Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
so manchen von ihnen persönlich.“
    „Genau das macht mir Sorge!“, meldete sich Andong erneut zu Wort. Er wandte sich an Rajin. „Ich nehme an, dass er mit diesen Wilden unter einer Decke steckt!“
    „Er soll es versuchen“, gab Rajin zur Antwort. „Auf einen Kampf sollten wir es auf keinen Fall ankommen lassen“, erklärte er. Dann wandte er sich an Koraxxon und deutete mit einem Arm in Richtung des Minotaurs. „Kennst du auch den Kerl dort persönlich?“
    „Ich habe ihn schon mal gesehen, aber das ist auch alles.“
    „Dann ist es nicht ihr Anführer?“
    „Wo denkst du hin! Das ist ein Halbminotaur mit einem menschenähnlichen Körper. Die schaffen es in einer Horde von Waldminotauren nur selten bis an die Spitze. Die pflegen hier ihre Meinungsverschiedenheiten und die Rangfolge in ihrem Stamm mit waffenlosen Zweikämpfen zu regeln, und da ist ein Voll-Minotaur mit vier Beinen und Stierkörper so einem Hänfling wie dem da natürlich weit überlegen.“
    Koraxxon machte einige Schritte auf den offenbar als eine Art Unterhändler ausgeschickten Monotauren zu. Seine Waffen legte er jedoch ebenso wenig ab, wie es sein Gegenüber auf der anderen Seite tat. Der Minotaur näherte sich ebenfalls einige Schritte und blieb dann stehen. Er rief ein paar Worte in tajimäischer Sprache zu Koraxxon herüber.
    „Die Minotauren glauben offenbar, dass sie eine Belohnung erhalten, wenn sie uns an den Priesterkönig ausliefern“, übersetzte Liisho an Rajin gewandt. „Die Situation könnte tatsächlich brenzlig werden. Die Minotauren scheinen überall in den Büschen zu stecken und könnten jederzeit einen Hagel gut gezielter Pfeile auf uns abschießen. Und die einzige Deckung, die sich uns hier auf der Lichtung bietet, sind unsere Drachen.“
    „Dann schlägst du vor, uns mir einem Lösegeld freizukaufen?“
    „Ich weiß nicht, ob sie sich darauf einlassen würden.“
    „Wieso sollten sie das nicht?“
    „Siehst du das Zeichen, dass sich der Halbminotaur auf seine Felltunika gebrannt hat?“
    Rajin nickte. „Die ineinander greifenden Kreise …“
    „Das Zeichen des Unsichtbaren Gottes! Das bedeutet, diese Gruppe hat dem Glauben an ihre alte Stiergötter abgeschworen und betrachtet sich als Untertanen des Priesterkönigs.“
    Das Gespräch zwischen Koraxxon und dem Halbminotaur ging hin und her. „Ich möchte nicht mit einem Laufburschen verhandeln!“, erklärte Koraxxon schließlich. „Schickt mir euren Anführer! Ich habe dich vor einiger Zeit mal gesehen, als ich im Dorf von Ka-Terebes war. Deswegen nehme ich an, dass du zu seinem Stamm gehörst.“
    „Das ist richtig“, bestätigte der Halbminotaur in Tajimäisch mit starkem Akzent. Er deutete auf das in die Felltunika eingebrannte Zeichen. „Wir sind ein frommer, gottesfürchtiger Stamm, der an den Unsichtbaren Gott glaubt und den Priesterkönig als dessen Stellvertreter ansieht. Viele aus unseren Reihen haben in der Vergangenheit im Heer des Priesterkönigs gedient und geholfen, das Luftreich gegen seine Feinde zu verteidigen. Da werden wir uns jetzt, da das Drachenland gegen uns Krieg führt, nicht davon abbringen lassen, diese Spione auszuliefern! Und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso du ihnen dienst.“
    „Wie gesagt, ich verhandele nur mit Ka-Terebes persönlich!“
    „Ich bin Ka-Esan, sein Sohn.“
    „Ah, deshalb bist du mir in Erinnerung geblieben … Wenn aus dir mal ein Voll-Minotaur geworden ist und du vielleicht Ka-Terebes als Stammesführer nachgefolgt bist, werde ich vielleicht auch mit dir reden.“
    Ka-Esan knurrte etwas Unverständliches, dann stieß er hervor: „Sag deinen neuen Freunden, dass sie sich ergeben sollen, dann kommen sie mit dem Leben davon, und wir werden auch den Drachen nichts tun!“
    „Den Drachen nichts tun? Nur ein einfältiger junger Halbminotaur kann so ein dummes Zeug daherreden!“, polterte Koraxxon. „Ihr könnt doch froh sein, dass der Zorn dieser Giganten nicht schon über euch gekommen ist, denn ihr Feuer könnte euch mit Leichtigkeit zu Asche blasen!“
    Der Halbminotaur schnaubte verächtlich. „Wie viele Pfeile glaubst du, kann ein Drache vertragen, bevor er zusammenbricht? Hundert? Zweihundert?“ Er deutete mit der freien Hand zum Waldrand. „Dort stehen dreihundert Schützen zwischen den Bäumen, die innerhalb weniger Augenblicke tausend Pfeile abschießen können. Pfeile, die mit Spitzen und Widerhaken aus Obsidian versehen sind und sowohl die Drachenhaut dieser Ungetüme als

Weitere Kostenlose Bücher