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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Der Tagestöter würde die menschliche Welt zurückerobern und danach die Olympier besiegen.
    Im Lauf der Nächte tauchten immer mehr Spathi auf, und Zarek erkannte, was der Erde drohte. Alle Menschendörfer, die er durchquerte, waren niedergebrannt, die Bewohner getötet - niedergemetzelt -, von Daimons entseelt, die nicht sterben wollten. Nie zuvor hatte er eine so grausige Tragödie gesehen. Würde ihm ein Knappe dienen, könnte er ihn zu den anderen Dark Huntern schicken, um sie zu warnen, oder zu Acheron, der kommen und ihm helfen müsste. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Katastrophe allein zu verhindern.
    Frierend und hungrig kämpfte er sich bis zu dem Apollitendorf durch. Dort hauste das mysteriöse Wesen, das die Menschen in Taberleigh ermordet hatte. Die Katakomben waren dunkel und kalt, niemand ließ sich blicken.
    Damals hatten die Apolliten sich oft in der Nähe von Toten angesiedelt, um die körperlosen Seelen einzusaugen, wenn sie eine schnelle Stärkung brauchten. Zudem boten ihnen die Leichen einen Schutz. Da die Dark Hunter seelenlos durch die Ewigkeit wanderten, pflegten die Seelen, die Körper brauchten, von ihnen Besitz zu ergreifen. Deshalb mieden die Hunter Katakomben und Krypten - die besten Schlupfwinkel für Apolliten und Daimons.
    Schon vor Zareks Ankunft waren alle Seelen entwendet worden, und so konnte er unbehelligt in die Gruft eindringen. Während er die Gänge und Räume des unterirdischen Domizils durchsuchte, fand er zunächst weder Apolliten noch Daimons, nur Spuren, die auf einen hastigen Aufbruch hinwiesen.
    In einer Kammer entdeckte er eine Frau mit einem weinenden Kind. Entsetzt starrte sie ihn an.
    »Ich werde euch nichts antun«, versicherte er.
    Trotzdem schrie sie um Hilfe. Da verließ er den Raum und schloss die Tür, auf eine einzige Person konzentriert -
    Thanatos, das Wesen, von dem der Spathi berichtet hatte, das in Artemis ' Auftrag alle Dark Hunter beseitigen sollte.
    Wenn Zarek es nicht verhinderte. Abgrundtiefer Hass gegen die Göttin erfüllte ihn, die seine Spezies ins Leben gerufen hatte und jetzt so schmählich hinterging.
    Nicht nur weil sie ein unbesiegbares Monstrum erschaffen hatte, verabscheute er Artemis, sondern auch, weil sie es ohne Vorwarnung auf die Welt losließ.

    Auf seinem Weg durch die Katakomben wurde er mehrmals von Daimons und Apolliten angegriffen, wehrte sie ab, tötete alle, die ihm mit Schwertern entgegentraten. Ob sie Daimons oder Apolliten waren, kümmerte ihn nicht. Das spielte keine Rolle. Nur seine Rache zählte.
    Schließlich fand er Thanatos am Ende eines langen Korridors, umringt von einem Dutzend seiner Leute, in einer Kammer, wo die Apolliten ihre Garderobe verwahrten.
    Zarek zählte fünf Apolliten und acht Daimons. Was ihn verblüffte, war der Anblick eines weiblichen Daimons, der neben Thanatos stand, wie die Spathi gekleidet, zum Kampf bereit.
    Bösartig lächelte der Tagestöter den Neuankömmling an. »Seht doch«, rief er seinem Gefolge zu, »er ist allein, und wir sind viele. Allzu gefährlich sind die Dark Hunter nicht. Ohne einander zu schwächen, können sie sich nicht zusammenrotten. Deshalb fällt es uns leicht, ihnen den Garaus zu machen. Sobald ihr seinen wunden Punkt aufspürt, wird er sterben. «
    Da stürzten sich seine Anhänger auf Zarek. Er versuchte sich einen Weg zwischen ihnen zu bahnen. Aber sie bewiesen einen Kampfgeist, dem er nie zuvor begegnet war. Offenbar schöpften sie ihre Kräfte aus Thanatos ' Nähe.
    Schon nach kurzer Zeit überwältigten sie ihn und warfen ihn zu Boden. Bei den bisherigen Gefechten war er verletzt worden. Auch sein Hunger schwächte ihn. Dennoch wehrte er sich, so gut er es vermochte.
    »Dieser Dark Hunter wurde nicht mit Artemis ' Zeichen gebrandmarkt«, verkündete einer seiner Feinde.
    »Doch, natürlich«, widersprach Thanatos und trat vor. Abwartend schauten die anderen ihn an.
    Diese Gelegenheit nutzte Zarek, riss sich los, sprang auf und zielte mit seinem Schwert auf den Tagestöter.
    Blitzschnell wich Thanatos zurück und zerrte die Frau vor seinen Körper.
    Da Zarek keine Zeit fand, um zu reagieren, beobachtete er machtlos, wie sich die Klinge in ihre Brust bohrte. Da sie nicht explodierte, erkannte er, dass sie kein Daimon war, wie er vermutet hatte, sondern eine Apollitin. Bestürzt erwiderte er ihren Blick, sah Tränen in ihren Augen, wollte ihr helfen und sie trösten. Niemals hatte er beabsichtigt, ihr etwas anzutun, nie zuvor das Bedürfnis

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