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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Substanzen können eine feste Silikatstruktur schädigen. Das ist Salzsäure. Und die enthält die Pfütze in der Magengegend des unglücklichen Herrn. Ich vermute, dass seinem Gefährten ähnliches zustieß.«
    »Wenn in seinen Eingeweiden Salzsäure wäre, dann dürfte von seinem Bauch nicht mehr viel übrig sein, von dem restlichen Körper ganz zu schweigen.«
    »Ich vermute, dass die Lebewesen, welche sie erzeugen, ihre Magenwände mit einem Material beschichtet haben, welches von ihren eigenen Säften nicht angegriffen werden kann. Dadurch weitgehend sicher vor äußeren Einflüssen, können sie nach Belieben Knochen- und Fleischsubstanz auflösen.«
    »Zur Hölle!« murmelte Evan. »Ich kann nur hoffen, dass die armen Teufel tot waren, bevor diese Ungeheuer sich an sie heranmachten. Bist du bei dem anderen sicher?« Er nickte in Richtung der zweiten Leiche.
    »Ich stelle das Vorhandensein identischer Säuresubstanzen fest.«
    »Na schön, wie wurden ihre Anzüge aufgerissen? Überlebensanzüge reißen normalerweise nicht auf.«
    »Bei diesen ist es aber offensichtlich geschehen. Ich nehme an, dass das Acryvar der Wirkung von Salzsäure standhält; aber vielleicht wurden die Anzüge durch etwas anderes geschwächt, ehe die Leichen angegriffen wurden. Erneut haben wir viele Fragen, Sir, und keine Antworten. Natürlich, sobald die Unverletzbarkeit eines Anzugs gestört wurde, konnten viele verschiedene Vertreter der örtlichen Fauna sich Zugang verschaffen. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis der Tod eintrat. Nehmen wir zum Beispiel eine Salzsäureinjektion in den Blutkreislauf.«
    »Erspar mir die Einzelheiten!« Evan durchsuchte schließlich das Beobachtungsdeck, schaute in Schubladen und Schränken nach. Die größeren Lagerräume waren alle gesichert. Während er sich auf die Kraft seines Anzugs verließ, erbrach er die Schlösser. Die Schränke enthielten verschiedene Instrumente, Speicherchips für Computer und persönliche Gegenstände. Nirgendwo war eine Spur von den beiden Überlebensanzügen, die noch fehlten. Da niemand sonst da war, mit dem er über die Angelegenheit diskutieren konnte, setzte er sich nieder und sprach mit dem MFW. »Dies ist die letzte Zuflucht. Wir waren überall in der Station. Also, wo sind die anderen?«
    »Ich halte es für einleuchtend anzunehmen, dass die Anzüge sich bei ihren Eigentümern befinden, wenngleich ich mir den Zustand nicht vorstellen kann. Wir müssen zumindest in Erwägung ziehen, dass die Anzüge und ihre Eigentümer vollkommen zerstört wurden.«
    »Selbst wenn das der Fall wäre«, argumentierte Evans, »dann wären noch immer ihre Strahlen in Betrieb.«
    »Auf dieser Welt kann nichts als gesichert angesehen werden. Angenommen, Ihre Annahme trifft zu, wenn sie also in großen Stücken verzehrt wurden, dann könnten die fraglichen Strahlen sich im Bauch eines Aasfressers ein beträchtliches Stück von der Station entfernt haben.«
    Evan seufzte. »Wenn du mir nicht immer irgendwelche Fakten vorbrächtest, die meinen Hypothesen widersprechen. So oder so, wir müssen eine Erklärung für die fehlenden Anzüge und deren Inhaber finden. Wer fehlt uns denn noch?«
    Der Schirm auf der Innenseite seines Visors leuchtete auf. »Ein Sicherheits- und Nachschubtechniker, Aram Humula; und eine Xenobiologin, Martine Ophemert.«
    Evans überlegte. »Es besteht die vage Chance, dass sie noch am Leben sind, denke ich. Wenn sie sich außerhalb der Station befunden haben, als die Katastrophe stattfand, beschäftigt mit irgendwelchen praktischen Arbeiten, dann könnten sie überlebt haben.«
    »Warum sind sie dann nicht zurückgekehrt?«
    »Dafür gibt es mehrere Gründe. Angst, Verwirrung. Sie sind vielleicht verletzt und haben sich irgendwo versteckt, wo sie auf Hilfe warten. Oder«, fügte er voller Unbehagen hinzu, »sie befürchten, dass die Zerstörer der Station immer noch in der Nähe sind.« Er strich mit einem Finger über eine unversehrte Konsole. »Die meisten Instrumente hier oben befinden sich in gutem Zustand. Natürlich ohne Energie. Wenn man bedenkt, wie wild die örtlichen Lebensformen auf seltene Metalle und Mineralsalze sind, kann ich mir gut vorstellen, was sie mittlerweile mit der Energiequelle der Station angestellt haben. Vielleicht ist das gleiche auch mit der Rundumverteidigung geschehen. Vielleicht hatte dieses System überhaupt keine Chance, irgendwelche Eindringlinge aufzuhalten, weil die Energie abgeschnitten wurde. Die Notaggregate

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