Prinzessin meiner Traeume
offiziellen Namen benutzte, schauderte sie. Wie sehr würde sie den Freund vermissen, der seine Katie Mae so gnadenlos aufgezogen hatte ... Falls es ihn überhaupt gegeben hat, dachte sie, und er nicht nur ein Hirngespinst war.
„Du hast vielleicht Nerven!" warf sie ihm vor. „So zu tun, als würdest du am Fließband arbeiten und ..."
„Das hast du angenommen. Ich habe es nie behauptet."
Kathryn rief sich das Gespräch ins Gedächtnis und musste ihm Recht geben. Dass er es nicht richtig gestellt hatte, machte es allerdings auch nicht besser.
„Du hättest mich aufklären können, dass dir die verdammte Firma gehört", warf sie ihm wütend vor. „Kein Wunder, dass du keinen Ehevertrag unterschreiben wolltest. Dann hättest du deine Vermögensverhältnisse darlegen müssen. Oder dachtest du, ich wüsste es bereits und wäre hinter deinem Geld her?" Sie schüttelte den Kopf, um einen klaren Gedanken fassen zu können. „Das ist alles so verwirrend."
„Ich hätte dir von meinem Job erzählen sollen, ja. Aber du warst so versessen darauf, einen Mitgiftjäger zu heiraten ..."
„Dass du beschlossen hast, einer zu sein? Wie schmeichelhaft!"
„Ich hatte Angst vor deiner Reaktion, wenn ich es nicht tun würde", gestand Jonah. „Du warst so aufgebracht - Douglas' und deines Vaters wegen -, dass ich keine Ahnung hatte, was du tun würdest. Deine Argumentation, warum du einen Mitgiftjäger heiraten wolltest, war idiotisch. Das Schlimme war nur, dass du felsenfest davon überzeugt warst.
Deswegen dachte ich, es könnte nicht schaden, wenn ich die Rolle spiele. So hattest du Zeit, dich wieder zu beruhigen und dir alles in Ruhe zu überlegen, bevor du etwas gemacht hättest, was du später womöglich bereut hättest."
„Du hast also beschlossen, mich vor mir selbst zu schützen."
„Genau. Ich habe dich gefragt, was du als Nächstes tun würdest, und du hast gesagt, du würdest dir jemanden suchen, dem der Vorschlag besser gefällt."
„Das habe ich nicht so gemeint, Jonah."
„Du hast dich ziemlich schnell für mich entschieden", erinnerte er sie.
„Das war etwas anderes."
„Inwiefern? Weil ich der Sohn des Gärtners war und du daher sichergehen konntest, dass ich dich nicht ausnutze?"
„Nein!" entgegnete Kathryn gequält. Sie konnte ihm unmöglich erklären, was wirklich passiert war. Dass sie in ihm den Mann ihres Lebens erkannt hatte, es sich aber nicht einmal selbst hatte eingestehen können. Dass sie den verrückten Heiratsantrag nur gemacht hatte, weil sie bereits bis über beide Ohren in ihn verliebt gewesen war.
„Ich hätte dich nicht allein lassen könne n", meinte Jonah. „In der Verfassung wärst du zu allem fähig gewesen."
Nein, wäre ich nicht, dachte sie. Wenn ich dich nicht bekommen hätte, hätte ich keinen anderen gewollt.
„Und deswegen hast du meinen Daddy angerufen", sagte sie bitter. „Aber er war nicht da, und so hast du mich hingehalten. Du hast mir alles geboten, was dazugehört, stimmt's? Eine Heiratserlaubnis, einen Termin für die Trauung ..." Sie schluckte mühsam. „Selbst eine Hochzeitsnacht und Flitterwochen."
Nachdem er eine Weile geschwiegen hatte, brachte er hervor: „Wenn du es bereust, tut es mir Leid."
Kathryn konnte nicht darauf antworten. Selbst jetzt wusste sie, dass sie ihre gemeinsame Zeit mit ihm niemals vergessen würde. Die Erinnerung daran würde ihr nicht unbedingt lieb und teuer sein, weil sie mit zu viel Schmerz verbunden war. Doch sie würde immer daran festhalten.
„Es tut mir sehr Leid." Er wandte sich zum Gehen. „Soll ich deinen Vater herschicken, oder möchtest du noch einen Moment allein sein?"
Jonah geht, dachte sie. Aber was interessierte es sie? „Heißt das, du schleichst dich nicht durch die Hintertür raus?" fragte sie betont lässig.
Er presste die Lippen zusammen. „Nein, ich werde mich nicht wie ein Feigling davonstehlen.
Irgendjemand muss diesen Leuten gegenübertreten und sich bei ihnen entschuldigen. Und du warst nicht diejenige, die alles vermasselt hat."
„O doch. Es war meine Idee."
„Lass uns nicht darüber streiten, Kathryn. Ich nehme die Schuld auf mich. Du leidest schon genug."
Seine Hand lag bereits auf der Türklinke, als Kathryn leise sagte: „Genau das ist es, nicht?"
Jonah zögerte. „Ich weiß nicht, was du meinst."
„Du hast Mitleid mit mir und willst nicht, dass ich diesen reizenden Leuten gegenübertrete, die wir so verletzt haben. Das ist allerdings nicht alles. Du hast immer Mitleid mit
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