Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pringle vermisst eine Leiche

Pringle vermisst eine Leiche

Titel: Pringle vermisst eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
Vom Netzwerk:
wir es tatsächlich geschafft hätten, diesen Punkt
endlich einmal auszulassen...»
    Mr. Pringle blickte etwas
ratlos. «Ich fürchte nur, daß es tatsächlich eine Verbindung gibt. Ob wohl die
Polizei schon...?»
    «Vielleicht», sagte Ted.
«Morgen werden wir es wissen.»
    Detective Inspector Andrews saß
an seinem Schreibtisch in der Ermittlungszentrale und war trotz der späten
Stunde hellwach. «Aha. Das würde ich aber schon gerne etwas genauer wissen.»
    Auch ohne das Kostüm und die
Maske strahlte Robert, der größere der beiden Grünen Männer, Selbstbewußtsein
aus.
    «Sie können sich jederzeit
informieren. Es steht ja in den Akten.»
    «Stimmt. Aber ich möchte es von
Ihnen hören — jetzt.»
    «Etwas mehr als sechs Monate,
der Rest wurde mir erlassen.»
    «Und weswegen?»
    «Ein Gemälde, das für 2,8 Millionen
Pfund verkauft worden ist, war... nun... nicht ganz echt.»
    «So viel ist kein Gemälde
wert!» sagte Andrews spontan.
    Robert grinste zynisch. «Da
gebe ich Ihnen recht. Aber davon abgesehen — meine Arbeit war mindestens ebenso
gut, wenn nicht besser als das Original. Ich habe aus einem zweitrangigen
niederländischen Interieur ein Meisterwerk geschaffen...»
    «Und dasselbe versuchen Sie
jetzt in der Kirche? Meisterwerke schaffen?»
    «Nein, natürlich nicht»,
erwiderte sein Gegenüber gereizt. «Reg hat mir nur die Gelegenheit gegeben,
meine Begabung sinnvoll zu nutzen, und weil ich es allein nicht geschafft
hätte, habe ich Peter gebeten, mir zu helfen. Derartige Fresken zu restaurieren
ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Peter und ich sind Experten.»
    «Mh.»
    «Die Sache mit dem Interieur
war eine Dummheit, zugegeben, aber Sie würden es nicht für möglich halten, wie
gering Kustoden und Galeristen unsere Erfahrung und Kenntnis veranschlagen.»
Seine Stimme klang bitter: «Wir haben nämlich keine Zeugnisse.»
    «Und wieviel haben Sie für Ihr
‹Meisterwerk› bekommen?»
    «Zweitausend Pfund.»
    «Verdammt wenig.»
    «Das fand ich auch. Deshalb
habe ich mich auch als Kronzeuge zur Verfügung gestellt.»
    Aha, dachte Andrews. Aber
offenbar war der Mann wenigstens ehrlich.
    «Man hatte mir zehntausend
versprochen, aber dann überlegte es sich mein Auftraggeber plötzlich anders.
Das war dumm von ihm. Er landete in Winson Green, mich schickten sie nach
Chelmsford. Dort traf ich Reg. Er war da Gefängnisgeistlicher.»
    Und wenn dein Auftraggeber
seine Zusage eingehalten hätte, dachte Andrews, dann hättest du fröhlich
weitergefälscht.
    «Ich benötige eine richtige
Aussage.»
    «Gern. Ich möchte eindeutig
klarstellen, daß wir mit dem Mord an Mrs. Leveret nichts zu tun haben. Peter
und ich waren vom Mittwoch abend bis in die frühen Morgenstunden in der Kirche
beschäftigt. Wir konnten erst ziemlich spät anfangen, weil die Frauen mit dem
Schmücken der Kirche fertig sein mußten, bevor ich an das letzte Fresko gehen
konnte. Die ganze letzte Woche ist ein einziger Wettlauf mit der Zeit gewesen.»
    «Und der Pfarrer?»
    «Reg und Peter haben
Lichtleitungen gelegt. Dazu mußten sie erst noch ein Starkstromkabel vom
Pfarrhaus herüber spannen, weil der Anschluß in der Kirche zu wenig hergab.»
    Seine Aussage stimmte mit dem,
was der Pfarrer gesagt hatte, überein. Andrews griff nach seinem Füller, der
Computer war fürs erste bei ihm abgemeldet. «So, fangen wir an. Name?»
    In der Kabine nebenan befand
sich Detective Sergeant Mather mit dem zweiten Grünen Mann gerade an demselben
Punkt: «Name?»
    «Peter Winstead.»
    Im Vorraum versuchte Tracy
Tyler dem Pfarrer gut zuzureden. «Ich an Ihrer Stelle würde nicht mehr warten.
Das kann noch dauern.» Doch der Pfarrer war unruhig, weil er in seiner Aussage
Roberts Vorstrafe nicht erwähnt hatte. Er entschloß sich, die Beamtin ins
Vertrauen zu ziehen.
    «Meinen Sie, daß das
Schwierigkeiten gibt?» fragte er, nachdem er es ihr gebeichtet hatte.
    «Ich wüßte nicht, warum. Die
beiden haben doch mit Ihrer Zustimmung in der Kirche gearbeitet.»
    Der Pfarrer nickte. «Ich habe
es als eine Art... Resozialisierung angesehen.» Er zögerte. «Wir drei waren den
ganzen Mittwoch abend bis spät in die Nacht zusammen, so wie schon die Tage
zuvor. Wir haben von Doris Leveret nichts gehört und nichts gesehen.»
    «Na, dann ist doch alles klar»,
sagte sie freundlich.
     
    Inspector Andrews drückte sich
manchmal drastisch aus: «Der tickt doch nicht ganz richtig.»
    Woman Detective
Constable Tyler widersprach.
    «Vermutlich konnte er es

Weitere Kostenlose Bücher