Prinzessin Kate

Ungnade gefallenen Parlamentsmitglieds Derek Conway, leitete in farbenprächtigen Kostümen die Donnerstags-Partys.
    Während seiner ersten Wochen in der Kaserne schaffte William es noch zwei Mal, in die Hauptstadt zu kommen, für einen Abend im Boujis – wo er seiner Freundin Berichten zufolge eine antike, mit Diamanten besetzte Puderdose von Van Cleef & Arpels als vorgezogenes Valentinsgeschenk überreichte – und für einen Ausflug nach Twickenham am 10. Februar, um zuzuschauen, wie England Italien in der Six Nations Championship schlug. Er und Kate bejubelten das Comeback des Rugbyhelden Jonny Wilkinson, der alle Rekorde brach, indem er 15 Punkte zum 20 : 7-Sieg der Mannschaft beisteuerte.
    Williams Partynächte mit seiner Freundin wurden allerdings allmählich immer seltener, als er sich in das Leben als Offizier der Gardekavallerie stürzte und das Gefühl genoss, jung, frei und ungebunden zu sein. Hin- und hergerissen zwischen seiner Freundin und den Partys mit seinen Offizierskameraden fiel ihm die Wahl offenbar nicht schwer. Es war eine harte Prüfung für ihre Beziehung. Kate spielte zuerst mit, ging mit ihren Freundinnen am Montag, den 26. Februar, ins Mamilanji, doch ihre Beziehung steckte schon in einer Krise, da sie langsam keine Lust mehr hatte, ihren Freund nur noch in den Zeitungen zu sehen.
    Am 4. März entführte William Kate in einem letzten verzweifelten Versuch, ihre Liebe zu retten, auf einen alles entscheidenden Urlaub nach Zermatt am Fuße des Matterhorns, wo sie in einem exklusiven Chalet für 1500 Pfund die Woche logierten. Doch statt allein mit Kate dorthin zu gehen, lud er auch noch ein paar Freunde ein, darunter Thomas van Straubenzee und Guy Pelly, den Mann, der oft als »Hofnarr« der Prinzen beschrieben wird. Nach außen hin sah es so aus, als ob William und Kate – die einen Familienurlaub auf Barbados hatte sausen lassen, um ein paar schöne Stunden mit ihrem Freund zu verbringen – kurz vor einer Verlobung stünden. Sie blieben abends im Chalet, während ihre Freunde die Nachtclubs unsicher machten. Man sah sie eng umschlungen und küssend auf den Pisten. Tatsächlich aber standen die Dinge alles andere als gut, und an eine Verlobung dachten sie damals wohl zuallerletzt.
    Zum letzten Mal sah man sie am 13. März 2007 gemeinsam in der Öffentlichkeit, am ersten Tag des National Hunt Festival in Cheltenham, einer Lieblingsveranstaltung der verstorbenen Königinmutter, die selten eines dieser Festivals ausgelassen und sich in ihren letzten Lebensjahren in einem in den Farben ihres Rennstalls bemalten Golfmobil dort bewegt hatte. Kate, die mit William in dessen schwarzen Audi Saloon vorfuhr, schien sich wohlzufühlen, als sie mit Zara Phillips plauderte und in einer Loge des Rennpferdbesitzers Trevor Hemmings Champagner trank. Doch die Körpersprache des Paares war angespannt, und Modejournalisten kritisierten die beiden, weil sie aussähen wie »auf alt gemacht«. Es war Kates erster Fehlgriff in Modedingen und vielleicht ein Zeichen ihrer inneren Anspannung.
    Drei Tage später verschwand William im tiefsten Dorset, um im Ausbildungslager des Heeres in Bovington einen zehnwöchigen Kurs als Panzerkommandant anzutreten. Das hielt Kate jedoch nicht davon ab, den Cheltenham Gold Cup ohne ihn zu besuchen. In einem himmelblauen Blazer, braunem Rock und passender Baskenmütze wirkte sie viel entspannter – und modischer – als bei dem Besuch zuvor mit ihrem Prinzen. Bei ihrer Ankunft wurde sie von zwei Polizisten in Zivil empfangen und zu einem vom Queen’s Master of the Horse, Lord Vestey, ausgerichteten Essen in den für die königliche Familie abgetrennten Bereich eskortiert. Sie lachte und scherzte mit den Gästen, darunter van Straubenzee, sprang in die Luft, wenn sie einen Sieger richtig getippt hatte, und schlug sich die Hand vor den Mund, wenn sie verlor. Die Tatsache, dass sie an jenem Tag neben Williams Tante Prinzessin Anne und Camillas Exehemann Andrew Parker Bowles in der königlichen Loge erschien, schien eine weitere Bestätigung dafür zu sein, dass Kate kurz davor stand, ein offizielles Mitglied der Königsfamilie zu werden. Aber einige Kommentatoren meinten, sie habe ihr Blatt womöglich überreizt, indem sie dort auftauchte, ein Schritt, der William Gerüchten zufolge ziemlich ärgerte.
    Jedenfalls begann die Beziehung aufgrund der ständigen Trennung zu bröckeln, als William in Dorset war. Statt am Wochenende die 210 Kilometer nach London zu fahren, verbrachte