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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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darüber berichtet! In der Klatschspalte. Lilly hat es mir erzählt, als sie heute Morgen mit Michael zu mir in die Limo stieg.
    »Diesmal hat deine Großmutter ja ganze Arbeit geleistet«, sagte sie.
    Natürlich musste sie Salz in meine Wunden reiben. Als würde ich nicht schon sowieso unter der Last meines schlechten Gewissens zusammenbrechen, weil ich indirekt dafür verantwortlich bin, dass dieser Jangbu seinen Lebensunterhalt nicht mehr verdienen kann!
    Obwohl ich zugeben muss, dass mich Michael etwas von meinem Kummer ablenkte, weil er jedes Mal so supersüß aussieht, wenn er morgens in die Limo steigt. Das liegt daran, dass er immer frisch rasiert ist und sein Gesicht ganz glatt ist. Er ist
von Natur aus nicht sonderlich behaart, aber gegen Abend - also dann, wenn wir in Küssstimmung kommen (ich glaub, weil wir beide ziemlich schüchtern sind und den Schutz der Dunkelheit brauchen, um unsere glühenden Wangen zu verbergen), fühlt sich seine Haut ein bisschen schmirgelpapiermä ßig an. Manchmal stelle ich mir vor, wie viel schöner es wäre, Michael morgens zu küssen, wenn seine Haut glatt ist, statt abends, wenn sie kratzig ist. Besonders am Hals. Nicht dass ich je daran gedacht hätte, ihn auf den Hals zu küssen. Also, nee. Das wäre ja wohl echt abartig.
    Wobei Michael für einen Jungen einen sehr schönen Hals hat. Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn wir lang genug allein sind und anfangen, ein bisschen rumzuknutschen, lege ich gern meine Nase an seinen Hals und atme nur ein. Ja, ich weiß, das klingt komisch, aber sein Hals riecht wirklich total lecker so nach Duschgel. Nach Duschgel und noch etwas anderem. Nach etwas, das mir das Gefühl gibt, dass mir nichts Schlimmes passieren kann. Nicht solange er mich im Arm hält und ich an seinem Hals schnuppere.
    ACH MENNO, WENN ER MICH DOCH NUR ENDLICH ZUM ABSCHLUSSBALL EINLADEN WÜRDE!!!!!! Dann könnte ich den ganzen Abend lang an seinem Hals schnuppern, und es würde aussehen, als würden wir tanzen, und niemand, noch nicht mal er selbst, würde etwas merken.
    Sekunde mal, wo war ich stehen geblieben, bevor mich der Gedanke an den Hals meines Freundes vom Thema abgebracht hat?
    Ach ja, Grandmère. Grandmère und Jangbu.
    In keiner der Zeitungen stand etwas von Rommel. In keiner einzigen. Noch nicht mal der Hauch einer Andeutung darüber, das Ganze könnte vielleicht möglicherweise auch Grandmères eigene Schuld gewesen sein. Oh nein. Nicht ein Wort!
    Aber Lilly weiß es, weil Michael es ihr erzählt hat. Und sie hatte eine Menge dazu zu sagen.

    »Also, der Aktionsplan sieht so aus«, sagte sie. »In T&B malen wir die Schilder und nach der Schule ziehen wir alle los.«
    »Wohin?«, fragte ich, immer noch in den Anblick von Michaels glattem Hals versunken.
    »Na, zum ›Les Hautes Manger‹!«, sagte Lilly. »Um zu demonstrieren.«
    »Wogegen?« Ich dachte gerade darüber nach, ob mein Hals für Michael wohl genauso gut riecht wie seiner für mich. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, dass Michael je an meinem Hals gerochen hätte. Für mich ist es auch einfacher, an seinem Hals zu schnuppern, weil er so groß ist. Er müsste sich schon richtig tief runterbeugen, um an meinem zu schnuppern, was vielleicht merkwürdig aussähe und auch nicht gut für seine Bandscheiben wäre.
    »Natürlich gegen den ungerechtfertigten Rausschmiss von Jangbu Panasa!«, rief Lilly.
    Super. Jetzt weiß ich ja, was ich nach der Schule zu tun hab. Als hätte ich nicht schon genug am Hals:
    a. den Prinzessunterricht bei Grandmère
    b. Hausaufgaben
    c. die Sorgen, die ich mir wegen der Party machen muss, die Mom am Samstag für mich organisiert. Weil vielleicht niemand kommt und wenn doch, kann es sehr gut sein, dass Mom und Mr G irgendwas total Peinliches machen, zum Beispiel über ihre Blasenschwäche reden oder anfangen, Schlagzeug zu spielen.
    d. den Speiseplan der Schulcafeteria für die nächste Ausgabe vom Atom , den ich noch schreiben muss
    e. Dad, der erwartet, dass ich im Sommer zweiundsechzig Tage mit ihm in Genovia verbringe
    f. meinen Freund, der mich immer noch nicht zum Abschlussball eingeladen hat
    Aber das verdränge ich natürlich ganz schnell und kümmere mich lieber um Jangbu. Nicht dass mich jemand falsch versteht. Natürlich hab ich Mitleid mit ihm, aber vielleicht hab ich ja auch ein paar eigene Sorgen. Zum Beispiel, dass Mr G gerade den Mathetest von Montag zurückgegeben hat und auf meinem Blatt eine dicke, fette Drei minus steht und

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