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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Abschlussklasse einen Ball mit echter Live-Musik verdient hat und nicht bloß mit DJ. Ich dachte, ihr könntet vielleicht Skinner Box fragen, ob sie Lust hätten, aufzutreten...«

    »Sekunde mal, Sandy«, sagte Lana ins Handy. »Dieser Jemand ist immer noch da.« Dann funkelte sie mich aus ihren fett mit Mascara verklebten Augen an. » Skinner Box ? Meinst du diese dämlichen Klugscheißer, die an deinem Geburtstag dieses oberdämliche ›Prinzessin meines Herzens‹ gespielt haben?«
    »Also wirklich, Lana«, sagte ich beleidigt. »Du solltest nicht so abfällig über Klugscheißer reden. Ohne sie hätten wir keine Computer, keine Impfstoffe gegen viele schlimme Krankheiten, keine Antibiotika und noch nicht mal das Handy, das du da gerade benutzt...«
    »Mhm, schon klar.« Lana winkte ab. »Es bleibt trotzdem beim Nein.«
    Dann wandte sie sich wieder ihrem Handy und Sandy zu.
    Ich blieb stehen, wo ich stand, und spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Aber anscheinend hab ich mich mittlerweile besser im Griff. Ich riss ihr nämlich nicht das Handy aus den Krallen und zermalmte es unter dem Absatz meiner Doc Martens, wie ich es früher mal getan hätte. Nein, seit ich selbst stolze Handybesitzerin bin, weiß ich, wie absolut oberfies das wäre. Und nach dem Stress, den ich letztes Mal deswegen bekommen hab, weiß ich außerdem, dass es das nicht wert ist.
    Ich tat nichts, aber ich lief puterrot an, mein Herz klopfte presslufthammerschnell und mein Atem ging stoßweise. Ich hab das Gefühl, ich kann Fortschritte machen, so viel ich will - in medizinischen Notfällen einen kühlen Kopf bewahren, Leute zum Ritter schlagen, mit meinem Freund fast Phase zwei erreichen -, aber das mit Lana krieg ich einfach nicht hin. Ich weiß nicht, wieso sie mich so hasst. Was hab ich ihr getan? Nichts.
    Okay, mal abgesehen von dem zertrampelten Handy. Und dem Eis, das ich ihr auf ihren Cheerleader-Pulli geklatscht hab. Ach so, und dass ich mal ihre Haare in meinem Mathebuch eingeklemmt hab.
    Aber ansonsten war da nichts.

    Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich keine Gelegenheit gehabt, vor ihr auf die Knie zu fallen und zu betteln, weil es nämlich klingelte und Leute ins Klassenzimmer strömten, unter ihnen auch Michael, der mir ein paar Seiten über den erhöhten Flüssigkeitsbedarf von Schwangeren in die Hand drückte, die er aus dem Internet ausgedruckt hatte. »Für deine Mutter«, sagte er und küsste mich auf die Wange (vor allen anderen! HA!!).
    Doch meine überschäumende Freude darüber wird davon überschattet, dass es mir nicht gelungen ist, für die Band meines Freundes einen Gig auf dem Abschlussball zu organisieren, weshalb es jetzt noch unwahrscheinlicher ist, dass ich jemals mein persönliches »Pretty in Pink« mit Michael erleben werde. Überschattet auch davon, dass meine beste Freundin immer noch nicht mit mir spricht (genauso wenig wie ich mit ihr, und zwar zur Strafe für ihr psychotisches Verhalten und die miese Art, wie sie ihren Exfreund abserviert hat). Und dann ist da noch ein weiterer Schatten. Und zwar der, dass mein allererster veröffentlichter Artikel im Atom stinklangweilig ist (dafür ist mein Gedicht aber auch drin. Ha, ha, ha!!! Auch wenn keiner weiß, dass es von mir ist). Wobei ich eigentlich nichts dafür kann, dass der Artikel langweilig ist. Leslie hat mir ja gar nicht genug Zeit gegeben, etwas wahrhaft Pulitzerpreisverdächtiges abzuliefern. Ich bin ja keine Starreporterin. Ich muss neben meiner journalistischen Arbeit noch tonnenweise Hausaufgaben erledigen.
    Das alles wird außerdem noch von der Sorge überschattet, Mom könnte wieder in Ohnmacht fallen, und zwar irgendwo, wo kein Captain Logan mit seinem Löschtrupp ihr zu Hilfe eilt. Aber der aller-allergrößte Schatten auf meinem Glück ist natürlich die Angst davor, dieser schönen Stadt und allen ihren Bewohnern in den Sommerferien den Rücken kehren zu müssen und ganze zwei Monate an den fernen Gestaden Genovias festzusitzen.

    Mal ehrlich, es ist von einer Fünfzehnjährigen schlicht zu viel verlangt, das alles zu verkraften. Ein Wunder, dass ich unter diesen Umständen noch einigermaßen Haltung bewahre.
     
    Eine nichtleere Teilmenge U einer Gruppe G heißt Untergruppe, wenn U mit der Verknüpfung aus G selbst eine Gruppe ist.

Mittwoch, 7. Mai, T& B
    STREEEEEEEEIIIIIIK!!!!!!!!!
    Sie haben es gerade im Fernsehen gebracht. Mrs Hill hat uns erlaubt, ins Lehrerzimmer zu kommen, wo wir uns gerade um den Fernseher

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