Prinzessin
Arschloch Trent machen?«, überlegte er laut.
Wasserkopf sah ihn an und grunzte, Clawfinger schnaubte und schüttelte den Kopf. Manchmal fand er den Simpel irritierend.
Er entschloss sich zu einer doppelten Strategie – beide Wagen benutzen, um die Frau in die Richtung zu treiben, in der er mit dem Riesen auf der Lauer liegen würde. Er war richtig stolz, auf diese Idee gekommen zu sein, scheißegal, ob Trent es so oder anders gemacht hätte. Die Sache klang nach einer praktischen Vorgehensweise, besser als die Ideen, die ihm sonst noch in den Sinn kamen.
Als Zeitpunkt setzte er die Morgendämmerung an, da sollte es leicht sein, sie zu überraschen. Außerdem hatte er keine Lust mehr auf Action. Er war hungrig.
Clawfinger befahl den Ersies, das Lager aufzuschlagen und Wache zu halten, damit ihnen die Frau nicht entkam. Er ließ den Blick über das im Entstehen begriffene Camp schweifen, sah dann in die Ferne. Ziemlich eintönig, was er von der Welt sah.
Spannender jedoch fand er eine andere Beobachtung – eine durch die Landschaft stromernde Person, die sich der Raststätte ihrer Beute näherte.
Er kniff die Augen zusammen. »Verfickte Scheiße, was ist jetzt los?«, fluchte er unterdrückt und beobachtete das weitere Geschehen.
Es dauerte nicht lang, bis er etwas sah, das ihm gefiel. Oh ja, die Gejagte hatte es faustdick hinter den Ohren.
»Du machst mir Spaß«, murmelte er grinsend. »Bis morgen, Schlampe.«
Trent sah mit Erleichterung zu, wie die Kampf-Ersies eines nach dem anderen starben. Einzeln aus ihrer Unterkunft geholt, ein paar Schritte vom Haus weggebracht und von Mitgliedern der ersten Generation mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet.
Bisher hatte keine dieser Kreaturen Zeit gefunden, Widerstand zu leisten.
Er war froh, dass der Gottchirurg dieses Projekt aufgegeben hatte und seine Ressourcen jetzt sinnvoller einsetzte.
Und so, wie sich die Dinger willenlos zur Tötung bringen ließen, schien es kaum vorstellbar zu sein, dass es sich dabei um dieselben Wesen handelte, die ihm vor einiger Zeit überaus nützlich gewesen waren.
Offenbar eine Fehlkonstruktion. Für eine Weile brauchbar, danach blieben ausgebrannte Hüllen zurück, für die es keine Verwendung mehr gab.
Er warf einen flüchtigen Blick auf den Berg von Leichen, der sich auf der Deponie stapelte. Ein unangenehmer Anblick, einer, der bedrückende Bilder aus der Vergangenheit heraufbeschwor, an die er lieber nicht denken wollte.
Die Beseitigung der unheimlichen Kreaturen stellte eine Notwendigkeit dar. Erstens war sie angeordnet worden, zweitens ließ sich ihr Wertverlust nicht übersehen. Sie eigneten sich schlichtweg nicht für den Alltagsgebrauch, und diese sinnlosen Schöpfungen durchzufüttern, ging zu sehr an die Reserven.
Wenn er richtig gezählt hatte, brachten die Ersies gerade das letzte Auslaufmodell ins Freie. Es marschierte ebenso gleichgültig dahin wie alle anderen.
Trent blinzelte kurz zum Leichenhaufen, sah wieder das Kampf-Ersie an und zuckte zusammen, als es mit einer ruckartigen Kopfbewegung seinem Blick folgte. Oha, dieses Exemplar schien wacher als seine Kameraden zu sein.
Egal, in wenigen Augenblicken ...
Das Wesen schnellte herum. Ehe Trent begriff, was er als blitzartige, verschwommene Bewegungen wahrgenommen hatte, war das Ersie verschwunden, und das Tötungskommando lag mit verrenkten Gliedern, rausgerissenen Kehlen und gebrochenen Nacken am Boden und rührte sich nicht mehr.
Die Waffen waren weg, die flüchtige Kreatur in den Trümmern der Stadt untergetaucht.
Trent starrte für Augenblicke auf die Leichen seiner getreuen Ersies und stieß einen Wutschrei aus.
»Verdammte Scheiße!«, fluchte er. Störrische, fehlgeleitete Mistviecher. Verfluchte Fehlentwicklung, ein echter Griff ins Klo.
Dieses beschissene Biest würde es ihnen nicht einfach machen, aber die Bedrohung musste um jeden Preis eliminiert werden.
Er kommandierte alle verfügbaren Mannschaften zu sich und stattete sie mit Waffen aus.
Dann führte er die Truppen in die Ruinen und begann, Befehle zu erteilen. Hoffentlich würden sie das Ding bald erwischen. Die Dämmerung brach an, und die Nacht mitsamt ihren Gefahren würde schneller da sein, als ihm lieb war.
Einfach großartig.
Kapitel 26
Sie findet es immer wieder erstaunlich, in welchen Belangen all die Bücher und Filme, die sich mit der Apokalypse auseinandersetzten, falsch gelegen haben.
Neben der Suche nach Nahrung ist die Sorge um die Körperhygiene und die
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