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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mir durchgegeben!" Er machte ein nicht besonders glückliches Gesicht. Seine Mundwinkel wirkten irgendwie verkniffen. "Diese Mordserie ist ja jetzt Chefangelegenheit!" zischte er.
    Jo lächelte dünn.
    "Sie wollen sich die Sporen lieber allein verdienen, was, Cummings?"
    Cummings machte eine wegwerfende Geste.
    "Was dagegen?"
    "Nein."
    "Man muß ja schließlich vorwärtskommen!"
    "Mir geht es in erster Linie darum, einen kaltblütigen Killer aufzuspüren!"
    Die Blicke der beiden Männer begegneten sich kurz, dann zuckte Cummings mit den Schultern.
    "Spielt doch eigentlich keine Rolle, warum jemand etwas tut, finden Sie nicht auch?"
    "Ich weiß nicht, ob ich mich da Ihrer Meinung anschließen kann..."
    "Die Hauptsache ist und bleibt, was am Schluß dabei herauskommt, Walker! Nichts anderes!"
    Jo hatte keine Lust, die Diskussion zu vertiefen.
    Er deutete zu den Trauernden.
    "Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, Cummings."
    Der Polizist verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    "Wenn's sein muß."
    "Ich kenne Miss Geraldine und ihren Bruder Brian..."
    "Den Säufer..."
    "Ja, genau den. Vielleicht können Sie mir bei den anderen weiterhelfen."
    "Es sind Leute der Larry Kostler Holding", meinte Cummings. "Buchhalter, Börsenmakler und solche Leute."
    "Dort sehe ich ja auch unseren Freund Dickson. Haben Sie dem eigentlich mal richtig auf den Zahn gefühlt, Cummings?"
    Cummings Augen wurden zu schmalen Schlitzen. "Was ist mit diesem Dickson?"
    "Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß er ein Motiv haben könnte..."
    "Ich habe mit ihm gesprochen."
    Walker zog die Augenbrauen hoch.
    "Und?"
    "Er war nicht sehr auskunftsfreudig. Meinen Sie, daß er Kostler auf dem Gewissen haben könnte?"
    Jo zuckte mit den Schultern.
    "Normalerweise ja. Aber es fehlt die Verbindung zu Maldini..."
    Die Trauergesellschaft löste sich nun langsam auf.
    Jo wartete, bis Geraldine in der Gesellschaft ihres Bruders herankam. Brian machte ein mißmutiges Gesicht, während von Geraldines hübschem Antlitz auf Grund des dunklen Schleiers nicht viel zu sehen war.
    "Herzliches Beileid, Geraldine...", murmelte Jo und nahm ihre Hand.
    "Danke", war die knappe Erwiderung.
    "Geraldine, ich muß unbedingt mit Ihnen reden."
    "Jetzt?"
    "Ja. Jetzt sofort. Drüben steht mein Wagen..."
    Aus irgendeinem Grund schien sie davon nicht allzu sehr begeistert zu sein.
    Sie war heute auffällig kühl und abweisend.
    "Ich bin selbst mit dem Wagen hier, Jo!"
    Brian Kostler unterzog Jo Walker einer kritischen Musterung. In seinen Zügen stand deutlich so etwas wie Verachtung, vielleicht auch ein bißchen Unbehagen.
    "Ist irgendetwas geschehen?" fragte Brian.
    Jo nickte.
    "Allerdings..."
    Brian zog die Augenbrauen hoch. Und dann konnte Cummings sich nicht mehr zurückhalten und meinte: "Maldini ist erschossen worden!"
    Es dauerte eine Sekunde, bis einer der beiden Geschwister dazu etwas sagte.
    Zu schade! durchfuhr es Jo. Geraldine hatte noch immer in den Schleier vor ihrem Gesicht, aber gerade in diesem Augenblick hätte er gerne ihre Reaktion auf diese Nachricht gesehen.
    Brian machte jedenfalls keinen besonders überraschten Eindruck.
    "Das ist doch der Kerl, der Dad auf dem Gewissen hat, nicht wahr?" wandte er sich an seine Schwester.
    "Ja", murmelte Geraldine fast tonlos. Und dann setzte sie noch hinzu: "Das kommt sehr überraschend, Jo!"
    Jo nickte.
    "Nicht nur für Sie, Geraldine."
    "Erwarten Sie nicht, daß ich ein Wort des Bedauerns oder des Mitgefühls für Tony Maldini hätte."
    "Nein, das erwarte ich nicht."
    "Wer immer ihn umgebracht hat, ich würde ihm von Herzen danken, wenn er hier vor mir stünde. Maldini hat Dad umgebracht und dafür hat er zahlen müssen. So sehe ich das. Es mag hart klingen, aber ich empfinde nun einmal so."
    Jo zuckte mit den Schultern.
    Dann setzte er noch einmal an.
    "Sie irren sich, Geraldine."
    "Inwiefern, Jo?" Sie schüttelte energisch den Kopf und ehe Jo etwas sagen konnte, war sie bereits fortgefahren. "Sie haben keine Ahnung, wie es in meinem Inneren aussieht, Jo! Was wissen Sie schon!"
    Ihre Stimme klang bitter. Jo wartete erst einmal ab und hörte ihr zu.
    Dann begann er: "Nun..."
    "Jo, Sie haben sich wunderbar für meine Angelegenheiten einsetzt. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich bin vollauf mit Ihnen zufrieden."
    Jo Walker begann zu spüren, daß der Wind jetzt mit einem Mal aus einer anderen Richtung blies. Und so überraschte ihn das, was dann über die Lippen der schönen Geraldine kam auch nicht mehr sonderlich - wenn er

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