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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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des Wächters. »Er achtet nicht auf uns, weil wir so aussehen, als täten wir überhaupt nichts. Lassen wir es dabei.«
    »Angenommen, sie fangen uns auf. Was sollen sie denn tun?«
    »So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Aber du weißt ja besser als ich, wie gut sie darin sind, etwas Zerbrochenes zu reparieren. Es dürfte recht interessant sein zuzusehen, wie sie zu Werke gehen, wenn sie etwas auseinandernehmen.«
    »Du gehst also davon aus, dass sie es riskieren, uns zu helfen?«
    »Daran zweifle ich keine Minute lang. Ich bin ein Mitglied ihrer Assoziation. Freundschaft achtet nicht auf äußere Form. Frag einen Thranx!«
    »Das werde ich tun. Wenn ich jemals von hier wegkomme.«
    »Fertig? Bei drei – eins, zwei…«
    Der Wächter schaute zum funkelnden Horizont. Er war gespannt, wann Frazier den Befehl gäbe, diesen wunderschönen, aber gefährlichen Ort zu verlassen. Weder spürte noch hörte er den Hilfeschrei, der von seinen Gefangenen ausgestoßen wurde.
    Es gab kein Missverständnis, kein Zusammensuchen der richtigen Worte. Ihr Schrei wurde aufgefangen und gleichzeitig entschlüsselt.
    »Was ist los?« fragte Azur. Evan kannte die Stimme des Kundschafters genausogut wie die eigene. »Geht es dir gut? Was ist geschehen?«
    »Die Leute, die ankamen, sind nicht unsere Freunde. Sie sind Gefährten des Menschen, der Martines Kollegen tötete und sie zur Flucht zwang. Sie haben uns zu ihren Gefangenen gemacht und wollen uns auf ihr Schiff bringen. Sie haben auch bestimmte Pläne für euch und eure Welt.« Und er entwarf den möglichen Plan der Ausbeutung und Entwicklung, wie Frazier und seine Leute es sich sicher vorstellten.
    Es war der Bibliothekar, der schließlich antwortete. »Du hast mit uns gelebt, mit uns gekämpft und uns geholfen. Du bist ein Mitglied der Assoziation. Deine Freundin ist ein Mitglied durch ihre Verbindung mit dir und vielleicht sogar durch mehr als das. Wir haben noch keine Zeit gehabt, die philosophischen Implikationen zu erforschen, die die Entwicklung der letzten Zeit nach sich ziehen, aber wir wissen, wer unsere Freunde sind. Natürlich werden wir euch helfen.«
    »Ihr müsst aber sehr vorsichtig sein. Diese Leute tragen Überlebensanzüge. Die sind nicht so gut ausgestattet wie der Anzug, in dem ich ankam, aber sie sind mehr als ausreichend für den Umgang mit der Mehrheit eingeborener Tiere. Dazu zählt auch ihr, meine Freunde.«
    »Aber wir sind keine Tiere.« Azurs Entgegnung war voller Selbstsicherheit.
    »Es könnte notwendig werden, einige von ihnen zu verletzen, um uns selbst zu schützen, während wir euch befreien.« Das musste der Bibliothekar sein, der sich ständig den Kopf über Moral und Ehtik zerbrach, wie Evan wusste.
    Martine hatte dafür eine Antwort bereit. »Tut, was ihr tun müsst. Ihr sagt, ich bin durch meine Verbindung zu Evan Mitglied eurer Assoziation. Diese Leute sind Mörder. Sie töten nicht, um sich zu verteidigen oder um sich Nahrung zu verschaffen, sondern aus völlig abstrakten Gründen. Sie werden nicht zögern, einen von euch zu töten, nur um herauszufinden, wie ihr funktioniert.«
    Sie hörten, wie der Bibliothekar sich an die anderen Angehörigen der Assoziation wandte. »Es ist genauso, wie ich dachte. Diese Menschen verfügen über mehr Wissen als wir, aber ihr ethisches System ist bedauernswert unterentwickelt.«
    Weder Evan noch Martine erhoben die Stimmen, um dem Bibliothekar zu widersprechen. Wenn die Eingeborenen glauben wollten, dass sie ihren menschlichen Freunden moralisch überlegen waren, dann sollten sie es tun. Es konnte nicht schaden, und es bestand immerhin noch die Möglichkeit, dass der Bibliothekar recht hatte.
    »Wir kommen und befreien euch«, erklärte Azur.
    »So einfach wird das nicht gelingen. Ich weiß, wozu du fähig bist, aber ihr habt keine Ahnung, was moderne Waffen anrichten können. Seid ihr vertraut mit den Verteidigungsanlagen der Barrearer? Das Gerät, das der andere Arzt in Martines Körper einbaute? Nun, diese Leute tragen ausnahmslos solche Geräte bei sich, die mindestens genauso stark sind in ihrer Wirkung.«
    »Wir haben uns mit den Barreaern bereits auseinandergesetzt«, versuchte Azur seinen Freund zu beruhigen. »Ich selbst bin bei mehr als einer Gelegenheit ihren Angriffen entgangen.« Es gab ein paar kaum hörbare Kommentare von den anderen Mitgliedern der Assoziation, die man durchaus als ein elektronisches spöttisches Kichern interpretieren konnte. Azur ging darüber hinweg.
    »Wir werden

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