in der Logdatei unter dem heutigen Datum neben einigen anderen die acht Sendungen von Station 12 nach Station 179 verzeichnet waren. Das System arbeite demnach einwandfrei, befand Brights.
    „Das passt ins Bild“, bemerkte Hoover trocken. Es war nicht klar, ob er Brights meinte oder PRIM.
    „Wenn wir und die Leute von Brights momentan nicht an die Programmierer herankommen,“ meldete sich Alice im Kommandowagen, „sollen Brights uns den Maschinencode des Programms schicken. Ich denke, dass wir da etwas finden könnten.“
    Hoover schnippte mit den Fingern in Richtung einer Agentin, die mitgehört hatte. Dann gab er den Befehl zum

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