Prinzessin Kate

war sie sehr reif, und ich meine, sie macht das sehr gut, dass sie der Presse nicht schmeichelt, ihr aber auch nicht den Mittelfinger zeigt.«
    Ein paar Wochen nach ihrem Arbeitsbeginn bei Jigsaw musste Kate klar geworden sein, wie vorteilhaft die Vereinbarung war, dass sie nur vier Tage in der Woche arbeiten musste. Denn William bat sie, am ersten Wochenende im Dezember an einer Jagdgesellschaft in Sandringham teilzunehmen. An diesem Sonntag, zwei Wochen bevor William aus der Akademie entlassen wurde, schlug Kate alle Bedenken in den Wind und ließ zum ersten Mal zu, auf dem 8000 Hektar großen Landgut der Königin in Norfolk fotografiert zu werden, während sie William beobachtete, der Fasane schoss und tote Vögel in seine Jagdtasche steckte. Die Bilder mochten die Tierschützer auf die Palme treiben, zeigten aber auch, wie natürlich sich Kate in die Welt der königlichen Familie einfügte.
    Am Ende eines Jahres, welches für das Paar mit einem Kuss auf den Pisten von Klosters begonnen und mit einem Tanz beim Sandhurst Ball geendet hatte, setzte die Buchmacherfirma William Hill die Wettquote für eine mögliche königliche Verlobung von 5 : 1 auf 2 : 1 herab – mit anderen Worten: Die Verlobung galt als zunehmend wahrscheinlich. Zum ersten Mal, seit Kate, begleitet von einem Sturm der Spekulation über ihre Zukunft, die Universität verlassen hatte, arbeiteten beide in ihren Jobs – William als Offizier in der Gardekavallerie und Kate in der Modewelt. Doch dunkle Wolken zogen am Horizont auf; das folgende Jahr sollte für Kate und William eine zermürbende Zeit werden.

Kapitel 21

Die Trennung

    Versteckt hinter den Ziegelmauern ihres stattlichen Elternhauses im Dorf Chapel Row in Berkshire betrauerte Kate Middleton am Abend des 13. April 2007 das Ende ihrer Beziehung zu Prinz William.
    Während ihr Exfreund seinen Kummer in Mayfairs neuesten Promitreff, dem Nachtclub Mahiki, herunterspülte, Champagner schlürfte und die legendären Treasure-Chest-Cocktails trank, verbrachte Kate, damals 25 Jahre alt, einen ruhigen und eher gedämpften Abend mit ihrer Familie.
    Es war gerade erst eine Woche her, dass Großbritanniens berühmteste Liebesgeschichte geendet hatte – und es sollte noch ein paar Stunden dauern, bis die Neuigkeit von ihrer Trennung die Zeitungskioske erreichte –, und doch hätte das Verhalten der beiden nicht unterschiedlicher sein können, was nur noch einmal zeigte, wie weit sie sich nach ihrer Universitätszeit auseinandergelebt hatten. Kate hatte von William eine Entscheidung gefordert, doch der 24-jährige Offizier, der gerade Sandhurst hinter sich hatte, war noch nicht bereit, sich ins Ehejoch zu fügen.
    Die Nachricht von der Trennung war ein Schock für die Öffentlichkeit, die jeden Schritt in ihrer Beziehung seit ihrem ersten Rendezvous an der St. Andrews University vor vier Jahren verfolgt hatte. Eigentlich hatte man allgemein eine Verlobung erwartet, und nur wenige hatten auch nur geahnt, dass die Beziehung dem Ende entgegenging.
    Noch vor vier Monaten, Mitte Dezember, hatte alles ganz anders ausgesehen, als Kate und ihre Eltern eingeladen waren, den Abschied des Prinzen von der Royal Military Academy Sandhurst mitzuerleben, eine Zeremonie, die die Middletons sehr gefreut haben muss, denn der Freund ihrer Tochter war ihnen ans Herz gewachsen. Als regelmäßiger Besucher in ihrem Haus fuhr William oft nach Dienstschluss die 53 Kilometer auf der M25, um seine Freundin zu besuchen, und er muss die Zeit genossen haben, die er im engen Kreis ihrer Familie verbrachte, etwas, das er in der eigenen Kindheit kaum so gekannt hatte. Aber alles änderte sich in dem Moment, als er Sandhurst verließ und die nächste Stufe seiner militärischen Laufbahn in Angriff nahm.
    Wer genau hinschaute, sah die ersten Risse schon in der Weihnachtszeit, als Kates Eltern beschlossen, für eine Wochenmiete von 4800 Pfund ein Herrenhaus in Schottland für ihre erweiterte Familie zu mieten. Trotz aller Spekulationen war Kate nicht eingeladen worden, Weihnachten mit der königlichen Familie in Sandringham zu verbringen – diese Ehre wird nur Verlobten zuteil. Stattdessen beschlossen die Middletons, William zu Silvester in das georgianische Jordanstone House am Rand von Alyth in Perthshire einzuladen. Das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert mit seinem weitläufigen Gelände, das dem konservativen Politiker Sir James Duncan und seiner zweiten Ehefrau Lady Beatrice gehört hatte, war zweifellos ein geeignetes