Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Wildwuchs beseitigt und dafür gesorgt, dass deine natürlichen Organe wieder richtig funktionieren und eine normale Verbindung ermöglicht wird.« Der Tausendfüßler klang etwas verwirrt. »Ich dachte, du seist dafür dankbar.«
    »Ich bin schon verdammt dankbar, dass du mich von diesen Wurm-Dingern weggeholt hast. Bei allem anderen behalte ich mir ein endgültiges Urteil vor. Wie kommt es, dass ich dich so deutlich verstehe?«
    »Klarheit ist eine Folge des Verbindens. Sie kann man nur erwarten, wenn zwei intelligente Wesen ineinander gestöpselt sind. Alle Kommunikationsimpulse sind einander ähnlich.«
    Impulse. Der Tausendfüßler dechiffrierte die elektrischen Impulse, die in ihrer Gesamtheit die Gedanken in Evans Geist bildeten. Genauso wie er es mit den Impulsen des Tausendfüßlers tun musste. Aber wie? Durch >Steckverbindungen    Was immer es war, es schien zu funktionieren.
    »Die Folge und die Intensität von Impulsen ändern sich«, erklärte der Tausendfüßler ihm hilfsbereit. »Aber innerhalb spezieller Grenzen. Aufmerksam verfolgt, sind sie am Ende alle durchaus verständlich. Ich dachte nicht, dass du intelligent seist, als ich zum erstenmal in der Höhle auf dich stieß. Angelockt wurde ich durch die erstaunliche Menge an überschüssiger Wärme, die dein Körper erzeugt. Auf jeden Fall hast du nicht auf die Fähigkeit zur Kommunikation hingewiesen. Ich habe dich mehrere Male angerufen, ohne eine Antwort zu bekommen.«
    »Du meinst all diese Summ- und Zwitscherlaute? Das empfand ich nur als Geräusche, als Lärm.«
    »Genauso erschienen mir deine modulierten Klangwellen. Du erzeugst sie jetzt in Verbindung mit deinen Gedanken, aber ich konnte überhaupt keinen Gedanken verstehen, als wir nicht verbunden waren. Als du auf meine Zeichen nicht reagiertest, schloss ich daraus mehr oder weniger, dass es nichts gab, worüber und womit sich hätte kommunizieren lassen. Ich fand deine Form interessant, trotz deiner – wie ich annahm – darstellbaren Dummheit.«
    Evan fühlte sich verletzt, aber wenn er es recht bedachte, musste er mit der Schlussfolgerung des Tausendfüßlers einverstanden sein. Sich auf einem Syaruzi-Volk auszustrecken, wurde trotz allem von einer lokalen Intelligenz nicht für die Handlung einer besonders wachen Intelligenz angesehen.
    »Was hat dich schließlich überzeugt?«
    »Die methodische Art und Weise, mit der du versucht hast, dich dem Zugriff der Syaruzi zu entziehen. Ich dachte mir, dass es einen Versuch zu einer etwas intimeren Form der Kommunikation wert sei. Also bemühte ich mich darum, was nicht ganz einfach war, um deinen Stecker zu finden und ihn so zu modifizieren, dass man ihn für eine ordnungsgemäße Verbindung nutzen konnte. Und wie wurden meine Versuche belohnt? Als erstes hast du versucht, die Verbindung zu unterbrechen. Wohl kaum die Reaktion eines intelligenten Wesens.«
    Evans Puls hatte sich wieder auf halbwegs >normal< eingependelt. »Es tut mir leid. Ich wusste nicht, was mit mir geschah. Ich kann mich vage daran erinnern, wie du die Syaruzi angegriffen hast, obgleich ich nicht wusste, dass es meinetwegen geschah. Ich – meine Spezies, meine Art – ist mit dieser Art der Kommunikation, die du verbinden nennst, nicht vertraut. Ich habe noch nie davon gehört. Mein Stecker, wie du es nennst, ist etwas in meinem Gehirn, von dem ich keine Ahnung hatte. Ich habe noch nie davon gehört. Und wenn du diese Art der Kommunikation intim nennst, dann ist das, soweit es meine Art betrifft, eine enorme Untertreibung. Der Gedanke, dass sich etwas in unsere Köpfe schiebt, nun, der ist nicht besonders angenehm.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Hör mal, bist du sicher, dass ich dieses Steckerorgan oder was immer es ist, im Schädel habe, oder hast du irgend etwas eingebaut und sagst mir jetzt nicht die Wahrheit?«
    »Ich habe nur modifiziert, was bereits in deinem Geist vorhanden war. Als du in Panik gerietest, erwog ich, die Verbindung zu unterbrechen und dich in Ruhe zu lassen. Aber deine Not war so offensichtlich und deine Unkenntnis so extrem, dass ich nicht erkennen konnte, wie du lange ohne Hilfe überleben könntest. Daher blieb ich, bis du dich hinreichend beruhigt hattest, um einen weiteren Versuch zu einer ernsthaften und vernünftigen Unterhaltung zu unternehmen.«
    »Auch das tut mir leid. Ich bin nicht daran gewöhnt, so herumzulaufen. Seit ich meinen Anzug aufgeben musste…«
    »Anzug?«
    Evan

Weitere Kostenlose Bücher