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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sollte, und damit auch die Hoffnung darauf, die Verbindung zu Nya und Kojan nicht zu verlieren. Erst allmählich stiegen die Erinnerungen an das Leere Land in ihm auf. Das Letzte, was er gespürt hatte, war ein Schlag gewesen … Sein Kopf schmerzte. Rajin betastete die Stelle, wo er getroffen worden war.
    „Ich hatte schon die Befürchtung, dass …“, murmelte Liisho und brach dann ab. Er hatte die aufgeplatzte Beule auch gesehen. „Du scheinst ungeschickt gelegen zu haben, Rajin.“
    „Ja, das muss es wohl gewesen sein“, murmelte der und blickte zu Koraxxon hinüber, der ebenfalls sehr mühsam wach wurde, während Ganjon und seine Ninjas bereits damit beschäftigt waren, das Lager abzubrechen.
    „Was ich sagen wollte, ist, dass ich schon befürchtete, mit dir könnte etwas nicht stimmen“, sagte Liisho.
    „Was hätte das sein sollen?“
    „Es gibt bisweilen sehr intensive Träume, in denen man sich verlieren kann.“
    „Magische Träume?“
    „Ja, zum Beispiel.“
    „Ich habe nur einen einzigen Traum.“
    „Ich weiß. Du denkst an Nya.“
    „Und Kojan.“
    „Bedenke, dass auch dieser Traum sich in Nichts auflösen wird, solltest du deine Bestimmung nicht erfüllen.“
    „Das ist mir bewusst, keine Sorge.“
    Liisho streckte plötzlich die Hand aus. Er berührte die Stelle an Rajins Wams, unter der sich das magische Pergament befand. Der Weise schloss die Augen, und sein Gesicht veränderte sich, so als würde ihn ein Schmerz für einen kurzen Moment durchfahren. „Ah“, stöhnte er auf. Dann sah er Rajin mit ernster Miene an. In der Mitte seiner Stirn hatte sich eine senkrechte Falte gebildet, die ihn sehr streng erscheinen ließ. „Die Kraft des Pergamentes ist aus irgendeinem Grund stärker geworden …“
    „Woran könnte das liegen?“
    „Vielleicht an dir. Möglicherweise wird es durch deine innere Kraft gespeist. Es ist jedenfalls nicht gut, ein solches magisches Artefakt so dicht am Körper zu tragen. Deshalb solltest du es mir zur Aufbewahrung geben.“
    „Nein!“ Rajin schüttelte entschieden den Kopf. „Das kommt nicht in Frage. Abgesehen davon wäre das Pergament ja für dich wohl genauso schädlich wie für mich, falls deine Theorie stimmt.“
    „Nein, durchaus nicht“, widersprach Liisho.
    „Dann hast du keine unerfüllten Träume, die sich darauf vielleicht manifestieren und dich in ihren Bann ziehen könnten?“
    „Das Pergament wurde für dich geschaffen, Rajin“, erinnerte ihn Liisho. „Um dich zu schwächen.“
    „Ich bin stark genug.“
    „Das will ich hoffen.“
    Das Lager wurde abgebrochen, und Liisho machte sich daran, noch einmal die Wunden der Drachen zu versorgen. Die Heilkraft, die ihnen innewohnte, war enorm. Viele Wunden hatten sich bereits geschlossen, und selbst die Löcher in den Flügeln waren bereits teilweise zugewachsen. Die wenigen Stunden der Nachtruhe hatten schon viel bewirkt. Ein paar Stellen mussten noch mit Heiltinkturen bestrichen werden, aber es war anzunehmen, dass sie spätestens nach der nächsten oder übernächsten Nacht ebenfalls geheilt sein würden.
    Rajin erhob sich und legte seine Waffen an.
    Inzwischen war auch der dreiarmige Koraxxon wach geworden und erhob sich.
    Ganjon und Andong standen in der Nähe und hatten unwillkürlich die Hände an den Waffen.
    „Keine Sorge, ich tue euch nichts“, sagte Koraxxon. „Wieso sollte ich mich auch an denen vergreifen, mit denen ich nach Magus fliegen will?“
    Rajin trat auf Koraxxon zu. „Eine gute Frage, Koraxxon!“, sagte er.
    „Ich hoffe, ich habe dich nicht zu hart getroffen.“
    „Mir dröhnt der Schädel – aber immerhin weiß ich dadurch, dass das Leere Land mehr war als eine Illusion.“
    „Ja, das ist es – und auch wenn dein Körper hier am Feuer gelegen und scheinbar geschlafen hat, du hättest dort umkommen können. Und in aller Unbescheidenheit will ich darauf hinweisen, dass ich dies verhindert habe!“
    „Mag sein …“
    „Du hättest deine Geliebte nicht gefunden, Rajin. Jedenfalls nicht auf so einfache Weise, wie es dir vorgespiegelt wurde. Stattdessen wärst du ein Teil dieses Flickenteppichs aus Seelenresten geworden, der dort sein Unwesen treibt – erfüllt von einem unbestimmten, unstillbaren Hunger. Du hat es ja erlebt.“
    „Vielleicht können wir ja noch einmal ins Leere Land zurückkehren …“
    „Nein, geh dort nie wieder hin!“, warnte ihn Koraxxon. „Einmal habe ich dich schützen können, aber da du dir dort selbst der größte Feind

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