Prinz der Nacht
Szene in den Katakomben der Apolliten beobachtet hatte, besann er sich eines Besseren. »Warum versteckt sich Acheron?«
Simi zischte ihn an. In ihrem Zorn vergaß sie Ashs Befehl. »Akri versteckt sich vor niemandem. Das hat er nicht nötig. Wenn jemand meinem Akri was antut, fresse ich ihn sofort.«
Ohne sie zu beachten, fragte er Astrid: »Ist er ein Mensch?«
Sie seufzte tief auf. »Das weiß ich wirklich nicht. Wann immer ich mit meinen Schwestern zusammen bin und seinen Namen erwähne, weichen sie mir aus. Offenbar jagt er ihnen Angst ein. Ich habe mich stets gewundert, warum. Kein Olympier will über ihn reden. Merkwürdig ... « Sie wandte sich in die Richtung des Dämons. »Erzähl mir von Acheron, Simi.«
»Oh, er ist großartig und wundervoll. Und er behandelt mich wie eine Göttin. Die Göttin Simi. Das bin ich.«
Astrid zwang sich zur Ruhe. »Erzähl mir von seiner Geburt.«
»Ach, das meinst du ... Also, Acheron wurde 9548 vor Christi auf der griechischen Insel Didymos geboren.«
»Wer waren seine Eltern?«
»König Icarion und Königin Aara von Didymos und Lygos.«
Erstaunt hob Astrid die Brauen, aber Zarek war nicht überrascht. Schon immer hatte er vermutet, Ash wäre von aristokratischer Herkunft, denn er strahlte eine majestätische Aura aus, die besagte: Ich bin der Herr, du bist der Diener. Verneige dich und küsse meinen Arsch.
Deshalb hatte Zarek ihn nie gemocht.
»Ist Ash ein Halbgott?«, erkundigte sich Astrid.
Da brach Simi in schrilles Gelächter aus. »Akri - ein Halbgott? !«
Als Zarek registrierte, was sie enthüllt hatte, runzelte er die Stirn. »Moment mal, ich dachte, Ash wäre ein Atlantäer.«
Astrid schüttelte den Kopf. »Nach den äußerst seltenen Gerüchten, die ich hörte, kam er in Griechenland zur Welt, wuchs aber in Atlantis auf. Angeblich ist er einer von Zeus' Söhnen. Doch wie ich bereits sagte, die meisten Leute wollen nicht über ihn sprechen.«
»Sieht er denn wie ein alter Donnerkeil aus?« Simi lachte wieder. »Nein. Zeus' Sohn? Müsst ihr meinen Akri dauernd beleidigen?«
Eine Zeit lang dachte Zarek darüber nach, dann fiel ihm etwas anderes ein. »Kann Simi in diesem Augenblick mit Ash Verbindung aufnehmen?«
»Ja«, sagte Astrid.
»Okay, sie soll ihn gefälligst auffordern, seinen Arsch hierher zu bewegen und dich zu beschützen.«
In Simis Augen erschien eine unheimliche Glut, und ihre Flügel flatterten.
»So hat er ' s nicht gemeint, Simi«, beteuerte Astrid hastig. »Kann Ash hierherkommen?«
Nun beruhigte sich der Dämon ein wenig. »Nein, weil er der blöden göttlichen Kuh versprochen hat, zwei Wochen auf dem Olymp zu bleiben. Diesen Eid darf er nicht brechen.«
»Und wie soll ich Thanatos töten?«, fragte Zarek. »Ich reiße mir hier ein Bein aus, und Ash müsste ihn nur anschauen, um ihn zu pulverisieren.«
»Auch Simi kann ihn töten«, erklärte Astrid.
»Nein, kann ich nicht«, widersprach der Dämon. »Das hat Akri verboten.«
»Wie sollen wir Thanatos unschädlich machen?«
Lässig hob Simi die Schultern. »Wenn Akri es erlaubt, würde ich ihn grillen. Aber dir würde das schwerfallen. Du müsstest einen Feuerstrahl ausatmen. Und das schaffst du nicht.«
»Ich habe einen Flammenwerfer«, verkündete Zarek, und Astrids Kopf fuhr zu ihm herum.
» Was hast du?«, fragte sie ungläubig.
Diesmal war es Zarek, der die Achseln zuckte. »Nun ja, manchmal zahlt es sich aus, wenn man gut gerüstet ist.«
»Mit Flammenwerfern kann man Marshmallows rösten«, warf Simi ein. »Dazu eignen sie sich wirklich gut. Aber Thanatos würden sie nur ärgern. Ein normales Feuer lässt ihn kalt. In meinem Feuer steckt diese fabelhafte gelatinöse Pampe. Damit puste ich die Leute einfach weg. Wollt ihr ' s mal sehen?«
»Nein !«, riefen beide wie aus einem Mund.
»Nein?« Simi versteifte sich. »Dieses Wort mag ich nicht.«
»Oh, wir lieben dich, Simi«, versicherte Astrid, »wir haben nur ein bisschen Angst vor deiner Pampe.« Warnend stieß sie ihren Ellbogen in Zareks Bauch, weil er die Behauptung über seine Liebe zu Simi korrigieren wollte.
»Ah, das verstehe ich«, erwiderte Simi. »Okay, ihr dürft am Leben bleiben.« Nachdem sie ein letztes Mal festgestellt hatte, dass es in dieser Höhle tatsächlich nichts Essbares gab, setzte sie sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden, summte vor sich hin und wickelte eine Haarsträhne um einen kleinen Finger. »Gibt' s bei euch kein Teleshopping?«
»Leider nicht, Schätzchen«, antwortete
Weitere Kostenlose Bücher