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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das World Trade Center. Es hieß außerdem, dass dies eine Panik auslösen könnte, vielleicht ja von PRIM geplant. Krienitz verbot die unmittelbare Flugverfolgung des PRIM-Hubschraubers. Die Anweisung des Präsidenten lautete schließlich, PRIM erst zu verfolgen, wenn sichergestellt war, dass sie Brillanten und Dokumente auch wirklich erhalten hatten.
    Hoover bat Decker, jemanden herausfinden zu lassen, welches die höchsten Gebäude in der Nähe des Sees waren. Und dann sofort Beobachter auf deren Dächer zu beordern.
    Alice fragte, ob es in New York ein Differentielles Satellitennavigationssystem gab. Die Polizei meldete: „Positiv. New York ist gut abgedeckt mit DGPS. Wir benutzen es selbst, auch die Feuerwehr und etliche Firmen. Auf zwei Meter genau, meistens noch viel genauer.“
    PRIM würden also einen ferngelenkten Hubschrauber einsetzen. Wahrscheinlich nicht größer als eineinhalb Meter. Mit DGPS-Ausrüstung. Höhen- und Lagebestimmung auf einen Meter genau. Und sicherlich mit der Fähigkeit, vorgegebene Wegpunkte im Raum nacheinander anzusteuern. Dadurch keinerlei elektronische Ausstrahlung.
    „Warum das Arme-Ausbreiten?“, fragte jemand.
    „Dann kann ein Beobachter PRIM melden, dass Rust fertig ist“, meinte Nick.
    „Haben Sie das gehört, Kaestner?“, fragte Wheelwright.
    „Nein, zu leise.“
    „Wir vermuten, dass vom See aus eine telefonische Meldung an die Handwerker erfolgt, wenn Silber den Hubschrauber beladen hat. Dreimal.“
    „Ich lasse Gold jetzt die Nachricht an Silber durchgeben“, sagte Krienitz mit ihrer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ.
    „Warten Sie noch einen Moment!“, bat Hoover. Dann kam die Meldung eines Agenten über das Geräusch eines Fluggeräts. Angeblich wie von einem Düsenflugzeug. „Korrektur. Geben Sie die Nachricht an Silber! Jetzt!“
    Hoover beauftragte K. B. und Allan, nachzuprüfen, welche Möglichkeiten der Radarüberwachung von kleinen Flugzeugen es in Manhattan gab. Gleichzeitig gab Decker Anweisung an alle Agenten, die Kameras oder Smartphones mit Kameras hatten und am See waren, den Hubschrauber zu fotografieren. Trotz des geringen Tageslichts und trotz der Entfernungen.
    Rust erhielt mit der PRIM-Anweisung eine Beschreibung des aktuellen Geschehens. Während Pamela Stonington ihr die Mail vorlas, senkte sich der Hubschrauber bereits über dem Boot. Weder Rust noch Werback vermochten später zu sagen, aus welcher Richtung er gekommen war. Das Motorengeräusch wurde immer lauter, wenn auch das übliche Knattern der Rotorblätterenden fehlte, so dass Rust den letzten Teil der Mitteilung nicht mehr verstand. Aber die Anweisungen für den gegenwärtigen Zeitpunkt waren eindeutig.
    Die Büchse hing an einer etwa drei Meter langen Plastikstange oder einem Plastikrohr unter dem Hubschrauber. Offenbar aus Blech, unscheinbar und grau. Und sie war nicht rund, sondern viereckig. Plötzlich war sie in Griffweite von Rust. Und sie hatte den Koffer noch nicht einmal geöffnet. Dann gab Werback ihr den Beutel. Sie konnte das Scharnier des Büchsendeckels sehen. Er ließ sich leicht öffnen. Der Beutel passte gut hinein. Beim Schließen des Deckels spürte sie einen leichten Widerstand. Als der überwunden war, war die Büchse offensichtlich fest verschlossen. Die enorme Anspannung fiel von ihr ab.
    „Arme!“ rief Werback ihr zu. Rust breitete die Arme aus.
    Sie versuchten, den Hubschrauber zu sehen. Aber der Abwind des Rotors war so stark, dass man die Augen schließen musste. Erst als er in größerer Höhe war, immer noch genau über ihnen, konnten sie ihn sehen. Oder was man von ihm sehen konnte. Eine graues Insekt, das sich nur wenig vom Himmel darüber abhob.
    „War die Büchse aus Metall?“, fragte Hoover Werback.
    „Das war eine Büchse aus Metall, nicht wahr?“, hörte man Werback die Frage weitergeben. Dann: „Ja, Metall. Ein Blechbehälter.“
    „Clever“, war Hoovers einziger Kommentar. Es dauerte nicht lange, bis alle den Kommentar verstanden hatten. Der rote Punkt war von der Karte verschwunden.
    Hoover instruierte Decker, dass das Signal wieder auftauchen müsste, vielleicht nur kurzzeitig, wenn PRIM den Stoffbeutel aus der Blechbüchse nehmen würden. Er sollte Leute zur Beobachtung einsetzen und das Ziel dann möglichst genau einpeilen lassen.
    Der Vorgang auf dem See war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Mehrere Boote näherten sich. Rufe und Fragen. „Können wir Ihnen helfen? Wir haben die

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