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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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was wir zu erwarten hatten, aber wir konnten es uns nicht mit Sicherheit vorstellen. Falls irgend etwas schiefgelaufen war, wollten wir keine Überlebenden der Firma erschrecken. Es war einfach, Firmenanzüge zu besorgen und das Firmenzeichen auf unserer Fähre und auf unserem Schiff anzubringen. Es ist übrigens die Sudaria. Sie wartet in einigem Abstand vom Planeten auf unsere Rückkehr.«
    »Ich kenne den Namen.« Evans Stimme klang wütend. Der Konzern, dem die Sudaria und ihre Schwesternschiffe gehörten, war nicht gerade durch seine Wohltätigkeit und seine freundlichen Methoden bekannt. Er ärgerte sich über die Situation. Am meisten ärgerte er sich über sich selbst, dass er sich durch eine derart simple List hatte täuschen lassen. Die Aussicht auf Rettung hatte ihn mit so viel Hoffnung erfüllt, als dass er nicht kritisch genug über alles nachgedacht hatte.
    »Das habe ich mir gedacht, Orgell.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Martine zu. »Ich weiß, dass er Evan Orgell ist. Sie sagen, Sie sind Martine Ophemert. Ich weiß, wer das war. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Sie die Besagte sind. Sie sehen eher aus wie eine hiesige Lebensform und nicht wie eine Wissenschaftlerin. Wenn Sie mich fragen, so sind Sie eine raffinierte Kopie, die es geschafft hat, Orgell hinters Licht zu führen. Sie könnten eine im Grunde fremde Konstruktion sein statt ein repariertes menschliches Wesen. Offen gesagt, Sie machen mich nervös, und ich überlege, ob ich Sie nicht auf der Stelle erschießen lassen soll.«
    »Es freut mich, dass ich Sie nervös mache«, sagte Martine drohend und verbesserte ihre Überlebenschance damit um keinen Deut.
    »Sie ist die Ophemert«, meldete Evan sich hastig. »Ich bürge für sie.«
    »Dann will ich mal annehmen, dass sie es ist. Nicht weil Sie für sie bürgen, Orgell, sondern aufgrund dessen, was es bedeutet, wenn sie wirklich ein Mensch ist und hier auf diese Weise wiederhergestellt wurde. Schade um Aram«, meinte er murmelnd zu der großen Frau. »Er war ein guter Mann.«
    »Er war ein Lügner und ein Mörder«, sagte Martine mit Nachdruck.
    »Das klingt tatsächlich menschlich.« Frazier stemmte die Fingerspitzen gegeneinander und sah sie an. »Das ist gut. Die Informationen, die Sie während Ihrer ausgedehnten Reise durch diese kristalline Hölle gesammelt haben, sind für uns unschätzbar. Sie ersparen uns eine ganze Menge Arbeit.«
    »Wenn Sie meinen, Sie könnten die Station unter Einsatz von Gewalt übernehmen und sich…«, begann Evan.
    Frazier schnitt ihm das Wort mit einem Lachen ab. »Durch Gewalt? Warum sollten wir Gewalt anwenden, Orgell? Ihre Leute sind berühmt für ihre konservative Geschäftspolitik. Zuerst verlieren sie den Kontakt zu ihrer Crew, dann hören sie nichts von dem Spezialisten, den sie zum Nachschauen geschickt haben. Ich glaube kaum, dass sie einen dritten Check machen werden. Jedenfalls nicht, wenn Ihre Firmenleitung so reagiert wie immer in solchen Situationen, wenn sie nämlich entscheidet, gutes Geld nicht hinter schlechtem herzuwerfen. Sie werden dieses Projekt abbrechen und sich für mindestens ein oder zwei Jahre nicht mehr darum kümmern. Und bis dahin haben wir uns längst auf Dauer hier eingerichtet.«
    »Es dürfte Ihnen kein bisschen weiterhelfen«, versicherte Martine ihm.
    Die große Frau rauchte etwas Tabakähnliches, das wie alte Rosen roch. Der Geruch reizte Evans Schleimhäute. »Sie werden mitarbeiten – jedenfalls der Teil, der von Ihnen noch übrig ist. Sie müssen wissen, dass wir unsere eigenen Spezialisten haben. Es ist einfacher, Informationen aus einer Person herauszuholen als aus einem Planeten. Ich denke, an Ihnen ist noch genügend Menschliches, um auf die richtigen Verhörmethoden zu reagieren.«
    Sie drehte sich um und schien Evan mit Blicken zu durchbohren. »Dass an deinem Freund genug Menschliches ist, weiß ich.«
    »Es gibt nichts, was Sie oder sonst jemand mir antun könnte und was mich dazu bringen würde, auch nur die geringste Information über Prisma preiszugeben«, sagte Martine.
    »Nun, vielleicht haben Sie recht, und ich irre mich. In diesem Fall lässt sich auch eine Menge Wissen sammeln, wenn man Sie auseinander nimmt.«
    »Sie vergessen eins«, warf Evan ein, »es ist völlig egal, was Sie mit uns anstellen. Sie können hier im Grunde nichts anderes einrichten als eine Forschungsstation, denn Prisma hat die Qualifikation einer Welt der Klasse A.«
    Der Kollege der Frau ergriff zum erstenmal das

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