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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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ein schriftliches Prüfzeugnis ausstellen. Das machen wir natürlich auch.“
    Hoover atmete hörbar aus. Er gab Callins seine Karte.
    „Wollen Sie gar nicht hören, welchen Wert der Brillant hatte?“ Callins brauchte ihre Brille nicht zu verschieben, um über den Rand zu ihm hinaufzublicken.
    „Nein, vielen Dank. Wir kennen ihn nur zu genau.“
    „Wussten Sie auch, dass der Mann zwei Waffen bei sich hatte?“, fragte Callins. Da waren Hoover und Alice bereits auf halben Weg zum Ausgang.
     
     
    * * *
     
     
    Alice und Hoover erreichten Camper etwa zur gleichen Zeit wie Rust und Werback den Brunnen. Ihr Bild schien aus einem anderen Blickwinkel aufgenommen zu werden als vor dem Besuch bei Tiffany & Co. Der rote Punkt stand still auf der Karte. Sie reichte von der West 56. Straße in der linken unteren Bildschirmecke bis zur East 61. Straße in der Ecke oben rechts. Aber jeder im Camper konnte seinen Ausschnitt selbst bestimmen und die Karte nach Bedarf verschieben.
    Irgendjemand hatte Sandwiches besorgt. Oder gab es in Camper eine Pantry? Allan berichtete Hoover, dass Krienitz Wheelwright in Camper beordert hatte. „Er soll hier das Kommando übernehmen. Wird gleich hier sein.“
    „Gut“, war Hoovers einziger Kommentar. Alice wartete auf eine Ergänzung. So wie Zum Glück nicht Krienitz oder Prima. Endlich Experten an der Front . Aber Hoover kaute genüsslich an seinem Sandwich. Er schaute Alice an. Er denkt genau das, sagte sie sich. Hoover hob den Daumen.
    Wheelwright brachte Steven mit in den Campingwagen. Alle Plätze in Camper waren nun besetzt. Es gab nicht viel Zeit für Aussprachen. Die nächste Anweisung PRIMs war eingegangen.
     
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Rufen Sie jetzt Mrs Rust an. Sie soll mit dem FBI 
       Agenten am East Drive in den Central Park gehen 
       und der Straße bis zum Restaurant im Loeb 
       Bootshaus folgen. Weitere Anweisungen folgen.
       PRIM
     
     
    Die Anweisung bot wieder keine Anhaltspunkte für eine Interpretation von PRIMs Absichten. In der Arena war man inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass PRIM Rust und Werback ermüden wollten. Und sicherlich auch die Verfolger, von denen PRIM ja offenbar wussten. Man rechnete dort mit vielen weiteren Stationen. Inzwischen hatte die Dämmerung begonnen. Das Spiel würde mit Sicherheit bis in die Nacht hinein weitergehen.
    In Camper wurde diskutiert, ob es sinnvoll sei, sich weiter nach Norden zu bewegen, näher an das Bootshaus. Wheelwright sah dafür keinen Bedarf. Die Luftlinie vom Standort des Campmobils bis zum Bootshaus betrug nur wenig mehr als einen Kilometer. Übertragungen würden über diese Distanz problemlos möglich sein. Hoover nickte nur. Decker besprach mit der Polizei die weiträumige Absperrung. Krienitz wollte nicht, dass irgendein Agent sich dem Koffer auf weniger als hundert Meter näherte. Dazu wäre noch genügend Zeit, sobald PRIM die Übergabe einleiteten.
    Alice dachte an ihren Besuch des Restaurants mit Bob Talburn. Eigentlich dachte sie mehr an Talburn. Es war schon ein eigenartiger Zufall, dass sie so kurz nach ihrem Gastspiel bei DATA TODAY wieder an einen Ort des damaligen Geschehens gekommen war.
    „Ich bin zufällig vor kurzem im Loeb Bootshaus gewesen. Ich könnte hinüberjoggen und dort vor Silbers Ankunft Posten beziehen“, sagte Alice zu Hoover.
    „Alice, du bist verbrannt. Genau wie ich. Du bist vielleicht bei Tiffany von denen gesehen worden. Vergiss es!“ Dann ergänzte er, als ob er sie trösten müsste: „Ich brauche dich hier.“
    Werback erkundigte sich nach dem Weg. Er wurde ihm von Chayenne beschrieben, die sich im Park gut auskannte. Von Hoovers FBI-Team in Washington, und nicht etwa von den New Yorker Beteiligten an der Operation Juwel, wurden detaillierte Luftaufnahmen mit Geo-Koordinaten geschickt. Hoover dirigierte FBI-Agenten an Orte, die er mit Hilfe der Bilder bestimmte. Er gab ihnen GPS-Positionen, wenn die mündliche Beschreibung nicht ausreichte. „Die Agenten gehen nicht näher als einhundert Meter heran. Aber sie können nichts dafür, wenn Rust und Werback näher herankommen“, sagte er zu Alice, die ihn bei der Auswahl unterstützte.
    Es waren viele Menschen im Park. Man suchte die abendliche Abkühlung nach der Hitze des Tages, und Ruhe nach dem Arbeitstag. Oder ein wenig sportliche Bewegung. Für die unauffällige Überwachung und Beobachtung war das bunte Treiben hilfreich. Es gab immer noch ein Bild von Rust und Werback, wackelig

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