Prinz der Nacht
verändern, weil er es wünschte, in einer Tiefe seines Ichs, in die er nicht zu schauen wagte, in seinem grausam gebrochenen Herzen.
»Zarek?«
Er sah sie in der Tür ihres Schlafzimmers stehen, das lange blonde Haar um die Schultern, nur mit einem Baumwollhemd bekleidet, das ihre schönen Beine freiließ. Hinter ihr brannte schwaches Licht, das den dünnen Stoff durchdrang und die Konturen ihres reizvollen Körpers nachzeichnete.
Mühsam schluckte er. Wenn er es tat, würde Astrid ihm gehören. Und er ihr. Dann wäre er gezähmt.
Nur ein Traum . . .
Selbst in seinen Träumen hatte ihn niemand gezähmt. Bis jetzt.
Wie rasend begann sein Herz zu pochen. Er ging zu ihr und hob sie hoch. Nein, sie würde ihn nicht zähmen, aber ihm gehören. Ganz und gar.
Seine entschlossene Miene ließ sie erbeben, während er sie zum Bett trug. In seinen Augen glühte unverhohlener Hunger.
Nun gewann sie den Eindruck, er könnte recht haben. Niemals würde ein so wilder Mann mit einer Frau Liebe machen. Die Stimme der Vernunft riet ihr, sich loszureißen, ihn abzuwehren, ehe es zu spät wäre. Aber ein Instinkt sagte ihr, dies sei die einzige Möglichkeit, sein wahres Wesen zu ergründen.
Er legte sie auf das Bett, seine Finger streiften ihre Lippen, als wollte er sich einprägen, wie sie aussahen, und genießen, wie sie sich anfühlten. Dann verschloss er ihren Mund mit seinem. Auf die Leidenschaft dieses Kusses war sie nicht vorbereitet. Ungestüm und sanft zugleich. Fordernd. Feurig. Und so süß. Leise stöhnte er, aufreizend spielte seine Zunge mit ihrer.
Für einen Mann, der noch nie eine Frau geküsst hatte, konnte er das erstaunlich gut. Wie ein erfahrener Liebhaber sandte er Feuerströme durch ihren ganzen Körper. Sie grub ihre Hände in sein weiches Haar. Wohlig seufzte sie, während er an ihren Lippen knabberte und seine Zunge ihren Mund erforschte. Bald schwanden ihr vor lauter Ekstase beinahe die Sinne.
Noch nie hatte sie einen solchen Mann gekannt. Es war lange her, seit sie jemanden geküsst hatte. Und keiner hatte besser geschmeckt. Plötzlich stieg Angst in ihr auf. Nicht vor ihm. Vor sich selbst. Bisher hatte sie niemals den Eid gebrochen, der ihr engere Kontakte mit Angeklagten untersagte. Diese Umarmung konnte sie alles kosten. Trotzdem war sie unfähig, Zarek wegzustoßen. Nur ein einziges Mal im Leben wollte sie etwas für sich selbst gewinnen, das Unerreichbare erobern und diesem Dark Hunter etwas Besonderes schenken, einen kostbaren Moment mit einer Frau, die ihn willkommen hieß. Keiner wüsste das so zu schätzen wie er. Nur er würde verstehen ...
Nun richtete er sich auf und öffnete die Knöpfe ihres Hemds. Am liebsten hätte er es von ihrem Körper gerissen, um sich in ihr zu verlieren, sie zu besitzen, mit der ganzen drängenden Lust, die ihn erfüllte. Aber so würde er Astrid nicht einmal in seinem Traum behandeln. Aus irgendeinem seltsamen Grund wollte er rücksichtsvoll mit ihr umgehen, wie ein Mann, nicht wie ein wildes Tier. Was er sich wünschte, war keine flüchtige Befriedigung, sondern ein Entzücken, das eine Nacht lang dauern würde.
Nur einmal im Leben wollte er mit einer Frau zusammen sein, die ihm so begegnete, als würde er etwas bedeuten, als wäre er ihr wichtig. Solche Fantasien hatte er sich nie gestattet. Diesmal war es anders.
Mit bei den Händen umfasste sie sein Gesicht, hob seinen Kopf ein wenig hoch, um ihn zu mustern, und ihre hellen Augen schienen etwas Gutes in ihm zu sehen. »Wie attraktiv du bist, Zarek ... «
Die süßen Worte erwärmten sein Herz. Noch nie war er attraktiv gewesen. Aber während er ihren Blick erwiderte, begann er ihr zu glauben. Sicher würde eine solche Frau ihn nicht anrühren, wenn er abstoßend wäre. Nicht einmal in seinen Träumen. Er zog ihr Hemd auseinander und bewunderte die mittelgroßen Brüste mit den rosigen geschwollenen Knospen, die um Küsse baten, den sanft gerundeten Bauch, die milchweiße Haut.
Aber was ihm den Atem nahm, waren ihre leicht geöffneten Beine, die dunkelblonden Locken zwischen den Schenkeln, die das Paradies verhießen - zumindest annähernd so, wie es ein Mann von seiner Sorte erhoffen durfte.
Astrid beobachtete seinen Blick, der über ihren Körper schweifte, so glutvoll, dass er ihr wie eine Liebkosung erschien. Dann stand er auf, zog seine Hose aus, und seine sichtbare Erregung jagte das Blut schneller durch ihre Adern. Die gebräunte, mit schwarzen Härchen bedeckte Haut bot ein Bild vollendeter
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