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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eingeschlossen.«
    »Das ist möglich«, stimmte der MFW ihm zu. »Ein Strahlsucher wurde speziell für diese Mission in mich eingebaut, aber seine Reichweite ist…«
    »Ich weiß. Ich kenne deine Betriebsdaten.« Er ließ den Blick über den kristallinen Spektralwald hinauswandern und fragte sich, wieviel davon er tatsächlich sah und wieviel davon außerhalb seines Gesichtsfeldes lag, ungeachtet der Hausdorf-Linsen. »Wir werden keinen besseren Platz für die Signalsuche finden als den hier oben. Du kannst deine Rundumsuche gleich anfangen. Nimm dir die notwendige Zeit und taste dich so weit hinaus wie möglich.«
    »Eine ausgiebige Suche ist nicht angeraten.«
    »Du wirst genügend Zeit haben, deine Energie wieder aufzuladen. Die Tage hier sind lang, und mehr intensives Sonnenlicht kannst du wirklich nicht verlangen. Außerdem verfügst du über genügend Reserveenergie.«
    »Ich weiß, aber ich bin darauf programmiert, vorsichtig zu sein, wenn es um hohen Energieverbrauch geht.«
    »Nun, ich denke, dies ist ein einmaliger Fall.«
    Eine Bewegung lenkte Evans ab. Mehrere Dutzend winziger fliegender Kreaturen hatten sich an seinem linken Bein festgesetzt. Sie waren hellgelb, hatten winzige grüne Augen und sprialförmige Körper. Die Länge ihrer reißenden und stechenden Mundwerkzeuge hatten etwa die doppelte Länge der Körper. Sie griffen vergeblich die Durlexhaut des MFW an.
    Evan wischte sie einfach weg, fing die letzte Kreatur und hielt sie gegen das Licht. Sie wehrte sich und versuchte verzweifelt, davonzufliegen, wobei sie einen hohen Summton ausstieß. Er zerquetschte sie zwischen den Fingern. Sie ließ sich kaum eindrücken, sondern zersplitterte eher. Das Summen verstummte.
    Unterdessen hatte der MFW eine einzelne Metallrute aus seinem Rucksack herausgeschoben. Die Rute entfaltete sich und bildete eine Rechteckantenne.
    »Ich suche«, informierte der Anzug ihn überflüssigerweise.
    Evan wartete geduldig, während die Maschine ihre Tätigkeit ausführte. Sternenfische, die in Salzsäuretümpeln in Bauchhöhlen lebten. Glasfasern, die Knochen auflösten. Plötzlich verblassten die Möglichkeiten, die sich durch seinen Besuch auf Prisma boten, neben den Bequemlichkeiten seines Zuhauses. Er wollte von dieser Welt weg, und zwar schnellstens.
    Er hatte beabsichtigt, seine Freunde und Kollegen mit detailreichen Geschichten von Abenteuern auf einer seltsamen fremden Welt zu unterhalten, ohne sie genau zu benennen. Nun war ihm sogar dieses Vergnügen versagt, und zwar durch eigene Entscheidung, denn er hatte von Prisma bisher kaum etwas gesehen, das sich als Party-Thema eignete.
    »Ich habe einen Strahl entdeckt, nicht allzuweit entfernt«, meldete der Anzug und störte Evans Gedanken.
    Evan nickte und fragte sich gleichzeitig, ob der Anzug diese Bewegung richtig deutete. Er ging zu dem eingeschlagenen Fenster, warf einen letzten Blick auf die Leichen und kletterte an der Stützsäule hinab.
    Lange Schritte trugen ihn schnell über die Grenzen der Station hinaus. In einem kleinen Feld voller blauer Rotoren fand er Anzug Nummer dreiundzwanzig – und seinen Inhaber.
    Der MFW tastete mit einem Suchlicht die Streifen ab, die sich kreuz und quer auf der Brust befanden, und analysierte dabei die Frequenz des nur noch schwach pulsierenden Strahls.
    »Aram Humula.«
    Evan nickte, während er sich bückte, um den Körper zu untersuchen. Es war gut, dass der Notrufstrahl im Handgelenk eingesetzt worden war, denn der übrige Körper war fast vollständig plattgedrückt.

5
    SOVIEL ZUM THEMA MÖGLICHE ÜBERLEBENDE, dachte er. Damit war ein weiteres freies Feld in seinem Bericht ausgefüllt; blieb noch eins. Einige kleine grabende Gebilde suchten huschend Schutz, als der Schatten von Evans Helm über sie hinwegstrich. Sie hatten vier Zentimeter lange Beine und spiralförmige Körper aus braunem Glas.
    »An der Todesart war sicherlich nichts Heimtückisches«, murmelte er seinem Anzug zu. »Er sieht aus, als wäre er von einem Zehntonner überrollt worden.« Mit einem Finger schob er die Scherben von Humulas zerbrochenem Helm beiseite. »Pleximix-Visor. Der müsste genauso widerstandsfähig sein wie alles andere an einem Standard-Überlebensanzug. Irgend etwas hat ihn zu Schrott gestampft.«
    »Ja, Sir. Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber ich glaube, Sie sollten wissen, dass Ihnen etwas am rechten Bein hinaufkriecht.«
    Evan blickte beiläufig nach unten. Das Kletterwesen hatte einen glatten Rücken und einen

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