Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
läßt und sich eine andere besorgt - schon allein, um es unmöglich zu machen, irgendwelche Verbindungslinien zu ziehen..."
Rowland zuckte mit den Schultern.
"Wahrscheinlich hat jeder Killer seine eigenen Methoden, Jo!"
"War ja nur so ein Gedanke."
Jo machte eine unbestimmte Geste mit der Hand und zuckte mit den Schultern.
Dann fuhr er nachdenklich fort: "Trotzdem scheinen mir Kostler und Brady nicht so ganz in die Serie hineinzupassen... Aber warten wir erst einmal ab, was Maldini uns zu erzählen hat."
"Am Telefon schien er mir ganz zugänglich", meinte Rowland. "Machte ganz einen auf seriösen Geschäftsmann."
"Das war ja schon immer seine Tour."
"Richtig, Jo. Entweder er hat wirklich nichts mit den Morden zu tun - was ich nicht glaube - oder..."
"Oder?"
"Oder aber er fühlt sich verdammt sicher!"
"Und das wahrscheinlich mit Recht! Er war ja schließlich immer sehr vorsichtig."
Tom Rowland verzog das Gesicht.
"Dieser verdammte Hund tanzt uns schon viel zu lange ungestraft auf der Nase herum!" Rowland schnappte nach Luft und ächzte.
"Was ist mit dem Killer?" fragte Jo unvermittelt.
"Du meinst den mit der Narbe!"
"Ja."
"Fehlanzeige!"
"Was?"
"Ja, in den Polizeiarchiven gibt es nichts über einen Killer mit einer solchen Narbe!"
"Das ist seltsam..."
"Tut mir leid, aber es ist so! Ich habe ihn in die Fahndung gegeben. Ein Phantombild ist an die Presse gegangen. Vielleicht kommt ja etwas dabei heraus."
"Hoffentlich! Dieser Mann ist schließlich nicht gerade unauffällig, was seine äußere Erscheinung angeht. Irgendjemand muß ihn ja sonst noch gesehen haben! Schließlich muß der Kerl irgendwo schlafen, er muß sich ernähren..."
"Täusch dich da nicht, Jo! Auch mitten in New York kann man wie ein Eremit leben! Ich hoffe nur, daß dieser Stadtstreicher dir nicht einen Bären aufgebunden hat!"
Jo schüttelte energisch den Kopf.
"Nein, daran glaube ich nicht."
Jo seufzte.
Daß der Killer mit der Narbe nicht in den Archiven zu finden war konnte einerseits bedeuten, daß dieser Mann bisher noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten war. Und das würde die Suche nach ihm nicht gerade erleichtern.
Die andere Möglichkeit war, daß er seine Narbe noch nicht allzulange hatte...
*
Tony Maldini residierte im Johnston Building, einem gigantischen Büroturm, den ein Versicherungskonzern hatte bauen lassen.
Drei Etagen hatte Maldini gemietet - und um das bezahlen zu können, mußte schon einiges auf den Tisch blättern. Seinen Geschäften konnte es also nicht allzu schlecht gehen.
Als Walker und Rowland mit dem Aufzug in den zwanzigsten Stock gekommen waren, versperrten ihnen zwei bärenhafte Gorillas den Weg, die nicht die Absicht zu haben schienen, sie weiter vor zu lassen.
Rowland zeigte seine Marke, aber das beeindruckte sie wohl nicht allzu sehr.
Der eine bleckte nur angrifflustig die Zähne und blickte verächtlich auf den Captain herab.
"Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl, Mister?"
"Wir sind mit Mister Maldini verabredet!"
"Davon wissen wir nichts!"
"Dann schlage ich vor, Sie fragen mal eben kurz Ihren Boss!" mischte Jo sich ein. "Schätze, dann ersparen Sie uns und Ihnen einigen Ärger!"
Die Kerle wechselten einen Blick und schienen einen Augenblick nachdenken zu müssen. Dem äußeren Anschein nach schienen sie über jede Menge Muskeln zu verfügen, aber um ihre geistigen Gaben schien es nicht ganz so gut bestellt zu sein.
Dann kam ein kleiner, hagerer Mann mit einer unwahrscheinlich dicken Hornbrille.
"Wer ist das?" fragte er die beiden Gorillas.
"Polizei. Die wollen zum Chef."
Die Hornbrille kam näher und wandte sich an Walker.
"Rowland?"
Jo deutete neben sich.
"Nein, das hier ist Rowland! Ich begleite ihn nur."
Die Hornbrille nickte den Gorillas zu. "Das geht schon in Ordnung, Leute. Der Boss erwartet diese Gentlemen bereits!"
"Na endlich!" brummte Rowland.
"Läßt du dich eigentlich immer so behandeln, Tom?" zischte Jo dem Captain zu, woraufhin dieser nur etwas Unverständliches vor sich hin knurrte.
"Wenn sie mir bitte folgen würden, Gentlemen!" meinte die Hornbrille.
Der kleine Mann rückte sich die Krawatte zurecht und ging dann vorne weg.
"Ein paar nette Mitarbeiter haben Sie da aber!" meinte Jo sarkastisch.
"Sie müssen schon entschuldigen!" erwiderte die Hornbrille eilfertig. "Sie sind etwas ungehobelt, aber sie verstehen ihr Fach..."
Jo grinste.
"Das glaube ich Ihnen aufs Wort."
Sie gingen durch eine Tür, dann eine weitere, kamen durch ein
Weitere Kostenlose Bücher