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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Astrid.
    »Oder Soap-Sender?«
    Zarek schüttelte den Kopf.
    »Also habt ihr gar kein TV?«, quengelte Simi wie ein kleines Mädchen.
    »Sorry.«

    »Macht ihr Witze?« Das Kinn in eine Hand gestützt, blickte sie zu Zarek auf. »Wie langweilig ihr seid ! Jeder Dämon braucht sein TV. Nicht einmal Akri versucht mir einzureden, ich müsste drauf verzichten. Habt ihr nicht einmal einen dieser Itzi-Bitzi-Fernseher mit Batterie?«
    Plötzlich fiel Zarek etwas ein, und er zog Astrid von Simi weg.
    »Das funktioniert nicht«, wisperte sie.
    »Was?«
    »Dass du mich von ihr wegführst, damit sie nichts hört. Sie versteht alles.«
    »Nun, dann wird sie sich wundern.« Er schaute sie an, prägte sich ihre Gesichtszüge ein, die Konturen ihres Körpers.
    Wie sollte er sie schützen? Im Tageslicht konnte Jess sie nicht in Sicherheit bringen. Den Knappen traute er das ebenso wenig zu. Außerdem wäre es keine gute Idee, den Mistkerlen sein Versteck zu verraten, während sie ihn töten wollten.
    Irgendwie musste er Astrid schützen. Es gab nur einen einzigen Weg - er musste Thanatos herausfordern und dann das Problem ein für alle Mal lösen. In dieser Nacht würde er ihn aufspüren. Einer von beiden würde dabei sterben. Das durfte Astrid natürlich nicht erfahren. Sonst würde sie ihn nicht gehen lassen.
    »Hör mal, wir brauchen was zu essen. Bleib mit Simi hier, ich hole ein paar Vorräte.«
    »Warum schickst du Simi nicht hinaus? Niemand kann ihr was antun. Sicher hast du das inzwischen gemerkt.«
    Er spähte zu dem Dämon hinüber, der mit seinen nackten Zehen spielte. »Ja. Aber man sollte sie nicht allein herumlaufen lassen.«
    Nach kurzem Zögern nickte Astrid. »Da hast du vielleicht recht.«
    Er sank zu Boden, zog sie mit sich hinab und schaute auf seine Uhr. Noch zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang.
    Nur zwei Stunden in der Nähe dieser Frau, die ihm so viel bedeutete. Er streckte sich aus, und sie legte den Kopf auf seine Brust. Mit einem Finger zeichnete sie kleine Kreise auf die harten Muskeln.
    »Erzähl mir irgendwas Schönes, Prinzessin. Was wirst du tun, wenn das alles vorbei ist?«
    Ihr Finger hielt inne, und sie dachte über seine Frage nach. Bei Zarek zu bleiben - das wäre ihr sehnlichster Wunsch.
    Doch das war unmöglich. »Ich werde dich vermissen, Prince Charming.«
    »Wirklich?« Sie spürte, wie er sich unter ihrer Hand anspannte.
    »0 ja. Und du?«
    »Ich werde alle Gefahren überleben. Wie immer.«
    Daran zweifelte sie nicht - immer wieder staunte sie über seine Kraft. Zärtlich streichelte sie sein Kinn. »Jetzt solltest du dich ausruhen.«
    »Das will ich nicht. Viel lieber möchte ich dich noch eine Zeit lang umarmen.«
    Lächelnd nickte sie.
    »Küsst ihr euch?«, fragte Simi. »Soll ich nach oben gehen?«
    Lachend schüttelte Astrid den Kopf. »Das ist schon okay, Simi. Vor dir werden wir uns nicht küssen.«
    »Schläft sie niemals?«, wollte Zarek wissen.
    »Keine Ahnung. Schläfst du, Simi?«
    »Ja, ich habe ein wundervolles Bett. Da sind Drachen drauf geschnitzt, und ein antiker elfenbeinweißer Baldachin wölbt sich drüber. Das hat Akri schon vor langer Zeit für mich anfertigen lassen. Auf dem Kopfteil steht ein hölzerner Tänzer, den man aufziehen kann. Als ich ein Baby-Dämon war, ließ Akri ihn immer tanzen, wenn er mich ins Bett brachte, und ich schaute der Figur zu, bis ich einschlief. Manchmal sang er mir auch Gutenachtlieder vor. 0 ja, Akri ist ein lieber Daddy. So gut sorgt er für seine Simi.«
    »Und du, Prinzessin?«, fragte Zarek. »Hat deine Mutter dich in deiner Kindheit ins Bett gebracht?«
    »Jede Nacht, wenn sie nicht gerade jemanden beurteilen musste. Dann kümmerte sich meine Schwester Atty um mich.« Sie fragte nicht, wer Zarek ins Bett gebracht hatte. Die Antwort kannte sie bereits. Niemand. Sie schmiegte sich noch fester an ihn.
    Nun öffnete Zarek die Augen und sah zur zerklüfteten Decke des unterirdischen Raums hinauf. Sonderbar - vor über fünfzig Jahren hatte er diesen Teil der Tunnel gegraben und niemals erwartet, er würde eines Tages mit einer Geliebten hier leben.
    Mit Astrid.

    Natürlich hatte er kein Recht, sie auch nur anzurühren. Ein solches Glück durfte ein Mann wie er nicht erhoffen.
    Trotzdem wollte er nicht auf sie verzichten. Nicht jetzt. Niemals. Im ganzen Universum gab es niemand anderen, für den er sterben wollte.
    Und das würde in dieser Nacht geschehen.

14
    Thanatos lag auf einem komfortablen Bett im Haus eines Spathi -Kriegers. In

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