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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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hatte. „Das Außenministerium legt Wert darauf, dass das angeblich entschlüsselte Protokoll unseres Botschafters in Tel Aviv bei den weiteren geheimdienstlichen und polizeilichen Maßnahmen unberücksichtigt bleibt. Wir sind sicher, dass es sich hier um Verrat und Diebstahl handelt, so wie bei den Dokumenten, die Wikileaks im Jahr 2010 in gesetzeswidriger Weise veröffentlichte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die PRIM-Erpresser noch andere geheime Dokumente aus unserem Haus in Klartext besitzen. Wir werden die Suche nach dem Verräter morgen früh bei Arbeitsbeginn in Tel Aviv, also in sechs Stunden, beginnen und den Fall, soweit es uns betrifft, schnell aufklären.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Sie die Mitarbeit bei Beagle damit als beendet erklären? Und uns verlassen werden?“, fragte Samantha Krienitz. Alice schien es, als ob Hoffnung in der Frage mitschwang.
    „Wenn es nach mir ginge, ja. Aber ich bin hierher abgestellt worden, wie Sie wissen.“
    Es herrschte für kurze Zeit Stille. Jeder im Raum wusste inzwischen oder ahnte zumindest, dass die Dienste miteinander um die Führung oder zumindest um mehr Einfluss bei Beagle rangen und sich beim Präsidenten und seinem Berater Joergensen darum stritten. Hoover hatte Alice über eine Beschwerde der FBI-Chefin Margaret King bei Joergensen berichtet. Das FBI beklagte sich über die Bevorzugung des Secret Service bei der Erstauswertung von PRIMs Mails und über die Streichungen in den Kopien des Briefverkehrs der Schwestern. Außerdem war das FBI nicht mit Präsident Stoningtons Anweisung einverstanden, die Staatsanwaltschaft aus dem Fall heraus zu halten.
    Taizem räusperte sich und begann die Diskussion, als Krienitz ihn fragend ansah. „Es war nicht selbstverständlich, dass PRIM die Übergabe hier in Washington verlangen würden, sie jedenfalls mit der Deponierung der Steine in einer hiesigen Capital One Bankfiliale einleiten würden. Wie ist die Organisation des Einsatzkommandos vor Ort und wie die Organisation der Einsatzleitung geplant?“
    „An den Details wird zur Zeit noch gearbeitet“, antwortete Krienitz. „Jedenfalls wird sich die örtliche Leitung in einem getarnten Kommandowagen, Codewort Spider, in der Nähe der Bank befinden. FBI und Secret Service, unter Leitung unseres Spezialagenten Matthew Wheelwright. Wir werden Agenten in der Bank und in der Umgebung platzieren. Außerdem steht die MPDC dem Einsatzkommando zur Verfügung. Mit sechzig Polizisten und Detektiven. Die sind überwiegend motorisiert. Sie werden sich aber zunächst ganz im Hintergrund halten. Die MPDC ist nicht über den PRIM-Fall informiert. Sie kennt nicht einmal den Namen PRIM. Wir werden das Ganze unter dem Decknamen Operation Juwel oder kurz Juwel laufen lassen. Der Code für PRIM ist Handwerker . Wie PRIM im Plural zu gebrauchen. Der für Mrs. Stonington ist Gold . Der für Mrs. Rust Silber . Außerdem werden wir den Koffer im Sprechverkehr mit Papierkorb , die Packen mit den Zertifikaten und Urkunden mit Bücher und das Säckchen mit den Brillanten mit Wurst benennen. Denken Sie an Ihre Pflicht zur Geheimhaltung! Falls Sie mit Leuten von der Polizei in Kontakt kommen. Oder falls Sie über Kanäle kommunizieren, die auch Nicht-Beagle-Mitgliedern offen stehen.
    Die Arena mit Beagle wird Einsatzzentrale. Wir werden hier diverse Kanäle zum Einsatzkommando bereithalten. Mit hohen Übertragungsraten. Was im Wagen auf den Bildschirmen und Audiokanälen geschieht, werden wir hier online verfolgen. Ich werde die Leitung übernehmen.“
    Campbell beugte sich vor und suchte an Wheelwright vorbei Blickkontakt mit Hoover. Hoover erwiderte den Blick ohne Gesichtsregung. Dann schaute er hinüber zu Alice. Sie glaubte, alle Kommentare in seinen Augen lesen zu können, die er in diesem Moment eigentlich abgeben würde, wenn ihm Beagle mit seiner Wichtigtuerei und unnötig beschränkten Informationszugänglichkeit nicht so gleichgültig wäre. Er will mir bitte übernehmen Sie! sagen, spürte Alice.
    „Ich möchte den Vorschlag machen, dass wir systematisch die einzelnen Anweisungen in PRIM-5 bewerten, sowie auch die Fragen zu beantworten versuchen, die sich daraus ergeben“, begann Alice, als Krienitz ihr das Wort gab. „Ich denke, dass wir die Präparation des Koffers, die Außenarbeit und die Gadgets in der Bank und ihrer Umgebung getrost dem FBI überlassen können.“ Dankbarer Blick von Hoover. Abwartender Ausdruck in Joergensens Gesicht. „Wir sollten uns auf

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