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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wort. »Was ist los?« Er schaute besorgt zu Frazier. »Er lügt. In den Unterlagen der Station gibt es keinerlei Hinweise auf die Existenz eingeborener intelligenter Lebensformen.«
    »Es gibt mehrere.« Evan genoss ihr Unbehagen gründlich. »Offenbar haben Sie Martines Darlegungen nicht aufmerksam genug zugehört. Sie und ich wurden von Eingeborenen zusammengeflickt, deren Handeln von ihrer Intelligenz und nicht ihrem Instinkt gesteuert wurde. Sie sind klug, klug genug, um als Bewohner der Klasse A eingestuft zu werden. Sie wissen, was das heißt. Klasse A-Welten dürfen nicht entwickelt werden.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Frazier klang amüsiert. »Seit wir hier sind, haben wir nichts anderes angetroffen als die erwarteten primitiven Lebensformen. Ein cleverer Ablenkungsversuch Orgell, aber er gelingt nicht.«
    »Brauchen Sie Beweise? Wer hat wohl diese chirurgischen Eingriffe an uns vorgenommen? Bäume?«
    »Schon möglich. Auf dieser Welt überrascht mich nichts mehr.«
    »Wenn es hier intelligente Lebensformen gibt, dann sollen sie sich nur von uns fernhalten«, fügte die große Frau hinzu. »Wir haben in dieses Projekt eine Menge investiert. Zuviel, um von einer wilden Geschichte aufgehalten zu werden. Wenn man uns fragt, dann haben Sie sich gegenseitig operiert, oder es wurde von Ihren Chirurgen gemacht, ehe Humula sie erwischte. Wenn das der Fall ist, dann wird das irgendwo in den Aufzeichnungen auftauchen, wenn wir sie alle durchgegangen sind. Das glaube ich viel eher, als diese irre Behauptung, Sie seien von irgendwelchen lokalen Lebensformen wiederhergestellt worden.«
    »Sie können die Existenz einer neuen Welt nicht für immer geheimhalten. Wenn die Regierung herausbekommt, was Sie hier treiben, dann dürfte das das Ende Ihres gesamten Konzerns bedeuten.«
    »Möglich, aber bis dahin könnte es durchaus hundert Jahre dauern«, erwiderte Frazier. »Dann werden unsere Leute sich damit auseinandersetzen. Wir brauchen uns deshalb nicht den Kopf zu zerbrechen. Bis dahin haben wir längst unser Leben gelebt und liegen unter der Erde.«
    »Da drin gibt es einige verrückte Dinge.« Der Kollege der hochgewachsenen Frau hatte sich wieder dem Computer zugewandt und starrte auf den Schirm. »Über sie jedoch nichts.«
    »Es wird schon kommen, du wirst sehen«, sagte die Frau zuversichtlich. »Sie versuchen sich mit einer Story, die zu verrückt ist, um sich überprüfen zu lassen, etwas Luft zu verschaffen.«
    »Was fangen wir mit ihnen bis dahin an?«
    Frazier lehnte sich nach links, schaute um Evan herum, während er mit Winona redete. »Steck die beiden in den Beobachtungsturm. Dort oben können sie keinen Ärger machen. Morgen bringen wir sie rauf zur Sudaria. Nodaway und seine Leute können sie sich dann vornehmen, und wir machen hier unten weiter.« Er schaute seine Gefangenen an. »Ich rate Ihnen, nichts Dummes anzustellen. Meine Leute sind sehr erfahren. Lebendig sind Sie wahrscheinlich wertvoller für uns, und es ist auf jeden Fall besser, als tot zu sein. Man wird sich ausgiebig um Sie kümmern.« Das Lächeln, mit dem er sie anfangs begrüßt hatte, kehrte zurück. »Es ist nichts Persönliches. Es geht nur ums Geschäft.«
    »Ja.« Die große Frau kam näher. »Wir erledigen nur unseren Job, so wie Sie Ihren Job erledigen. Ich bin sicher, dass unsere Leute Ihnen ein sehr attraktives Angebot machen werden, um sich Ihrer Mitarbeit zu versichern. In diesem Leben ist es doch eigentlich egal, für wen man arbeitet, oder?«
    Martine spuckte ihr ins Gesicht. »Nein, und es macht einen Unterschied, mit wem ich zusammenarbeiten muss.«
    Die Frau wischte sich langsam den Speichel von der Wange. »Vielleicht habe ich ja Glück. Vielleicht weigern Sie sich, mit uns zusammenzuarbeiten. Warten Sie ab, bis Sie Nodaway kennenlernen. Verglichen mit ihm war Humula ein braver Junge.«
    Winona trat vor und bedeutete ihnen, hinauszugehen. Martine rief über die Schulter zurück:
    »Ich lasse eine Misshandlung der Eingeborenen nicht zu!«
    »Eingeborene?« Frazier lächelte amüsiert. »Sie wollen wirklich bei der Geschichte bleiben?« Er sah die Frau an. »Hast du irgendwelche Eingeborene gesehen?«
    »Nein, keine Eingeborenen.« Sie wandte sich an einen der Wachtposten. »Hat einer von euch hier draußen Eingeborene gesehen?«
    »Nein, Ma’am. Nichts außer diesem gottverdammten Zeug, das sich einem dauernd um die Beine wickeln will, und diesen hartschaligen Dingern, die ständig auf einem herumkriechen

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