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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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über der sehr schmalen Nase und der dunkelrote Lippenstift gaben ihrem Gesicht einen strengen Ausdruck. Moore wollte sie vorstellen, aber McFarlane kam ihm zuvor.
    „Schön, dass es so schnell gegangen ist“, begrüßte er sie und gab ihr die Hand. „Ich möchte Sie den Anwesenden gerne als neues Mitglied unseres Gremiums vorstellen. Dies ist Mrs. Caroline Cooper. Sie ist Abteilungsleiterin für Kommunikation im Außenministerium.“
    „Für geschützte Kommunikation“, verbesserte Cooper. Sie legte ihre Aktentasche auf den Tisch, ignorierte McFarlanes Bemühungen, die Fäden für die Leitung der Sitzung in der Hand zu behalten, und ging auf Alice zu, um sie zu begrüßen. Anschließend machte sie die Runde um den Tisch, ließ sich jeden Namen und die Dienststelle nennen und verteilte feste Händedrücke.
    Inzwischen hatte McFarlane Officer Nurdock veranlasst, Coopers Tasche auf den freien Platz neben Moore zu legen. Der stand nun auf und adressierte unaufgefordert die Versammlung: „Meine Damen und Herren! Samantha Krienitz bittet darum, auf sie zu warten, bevor wir die Sitzung eröffnen. Sie wird jeden Moment mit Karl Joergensen in die Arena kommen.“
    Joergensen war als der Persönliche Berater des Präsidenten fast täglich in den Medien zu sehen. Jeder in der Arena würde ihn sofort erkennen. Die Ankunft der beiden verzögerte sich aber. Hoover, Taizem und Alice nutzten die Zeit zum Telefonieren. Alice sagte das Treffen in Crypto-City ab, denn es war klar, dass Beagle in der nächsten Zeit länger und öfter zusammenkommen würde. Possling studierte intensiv PRIMs neue Mail. Jetzt hatte er endlich neue und wieder etwas umfangreichere Texte für seine Analysen zur Verfügung. Nurdock erklärte Caroline Cooper die Apparaturen an ihrem Platz.
    Krienitz und Joergensen grüßten die Runde mit einem knappen „Guten Abend“. Joergensen sah übermüdet aus. Er trug eine randlose Brille und wirkte auf Alice älter als sie ihn aus den Nachrichtensendungen kannte. Krienitz stellte ihn nicht vor. Genauso wenig wie die junge Frau, die sie als Protokollantin mitgebracht hatte. „Sie macht nur Notizen und schreibt das Protokoll später mit Hilfe der Tonaufzeichnung“, erläuterte sie, während die Frau sich an ein Pult in Nurdocks Technikraum setzte, von wo aus sie den Raum überblicken konnte. Krienitz und Joergensen nahmen rechts und links von McFarlane am Kopf des Tisches Platz. Joergensen schaute sich in der Runde um, als ob er einen Bekannten zu sehen erwartete.
    „PRIM haben erste Angaben geschickt. Zur Übergabe“, eröffnete Samantha Krienitz die Sitzung mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihren ebenso unverwechselbaren Kurzsätzen. „Darauf haben wir lange gewartet. Denn wir gehen davon aus, dass wir PRIM dabei fassen werden. Die Vor-Ort-Operationen werden von uns geleitet. Vom Secret Service. Das FBI wird sich beteiligen. Örtliche Kräfte der MPDC werden in Bereitschaft stehen. Ohne dass wir der Polizei die Hintergründe für den möglichen Einsatz nennen. Unsere Einsatzgruppe ist bereits intensiv mit den Vorbereitungen für die Überwachung der Übergabe und den Eingriff bei der Übergabe beschäftigt. Das gleiche gilt für das FBI.“
    Krienitz übersah die hochgezogenen Augenbrauen von Hoover, nahm einen Schluck Wasser und fuhr dann fort: „Beagles Aufgabe als Experten-Panel ist es, dem Einsatzkommando Erkenntnisse aus den Mails zukommen zu lassen. Besonders aus PRIM-5. Natürlich sind auch Hinweise und Vorschläge für den Einsatz selbst willkommen. Soweit sie für das Einsatzkommando wichtig sein können. Und auf der Analyse der Mails beruhen. Lassen Sie uns wegen der kurzen Zeit bis morgen Nachmittag gleich in die Diskussion eintreten! Wir werden uns morgen Vormittag um 10 Uhr zu einer weiteren Sitzung zusammenfinden. McFarlane, Sie leiten die Diskussion!“
    Als McFarlane die Mail Pamela Stoningtons an ihre Schwester neben PRIMs Mail auf der Multimediawand zeigen wollte, wurde er von Joergensen daran gehindert.
    „Lassen Sie doch die Briefe der Stoningtons aus dem Spiel, McFarlane! Sie haben nichts mit unserem Problem zu tun, und wir können sie bei Bedarf auf unseren Tischmonitoren ansehen. Der Präsident hat ohnehin entschieden, keine weiteren dieser Mails weiterzugeben, auch nicht an Beagle, falls jemals noch welche kommen sollten. Wir wollen uns auf die Erpressermail konzentrieren. Bitte, meine Damen und Herren!“
    Caroline Cooper meldete sich schon zu Wort, bevor Joergensen geendet

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