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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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über den Hund - oder eine ungewöhnlich große Ratte - nicht verstummen. Mehrere Augenzeugen gaben an, ein offenbar unbehaartes Wesen von der Größe einer Katze oder einer großen Ratte sei zwischen den Tischen hin und her gelaufen. Ein paar der Gäste wollen beobachtet haben, dass es sich dabei um eine Art Schoßtier der Fürstinmutter gehandelt habe, die sich im Restaurant aufhielt, um den fünfzehnten Geburtstag ihrer New Yorker Enkelin, der Prinzessin von Genovia, Amelia Thermopolis Renaldo, zu feiern.
    Was auch immer die Hintergründe von Panasas Entlassung sein mögen - die Tellerwäscher der gesamten Stadt gaben in einer offiziellen Erklärung an, ihre Arbeit erst dann wieder aufnehmen zu wollen, wenn die Kündigung rückgängig gemacht worden sei. Obwohl Sprecher der New Yorker Gastronomiebetriebe versicherten, die Lokale würden ihren Betrieb auch ohne Tellerwäscher weiter aufrechterhalten,
besteht doch begründeter Anlass zu Sorge. Das Servicepersonal nimmt in der Regel nur die Bestellungen auf und serviert die Gerichte, räumt jedoch nicht die Tische ab. Diese zusätzliche Aufgabe könnten viele Angestellte als Überforderung empfinden. So werden unter den Kellnern schon Rufe laut, ebenfalls in den Streik treten zu wollen und sich mit den Tellerwäschern zu solidarisieren, von denen viele als illegale Immigranten schwarz beschäftigt sind. In der Regel arbeiten sie unterhalb des Mindestlohns und ohne jeden Anspruch auf Urlaubs- oder Krankengeld, Krankenoder Sozialversicherung.
    Die Restaurants werden alles daran setzen, ihre Kundschaft weiterhin zu bewirten, während die Organisatoren des Streiks es begrüßen würden, wenn die Gastronomen die Konsequenzen ihrer jahrzehntelangen Ausbeutung und Missachtung der Tellerwäscher im eigenen Portmonee zu spüren bekämen.
    »Tellerwäscher waren doch immer die Witzfiguren der Nation«, sagt Streikaktivistin Lilly Moscovitz (15), die am Samstag einen spontanen Protestmarsch zum Rathaus organisierte. »Es wird Zeit, dass der Bürgermeister und alle anderen in dieser Stadt aufwachen und den Dreck sehen, der sich in ihren Küchen angesammelt hat. Ohne die Tellerwäscher ertrinkt New York im eigenen Spülwasser.«
    Nicht zu fassen. Die Geschichte ist total außer Kontrolle geraten. Und alles wegen Rommel!!!! Na ja, und wegen Lilly.
    Ich konnte es echt nicht glauben, als Hans heute Morgen bei den Moscovitzens vorfuhr und Lilly neben Michael stand und aussah, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Ich weiß zwar nicht genau, was das heißen soll, aber Moms Mutter sagt es total oft, also wird es schon irgendwas Fieses sein. Und irgendwie passte es zu dem Blick, den Lilly draufhatte. So suuuuuuuuuuper-selbstzufrieden.

    Ich hab sie wütend angeguckt und gefragt: »Na, Lilly, schon mit Boris geredet?«
    Zu Michael hab ich gar nichts gesagt, weil ich wegen der ganzen Abschlussballsache immer noch sauer auf ihn bin. Wobei es mir echt schwer fiel, sauer auf ihn zu sein, weil es ja frühmorgens war und er irre süß aussah, so frisch rasiert und mit glatter Haut und so, als würde sein Hals extralecker riechen. Und dann ist er natürlich auch der beste Freund aller Zeiten, weil er mir den Song geschrieben und die Schneeflockenkette geschenkt hat und überhaupt.
    Aber das ändert nichts. Ich muss trotzdem sauer auf ihn sein. So was Absurdes hat die Welt ja wohl noch nicht gehört, dass jemand nicht auf seinen eigenen Abschlussball gehen will. Ich könnte es ja verstehen, wenn er keine Freundin hätte, die mitgehen würde, aber Michael hat eine - nämlich MIIIIIIIIICH!!! Ist ihm denn nicht klar, dass er mir dadurch die wohl einzige Highschool-Erinnerung vorenthält, an die ich ohne Schaudern zurückdenken könnte? Eine Erinnerung, die ich liebevoll im Herzen hüten und von der ich sogar meinen Enkeln Fotos zeigen würde?
    Nein, natürlich ist es ihm nicht klar, weil ich es ihm nie gesagt hab. Aber er müsste von selbst draufkommen. Als mein Seelenverwandter sowieso. Jeder in unserer Clique weiß, dass ich mir »Pretty in Pink« schon ungefähr siebenundvierzig Mal angeschaut hab. Denkt er, ich hab ihn so oft gesehen, weil ich auf den Typen stehe, der Duckie gespielt hat?
    Na ja, Themawechsel. Lilly hat meine Frage nach Boris jedenfalls voll ignoriert. »Du hättest gestern echt dabei sein sollen, Mia«, schwärmte sie. »Bei der Demo vor dem Rathaus, meine ich. Wir waren an die tausend Leute. Es war total überwältigend. Ich hab richtig Tränen in den Augen gehabt, als

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