Prinz der Nacht
Zigaretten heraus und zündete sich eine an. Während er in der klirrenden Kälte saß, vermisste er seinen Parka.
Aber sobald er sich ausmalte, wie Astrid darauf lag, wärmten ihn süße Erinnerungen. Wenn er sie doch noch ein einziges Mal lieben könnte, ihre Haut an seiner spüren, ihren Atem in seinem Gesicht, ihre Zärtlichkeit... Nie zuvor hatte er eine solche Frau gekannt. Doch sie war ja auch eine Nymphe, es gab nicht allzu viele ihresgleichen.
Wie schnell es ihr gelungen war, die Schmerzen zu lindern, obwohl er geglaubt hatte, sie würden ihn für immer peinigen. Sie konnte sogar seine Gedanken von der Vergangenheit ablenken. Kein Wunder, dass Talon bereit gewesen war, für Sunshine zu sterben ... Jetzt ergab das einen Sinn.
Aber Zarek wollte nicht für Astrid sterben, sondern mit ihr leben und den Rest seiner Unsterblichkeit an ihrer Seite verbringen.
Nein, darauf durfte er nicht hoffen. Während er die verschneiten Berge ringsum betrachtete, dachte er an den Olymp, Astrids Zuhause. Da oben wohnten nur Götter. Für ihn gab es keinen Platz in diesen lichten Höhen. Er war vernünftig genug, um das zu erkennen. Da machte er sich keine Illusionen. Seinen Optimismus hatte er schon verloren, bevor er alt genug gewesen war, um sich zu rasieren.
Trotzdem konnte er seine Sehnsucht nach Astrid nicht bezwingen. »Zur Hölle mit euch, ihr Schicksalsgöttinnen«, flüsterte er.
Im selben Moment hörte er ein Schneemobil rattern und wartete, bis das Vehikel hielt. Die langen Beine ausgestreckt, die Arme vor der Brust verschränkt, saß er reglos auf seinem Fahrzeug.
Thanatos nahm seinen Helm ab und starrte Zarek an, als traute er seinen Augen nicht. »Tatsächlich, Sie sind hier.«
»0 ja.« Zarek schenkte ihm ein frostiges Lächeln. »Früher oder später tanzen wir alle mit dem Teufel. Heute Nacht sind Sie dran.«
Die Augen des Tagestöters verengten sich. »Was für ein arroganter Bastard Sie sind ... «
Lässig warf Zarek seine Zigarette zu Boden und trat sie mit einem Stiefelabsatz aus. Dann lachte er bitter und stieg vom Schneemobil. »Nicht arrogant - ich bin nur ein Stück Scheiße, das einen Stern berührt hat.« Er zog beide Glock
Pistolen aus seinen Schulterhalftern. »Außerdem bin ich der Hurensohn, der Sie von Ihrem Elend erlösen wird.«
Blitzschnell eröffnete er das Feuer.
Dass die Schüsse einen Erfolg erzielen würden, erwartete er nicht, und er behielt recht. Thanatos schwankte nur ein bisschen. Immerhin fühlte Zarek sich etwas besser. Er hebelte die Patronenhülsen in den Schnee, lud die Pistolen nach und drückte wieder ab.
»Mit Schusswaffen können Sie mich nicht töten«, erklärte Thanatos grinsend.
»Das weiß ich. Aber es macht mir verdammt viel Spaß, auf Sie zu ballern.« Und mit etwas Glück würde Zarek den Gegner schwächen. Dann wäre der elende Schurke eine leichtere Beute. Eine andere Chance gab es nicht. Nachdem er die Magazine leer geschossen hatte, schleuderte er die Pistolen auf Thanatos und eine Granate hinterher, die ihren Zweck ebenso wenig erfüllte.
Nur sekundenlang zögerte der Tagestöter, ehe er sich knurrend auf Zarek warf. Beide stürzten zu Boden.
Mit aller Kraft drosch Zarek auf seinen Feind ein, fügte ihm blutende Wunden zu und musste genauso viele einstecken. Nach einer Weile sprangen sie auf. Mit erhobenen Fäusten standen sie sich gegenüber.
»Niemals werden Sie mich töten, Dark Hunter.«
»Wenn Sie bluten, können Sie auch sterben.«
Entschieden schüttelte Thanatos den Kopf. »Das ist nur ein Mythos, den die Menschen einander erzählen, um sich zu ermutigen ... «
Zarek stieß ihn weg, sprang auf und zog sein Schwert aus der Scheide. Als er einen Hebel am Griff betätigte, schnellte eine anderthalb Meter lange Klinge hervor. »Auch die Dark Hunter sind Mythen. Aber wenn man uns die Köpfe abhackt, sterben wir. Und Sie? Könnten Sie Ihren abgeschlagenen Kopf wieder aufsetzen?« Zum ersten Mal sah er Panik in den Augen des Daimons flackern. »Daran zweifle ich«, fuhr er fort und schwang die lange Schneide empor.
Geschmeidig wich Thanatos der Attacke aus und riss einen reich verzierten Dolch aus seinem Gürtel. Zareks Fechtkünste waren etwas eingerostet. Aber während sie kämpften, besann er sich wieder darauf und fügte seinem Widersacher eine tiefe Schnittwunde quer über die Brust zu. Zischend wich der Daimon zurück.
»Haben Sie Angst, Thanatos?«
»Gar nichts fürchte ich. Am allerwenigsten Sie! « Sofort ging der Tagestöter
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