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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
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entkommenen Kampf-Ersie satt.
    Das Ding hatte beschlossen, ihnen die größtmöglichen Schwierigkeiten zu bereiten und zeigte damit genau das Problem auf, das zur Eliminierung dieser Generation geführt hatte.
    Eine destruktive Kreativität, die zwar nicht verkehrt, aber trotzdem falsch war, weil man sie viel zu oft weder bändigen noch in vernünftige Bahnen lenken konnte.
    Das Mistvieh war raffinierter, als es sein sollte. Es verstand sich auf Guerillakrieg. Es tauchte in Ecken auf, verschwand in Schutthaufen, zeichnete sich nur als flüchtig wahrnehmbarer Schatten im dunklen Inneren eines Hauses ab. Es bewegte sich geschickt getarnt zwischen die Jäger und überrumpelte sie.
    Die Kreatur lockte sie mit Pseudopräsenz. Jedes Mal, wenn Trent einige Ersies hinter ihr hergeschickte, kamen ihm zwei abhanden, die er später an anderen Stellen wiederfand – tot und ziemlich übel zugerichtet.
    Das Ding versuchte sich in psychologischer Kriegsführung, und Trent hegte den Verdacht, dass dieses Wesen sich an Wissen aus seinem vorigen Leben erinnerte. Und das, was es wusste, nährte die Vermutung, dass der Gottchirurg für diese Edition einen bestimmten Personenkreis herangezogen hatte.
    Er hatte sich bei Militärs bedient, um die Effektivität im Einsatz zu erhöhen. Theoretisch kein schlechter Gedanke, in der Praxis ging die Sache nach hinten los, und die jetzt dafür ausgestellte Rechnung wies einen enormen Betrag auf.
    Eine Schrotflinte donnerte.
    Ein Ersie flog an Trents Deckung vorbei, klatschte an die Wand und fiel zu Boden, einen obszönen Blutfleck hinterlassend.
    Verflucht noch mal .
    Er robbte vorwärts, warf einen vorsichtigen Blick durch das Loch und sah ... nichts. Diese verdammte Freakkreatur war viel zu schnell und gerissen.
    Trent hatte keine Ahnung vom Häuserkampf, war nie Soldat gewesen. Genervt schickte er drei weitere Ersies auf das Grundstück – was sollte er sonst tun? Er konnte nur Material verschleißen, in der Hoffnung, das Ding mittels zahlenmäßiger Überlegenheit dranzukriegen, zu ermüden, zu Fehlern zu verleiten.
    Entweder versteckte sich das Arschloch im Haus und würde die Mannschaft stückweise wegpusten, oder es war fort, und sie mussten erneut darauf warten, dass dieses Mistvieh irgendwo zuschlug, um dann zu versuchen, es zu stellen und zu vernichten.
    Nichts.
    Das Scheißding hatte sich abgeseilt und lauerte an einem anderen Ort.
    Was Trent wahnsinnig machte, war die Abwesenheit von Clawfinger. Irgendwer musste die Dumpfbacken anführen und ihnen Befehle erteilen, sonst würde die Sache hier zum kompletten Desaster geraten.
    Er war inzwischen überaus müde, hungrig und genervt, brauchte eine Pause und ein paar Stunden Schlaf. Außerdem gab es für ihn auch anderes zu tun, als zwischen den Häusern und Ruinen herumzuschleichen und zu versuchen, dieses wild gewordene Ding zu fangen. Ginge das so weiter, würde er noch Tage der Jagd vor sich haben.
    »Hol mir eine Kiste mit Handgranaten«, knurrte er ein Ersie an. Vielleicht ließ sich diese von allen guten Geistern verlassene Kreatur mit mächtig viel Lärm und Zerstörung aus ihrem Versteck treiben.
    Wenn er sie hätte, würde er ihr eine verdammte Granate in das beschissene Loch im Körper stopfen.
    She kann sie kommen hören. Sie wartet seit geschätzten zwei Stunden auf den Angriff ihrer Jäger.
    Offenbar sind sie nicht so leicht abzuschrecken, obwohl sie den Typen gestern extra laut hat werden lassen, während sie ihm überaus grausam den Garaus gemacht hat – in der Hoffnung, ihre Verfolger zu entmutigen.
    Die Strategie scheint nicht aufzugehen. Pech gehabt, jetzt wird es eben noch mal brutal. Daran stört sie sich nicht. Das einzige Problem, das sie hat, ist die Uhrzeit. Sie kämpft nicht gern am Morgen. Ab dem späten Vormittag ist es okay, davor findet sie es irritierend.
    Ihrer grundsätzlichen Gewaltbereitschaft tut das freilich keinen Abbruch.
    Was sie verstört, ist der Geruch ihrer Verfolger. So etwas hat sie noch nie gerochen, und beinah gelangt sie zur Überzeugung, es nicht mit Menschen zu tun zu haben, was wohl kaum möglich ist. Trotzdem – irgendetwas stimmt nicht mit ihnen, das zumindest verrät ihr der Geruchssinn.
    Richtung und Anzahl der Angreifer stehen fest, der Rest sollte ein Kinderspiel sein.
    Unauffällig bringt sie sich in eine vorteilhaftere Position und wartet.
    Die Granate explodierte. Trent wurde fast vom Schuttregen begraben, der auf ihn niederprasselte. Er wollte einen Zornesschrei ausstoßen,

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