Prinzessin Kate
in dem sie ihre Ware lagerte. Yvonne Cowdrey, die damalige Haushälterin der Familie, erinnert sich: »Carole hatte es satt, Tüten mit kleinen Geschenken zu füllen, die die Kinder von Partys mit nach Hause nehmen durften, und sie erkannte, dass es anderen Müttern sicher genauso erging. Also hielt sie es für eine gute Idee, ein Unternehmen zu gründen, das fertige Partysets verkaufte. Sie verschickte kleine Kataloge, in denen ihre Kinder einige der Produkte, die sie verkaufte, vorführten. Ich erinnere mich, dass Pippa und Kate darin mit T-Shirts zu sehen waren, auf denen ihr Alter stand, und dass sie kleine, runde Kuchen in der Hand hielten.«
Letztlich war es Caroles Geschäftssinn, der das Leben der Familie änderte, weil sie mit ihrem Unternehmen so viel Geld verdiente, dass sie und Michael die Kinder auf Privatschulen schicken konnten, wo sie mit Menschen aus den höchsten Kreisen in Kontakt kamen.
Kapitel 12
Eine kleine Prinzessin
Kate Middleton trug ein gelbes Sweatshirt, einen kakifarbenen Rock und eine gelbe Krawatte, als sie an einem Montagabend im September 1990 mit ihrer jüngeren Schwester Pippa voller Nervosität die Gemeindehallt St. Peter’s betrat. Sie wollte den Brownies beitreten, einer Pfadfindergruppe für Mädchen. Nachdem sich das acht Jahre alte Schulmädchen für die erste St.-Andrew’s-Gruppe von 24 Brownies angemeldet hatte, leistete sie ihren Eid: »Ich verspreche, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen meine Pflicht gegenüber Gott erfüllen, der Königin dienen, anderen Menschen helfen und mich an das Pfadfindergesetz halten werde.« Sie und Pippa, die gerade sieben geworden war, wurden dann ihren jeweiligen Sechsergruppen zugeteilt, in denen sie sich anstrengen würden, begehrte Abzeichen zu verdienen.
Es war eine aufregende Zeit für die Schwestern, die so gern bei den Brownies waren, sodass sie ihre Eltern baten, sie an Ostern an einem Ferienlager in drei alten Gebäuden der Luftwaffe in einem 7 Hektar umfassenden Waldgebiet bei Macaroni Wood in den Cotswolds teilnehmen zu lassen. Dort fütterten sie Hühner, sammelten Eier ein, sahen den Hühnern beim Brüten zu, fütterten Lämmer und kleine Ziegen mit der Flasche, ritten aus und fuhren auf Pferdewagen. Es gab auch einen Spielplatz mit Schaukeln, einer Rutsche, einem Sandkasten, einer Spielhütte und einem Grillplatz.
»Brown Owl« June Scutter leitete das Camp 25 Jahre lang. Sie hat die beiden Schwestern noch gut in Erinnerung. Sie fuhr mit der Gruppe per Bus nach Macaroni Wood, wo die Brownies in zwei Schlafsälen auf Stockbetten in Schlafsäcken schliefen. »Als wir dorthin kamen, sah das Ganze mehr wie ein Schuppen aus«, erinnert sie sich. »In jener Zeit ging es sehr einfach zu. Heute gibt es Duschen, aber damals standen lediglich Waschbecken zur Verfügung, die auf einem Brett über einer Badewanne angebracht waren. Alle trafen sich in einem großen Raum, der recht gemütlich war, und dahinter lag ein Hobbyraum, der sich leicht ausfegen ließ. Es gab wohl einen Koch, aber die Mädchen mussten bei der Hausarbeit helfen und ihre Betten selber machen. Sie mussten sich an einen Tagesplan halten und einige Tage lang abwaschen oder abtrocknen oder kehren, um ihr Haushaltsabzeichen zu erhalten. Sie schälten Kartoffeln und schnitten Zwiebeln, was ihnen die Tränen in die Augen trieb. Einige von ihnen hatten noch nie den Abwasch gemacht. An anderen Tagen stellten sie Puppen und Küken für Ostern her, um das Abzeichen für die Herstellung von Spielzeug zu erwerben. Sie trieben auch Sport. Für das Ferienlager hatten sie eine spezielle Uniform – braune Hosen und Jacken und gelbe Shirts –, sodass sie ihre normalen Uniformen schonten. Für handwerkliche Arbeiten schlüpften sie in einen Overall.«
In den Ferien besuchten Kate und Pippa das Cogges Manor Farm Museum, ein traditionelles viktorianisches Gehöft im ländlichen Oxfordshire. Dort unterhielten sie sich mit den Leuten, die auf dem Hof arbeiteten, zum Beispiel mit den Melkerinnen, wenn diese die Kühe molken, die Schweine fütterten und Butter herstellten, besuchten den alten Melkstand, wo es Eis gab, und sahen den Mädchen zu, wie sie auf dem alten Küchenherd Mahlzeiten zubereiteten. Sie spielten auch mit nachgemachtem Spielzeug früherer Zeiten und kleideten sich im viktorianischen Stil. »Wir unternahmen alle möglichen Ausflüge in die Dörfer in den Cotswolds«, berichtete Mrs Scutter. »Ich nahm Kate und Pippa mit zur Cogges Farm, wo sie mit den Tieren
Weitere Kostenlose Bücher