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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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lieber heute als morgen dafür entscheiden“, war die knurrige Antwort ihres Vaters gewesen. „Sonst ist seine nächste Station der Kebab-Stand in Aquila.“
    So hatte Eleni am anderen Ende des Stalles ihr Bett im Stroh aufgeschlagen und über Nabat gewacht wie eine Mutter über ihr Neugeborenes. Und bald konnten sowohl ihr Vater als auch sie die Früchte ihre aufopfernden Bemühungen und Arbeit ernten.
    Eleni, indem sie eine unvoreingenommene Liebe erlebte, wie sie ihr kein menschliches Wesen nach dem Tod ihrer Mutter mehr entgegengebracht hatte, und ihr Vater, indem er zunehmend immer wohlhabender wurde, weil sein legendärer Wun derhengst , wie man ihn überall nannte, jedes Rennen gewann, an dem er teilnahm.
    Wollte der Prinz ihn deshalb unbedingt haben?
    Verzweifelt drückte Eleni sich ganz fest an den warmen, kräftigen Hals des stolzen Tieres. „Ich werde dich nicht verlassen, Nabat!“, stieß sie heftig hervor. „Das schwöre ich dir! Und wenn ich mich in dem Transporter verstecken muss, mit dem sie dich von mir wegreißen wollen. Und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit werden wir beiden fliehen … in ein freies Leben voller Ruhe und Frieden.“
    Eleni fragte sich, wann der Scheich wiederkommen und seinen Anspruch geltend machen würde. Wahrscheinlich mussten erst entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, um Nabat in die Stallungen des Palastes zu überführen. Das gab ihr Zeit, ihre Flucht vorzubereiten und ein paar Dinge einzupacken, an denen sie hing und auf die sie nicht verzichten wollte.
    Plötzlich hörte sie Männerstimmen, darunter die dunkle, dominante des Prinzen. Sie kamen näher! Elenis Herz setzte fast aus, als sie sich von Nabat löste, um im Hintergrund zu verschwinden. Doch es war bereits zu spät. Der Lichtkegel einer Öllampe erfasste sie und tauchte ihre Gestalt in ein mattes goldenes Licht.
    Von dem Mann, der die Lampe hielt, konnte sie kaum etwas erkennen, außer dem harten Glitzern in den dunklen Augen und dem blassen Schimmer seiner seidenen Roben. Eleni stand da wie festgewachsen und fühlte sich schuldig, als habe man sie in den Armen ihres Liebhabers erwischt.
    „Du!“, stieß Kaliq aggressiv hervor. „Was, im Namen des Falken, hast du hier zu suchen?“

2. KAPITEL
    Angesichts der Geschwindigkeit, mit der die brutale Realität sie einholte, vergaß Eleni alle Ängste und Hemmungen. Hasserfüllt schaute sie dem Scheich direkt in die Augen und spie die Worte aus wie saure Beeren.
    „Ich verabschiede mich nur von meinem Pferd!“
    „Dein Pferd?“, echote er und trat näher. „Ich befürchte, du vergisst dich in mehr als einer Hinsicht, Mädchen. Dies ist der Hengst, den ich beim Pokern mit deinem Herrn gewonnen habe. Und dir scheint nicht klar zu sein, dass dein Scheich Anspruch auf einen Hofknicks hat.“
    Elenis Schmerz und Wut waren so groß, dass sie ihm diese Ehrenbezeigung am liebsten verweigert hätte. Das trotzige Funkeln in ihren grünen Augen und die zusammengekniffenen Lippen sprachen für sich.
    Aber was würde sie damit erreichen? Prinz Kaliq Al’Farisi war einer der mächtigsten Männer in Calista, und mit ihrem Widerstand würde sie weder Nabat noch sich selbst einen Gefallen tun. Warum den Mann also unnötig herausfordern?
    „Eure Hoheit …“ Eleni blickte zu Boden und sank dann in einen Hofknicks, der ihr jetzt, beim zweiten Mal, schon besser gelang.
    Kaliq ließ sie nicht aus den Augen. Dieses Mädchen hatte etwas an sich, das ihn irritierte. Warum interessierte sich eine einfache Dienstmagd überhaupt dafür, was mit dem Pferd ihres Herrn passierte?
    „Klär mich auf!“, forderte er barsch, als erwarte er wie selbstverständlich, dass sie seinen Gedanken folgte.
    Dieser Mensch ist kein Deut besser als mein Vater, dachte Eleni bitter. Dominant, fordernd und uneinsichtig. Erwartete er etwa tatsächlich, dass sie offen mit ihm sprach? Besonders wenn seine Bodyguards auch noch im Hintergrund lauerten?
    „Was soll ich erklären, Eure Hoheit?“, fragte sie hölzern.
    Kaliq war ihr versteckter Seitenblick zu den Bodyguards nicht entgangen. Ebenso wenig wie die außergewöhnliche Farbe ihrer Augen, die er schon zu Beginn bewundert hatte. Mit einer Kopfbewegung forderte er seine Männer auf, sich zurückzuziehen.
    „Aber … Hoheit …“
    Kaliq musterte spöttisch seinen persönlichen Leibwächter. „Was ist? Glaubst du wirklich, ich brauche Schutz vor dieser harmlosen kleinen Eidechse? Ober befürchtest du, ich könnte ihr meinen

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