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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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Million, sagen Sie …?“, wiederholte Gamal gedehnt.
    „Eine Million“, bestätigte Kaliq ungerührt.
    Eleni wollte ihren Vater anschreien, mit dem Wahnsinn aufzuhören, denn die Körperhaltung und indifferente Miene des Prinzen sprachen eindeutig dafür, dass er das Siegerblatt auf der Hand hatte. Aber wie sollte sie sich in dieser abstrusen Männerrunde durchsetzen können? Und dann auch noch vor den Augen ihres königlichen Gastes? Der würde wahrscheinlich einem seiner Bodyguards nur einen unauffälligen Wink geben, und sie wäre wer weiß wie lange hinter den Gefängnismauern von Serapolis verschwunden!
    „Darf ich Ihnen vielleicht noch einen Drink anbieten, Eure Hoheit?“, fragte Eleni mit dem Mut der Verzweiflung.
    „Wag es nicht noch einmal, mich anzusprechen, wenn ich mitten in einem Spiel bin!“, herrschte Kaliq sie an.
    „Ja, ja, ich werde den Hengst einsetzen!“, stieß Gamal wild hervor und knallte seine Spielkarten auf den Tisch: zwei Könige.
    Eleni presste sich die Faust vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien. „Nein… oh, bitte … nein …“, wimmerte sie, doch niemand nahm davon Notiz. Sie konnte sich kaum zwingen hinzuschauen, doch was kam, war so unausweichlich wie der Untergang der Sonne hinter den Bergen am Horizont. Ihr Vater würde verlieren … beziehungsweise der Prinz würde aus dieser Schlacht als Sieger hervorgehen – wie sie es bereits in der Sekunde geahnt hatte, als er auf seinem eigenen fantastischen Hengst, inmitten einer heißen Staubwolke, auf den Hof geprescht kam.
    Langsam und bedächtig legte Kaliq seine zwei Asse ab, das einzige Blatt, mit dem er Gamal schlagen konnte. Ein kollektives Aufstöhnen erfüllte den düsteren Raum.
    „Mein Spiel, würde ich sagen …“, murmelte der Prinz träge.
    Eleni war sekundenlang von der Panik erfüllt, auf der Stelle ohnmächtig zu werden. Doch sie riss sich zusammen und bewegte sich, am ganzen Körper zitternd, in Richtung Tür. Dabei verschwendete sie keinen Gedanken daran, ob dies etwa eine Unhöflichkeit ihrem königlichen Gast gegenüber bedeutete.
    Ihr Leben war vorbei. Was zählten da noch Konventionen?
    Sie warf einen letzten Blick auf Kaliqs dunkles, attraktives Gesicht, und angesichts des grausamen Lächelns um seinen perfekt geschnittenen Mund, juckte es sie in den Fingern, den silbernen Löffel aufzuheben und damit auf sein königliches Haupt einzuschlagen!
    Wie konnte er es nur wagen, ihnen das Einzige zu rauben, was ihnen überhaupt noch Einkommen und eine gewisse Würde und Anerkennung eingebracht hatte?
    Immer wieder strauchelnd und taumelnd in der Dunkelheit, hastete Eleni, so schnell sie nur konnte, hinüber zu den Stallungen, um bei Nabat Trost zu suchen. Der geliebte Hengst wieherte leise, als er sie sah, kam näher und schob auf der Suche nach einem Stück Zucker sein samtenes Maul in ihre Hand.
    „Oh, Nabat“, wisperte sie erstickt, schlang ihre Arme um seinen stolz gewölbten Hals und barg ihr Gesicht in seiner Mähne. „Wie soll ich ein Leben ohne dich nur ertragen, mein Liebling?“ Eleni richtete sich wieder auf und schaute dem edlen Tier voller Trauer in die klugen Augen, in denen sie eine gewisse Unruhe zu sehen glaubte. Oder war es der Fehler aller leidenschaftlichen Tierliebhaber, dass sie ihre Gefühle automatisch auf die Kreatur übertrugen?
    Diesen starken Hengst hatte sie bereits als hochbeiniges Fohlen kennen- und lieben gelernt. Zumindest Eleni hatte seine zukünftige Schönheit, seine Stärke und sein Potenzial schon damals erkannt. Allerdings war Nabat ein sehr unglückliches Tier gewesen.
    Eleni hatte keine Ahnung, wie ihr Vater zu einem so edlen Araberhengst gekommen war, doch eigentlich wollte sie es eigentlich auch nicht wissen. Für sie war allein wichtig, dass er dringend liebevoller Fürsorge bedurfte. In dieser schwierigen Anfangsphase, als Nabat sich noch mit Zähnen und Hufen gegen jeden menschlichen Kontakt zur Wehr setzte, war es Eleni, die ihn beruhigt und zum Fressen überredet hatte.
    „Dieses verflixte Vieh ist völlig überspannt!“, hatte Gamal einmal voller Wut und Frust behauptet und bereits die kräftige Lederpeitsche geschwungen, die er fast immer mit sich führte. „Vielleicht sollte ich ihm mit der Peitsche ein paar Manieren einbläuen!“
    Doch Eleni hatte sich vor das hilflose Tier gestellt. „Nein, Papa!“, hatte sie ihn angefleht. „Lass mich ihn für dich trainieren. Er wird sich hier bald eingewöhnen und glücklich sein.“
    „Er sollte sich

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