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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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meinte, ich sollte Sie gleich zu ihm bringen. Unsere derzeitige Zentrale befindet sich im alten Verwaltungsgebäude – jedenfalls was davon noch übrig ist.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir sind immer noch damit beschäftigt, die eingeborenen Lebensformen herauszuholen. Sie sind verdammt zäh. Wir versuchen auch, die Schutzanlagen wieder in Gang zu bringen, aber wir haben Probleme mit der Energieerzeugung.«
    Evan kicherte verhalten. »Da hat sicher jemand sämtliche Kabel aufgefressen, von den Sonnenzellen ganz zu schweigen.«
    »Aufgefressen. Ja ja.« Die Frau schaute immer wieder auf Martine und wandte sich schnell ab, wenn ihr Blick bemerkt wurde. Martine machte zu dieser Reaktion keine Bemerkung.
    »Die hiesigen Silikaten und organosilikaten Rassen haben einen unstillbaren Hunger nach Verbindungen mit Edelmetallen. Sie haben neuartige Methoden entwickelt, diese Elemente aus komplizierteren Verbindungen herauszuholen.«
    »Ich verstehe«, murmelte Winona. »Ich bin überzeugt, dass Sie beide eine ganze Menge erfahren haben, seit Sie hier festhängen. Unsere Leute wollen so bald wie möglich Ihren Bericht hören. Ihre Erfahrungen sind unermesslich wertvoll.«
    »Unschätzbar«, korrigierte Evan sie. »Wer ist dieser Frazier? Ich hab den Namen noch nie gehört.«
    »Das ist nicht verwunderlich. Er gehört zur Fernwelten-Abteilung. Er ist so gut wie nie auf Samstatt, und noch seltener in der Firmenzentrale.«
    Als sie nun die Gebäude erreicht hatten, trafen sie auch auf andere Mitglieder der Raumschiffbesatzung. Die erwartete Reaktion des Erstaunens und Unglaubens begegnete ihnen, als sie vorbeigingen. Evan konnte sich mit Martine dank der Assoziationssender privat unterhalten.
    »Wie fühlst du dich, da du nun wieder im Camp bist?«
    Martines Blicke wanderten über das Gelände, über Bauwerke, die zu errichten sie mitgeholfen hatte. Mindestens die Hälfte davon war bereits mit prismaischer Flora überwuchert.
    »Anders und doch vertraut. Es ist lange her. Nichts sieht mehr ganz genauso aus wie beim letzten Mal, als ich hier war.«
    »Dank der Ärzte, die deine Sehfähigkeit verändert haben. Auch für mich sieht es nicht so aus wie vorher, und ich war erst kürzlich hier.«
    Sie stieß einen resignierten Seufzer aus. »Ich dachte, ich würde mich hier heimischer fühlen, mehr zu Hause. Ich tue es nicht. Ich glaube, auch dafür kann ich mich bei meinen Ärzten bedanken. Es ist nicht fair. Eigentlich sollte man sich irgendwie fremd fühlen, wenn man weit weg von zu Hause ist, nicht wenn man dorthin zurückkehrt. Vielleicht hat es gar nichts mit meiner Sicht der Dinge, mit meinem veränderten Blickwinkel zu tun. Vielleicht liegt es nur an den Gewächsen, die alles bedecken.« Ein blauer Lichtschein blitzte in ihrer Schulter auf. »Vielleicht fühle ich mich anders, wenn wir erst mal drin sind.«
    Das Verwaltungsgebäude sah besser aus. Das Rettungsteam hatte die eingeborenen Eindringlinge entfernt. Lebensmittelvorräte waren an einer Wand aufgestapelt worden, und in Kisten verpackte Ausrüstungsteile lagen davor, aber es war nichts zu sehen, das darauf hinwies, dass die Neuankömmlinge die Absicht hatten, länger zu verweilen. Das war auch durchaus logisch. Es war schließlich ein Such-und-Rettungs-Team und keine Stationsablösung. Der Wiederaufbau müsste bis zum Eintreffen einer umfangreicheren und besser ausgerüsteten Folgeexpedition warten.
    Eine der Hauptkonsolen war vollkommen freigeräumt worden. Ein Mann saß hinter dem halbrunden Tisch, während ein Mann und eine Frau auf einen Computerschirm in der Nähe blickten und sich über Feineinstellungen berieten. In der Sicherheit des Gebäudes trugen sie ihre Standarddienstanzüge statt der unförmigen Überlebenskombinationen. Werkzeuge hingen aus Taschen heraus und baumelten an Haltegurten.
    Winona ging voraus und streifte dabei ihren Anzug und die Kopfhaube ab. Evan gewöhnte sich allmählich an die starrenden Blicke. Ihre Führerin meldete sie bei dem Mann hinter dem Tisch.
    »Evan Orgell und Martine Ophemert, Mister Frazier. Sie gehört zur alten Stationsbesatzung; er wurde hinterhergeschickt, um sich über den aktuellen Stand des Camps zu informieren.«
    »Richtig.« Frazier betrachtete sie eingehend nacheinander und ließ den Blick auf Martine ruhen. »Was ist mit diesem Humula?«
    Sie wiederholte ihre Geschichte. Er hörte still und aufmerksam zu, bis sie geendet hatte.
    »Ich werde Sie nicht fragen, wie Sie behandelt wurden. Dazu ist später Zeit.

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