Prinzessin wider Willen
eine Ehre, Ihnen Nicolas Rondo vorzustellen, den siebenten Herzog von Kazmanien."
Jana befeuchtete nervös ihre Lippen. Wie sahen ihre Haare aus? Trug sie noch Lippenstift? Was immer, man vielleicht über den Herzog von Kazmanien sagen mochte, der Knabe verstand es, einen Auftritt hinzulegen.
Sobald er näher kam, konnte Jana ihn besser erkennen. Auch ohne das wirbelnde, seidengefütterte Cape und den Spazierstock hätte dieser Mann die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Nicolas Rondo sah fabelhaft aus. Das Herz blieb einem bei seinem Anblick stehen.
Sein schwarzes Haar mit einem rötlichbraunen Schimmer war schulterlang, seine dunklen Augenbrauen dicht, seine Stirn hoch. Sein voller, entschlossen wirkender Mund besaß eine sinnliche und vielversprechende Form. Sein Kinn war breit, hatte eine Kerbe und drückte starrsinnige Männlichkeit aus.
Rondos Züge waren klassisch, Nase und Wangenknochen scharf betont. Generationen von Aristokratie zeigten sich in seinem Profil und seinem selbstbewussten Gang.
Im Gegensatz zu den kleinen Baronen war Nicolas Rondo sogar größer als Jana, etwa eins-neunzig. So weit Jana das unter den schwingenden Falten seines Capes erkennen konnte, hatte er eine kraftvolle, aber elegante Gestalt.
Er war atemberaubend. Ein großartiger Mann. Trotz seines fremdartigen Umhangs war er ein Mann, in den sie sich verlieben konnte - schwer sogar.
Endlich stieß Jana den angehaltenen Atem aus und blickte ihm in die Augen. Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken.
Nicolas Rondos Augen, von dichten schwarzen Wimpern umgeben, fesselten mit ihrer Energie, waren einfach schön und schwarz wie die Mitternacht.
Jana fühlte sofort, dass Seine Gnaden sich schon längst von ihr eine schlechte Meinung gebildet hatte. Er mochte sie nicht.
"Graf Dracula, nehme ich an?" murmelte sie und hob eine Augenbraue angesichts der wirbelnden Falten seines Umhangs.
Sie hatte gehofft, die Spannung zu mildern, aber ihr schlechter Scherz scheiterte. Nicolas Rondo betrachtete sie kalt, und seine Oberlippe zuckte verächtlich, während er ihre Bemerkung ignorierte.
Bevor sie begriff, was er vorhatte, hob er ihre Hand an seinen Mund. Seine Lippen fühlten sich warm auf ihren Fingern an, seine Hand drückte sich groß und fest an ihre plötzlich prickelnde Handfläche.
"Hoheit."
Jana starrte auf ihre Hand, sobald er sie freigab, und fragte sich, ob ihre Finger nach Cheeseburgern und Zwiebeln rochen.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie auf einen Handkuss reagieren sollte. Aber sie wünschte sich, ihre idiotische Bemerkung über Graf Dracula zurücknehmen zu können.
"Ihre Hoheit wurde über ihre Wiedereinsetzung auf den Thron informiert?" fragte er.
Die Barone bestätigten es im Chor.
Der Herzog betrachtete geringschätzig Janas Uniform als Kellnerin, klemmte den Spazierstock unter seinen Arm, schob seine schneeweiße Manschette zurück und warf einen Blick auf seine goldene Uhr. "Natürlich würde niemand den Aufzug Eurer Hoheit kritisieren, aber vielleicht könnten Sie auf dem Empfang etwas Passenderes tragen."
"Auf was für einem Empfang?" fragte Jana.
Der Herzog wandte sich kalt an die Barone. "Ihre Hoheit wurde nicht über den Empfang und die Pressekonferenz informiert?"
Die Barone zuckten sichtlich zusammen. "Dazu gab es noch keine Gelegenheit ... wir wollten gerade darauf kommen, Euer Gnaden, als Sie uns mit Ihrer Ankunft beehrten."
Der hagere Baron räusperte sich und richtete seine Augen flehend auf Jana. "Ein Empfang zu Ihren Ehren, Hoheit, beginnt in fünfundvierzig Minuten im Bell Tower. Seine Gnaden wird der Weltpresse verkünden, dass unsere lange Suche zu Ende ist.
Wir haben unsere geliebte Fürstin Marijana gefunden."
Der Herzog schnippte mit den Fingern. "Kowal, holen Sie die Limousine für Ihre Hoheit. Ich werde Hoheit zu ihrer Wohnung begleiten und warten, während sie sich für den Empfang umzieht. Sie bleiben in der Wohnung Ihrer Hoheit, um das Packen ihrer Habseligkeiten zu koordinieren. Fatma, Sie kommen mit mir ins Bell Tower und überwachen den Empfang.
Skinalas, Sie bestätigen unseren Flug und sorgen für den Transport zum Flughafen in Denver."
Fatma und Skinalas sahen Kowal neidisch nach, als er zur Tür floh.
"Halt, einen Moment!" Alle wandten sich Jana zu, die ihre blitzenden Auge n auf Seine Arroganz, Tyrannische Gnaden richtete. "Sie nehmen sich verdammt viel heraus, Freund! Wie können Sie es wagen, jemanden zum Packen in meine Wohnung zu schicken? Ich gehe nirgendwohin! Ich
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