Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
Jo einerlei worin die großzügige Kooperationsbereitschaft letztlich begründet lag.
"Wir sind schon auf dem Weg!" meinte Rowland. "Halte dich bereit! Wir kommen bei dir vorbei und laden dich ein!"
"Okay!"
Jo legte auf.
Er würde Maldini einige Fragen zu stellen haben. Und es konnte sicher nicht schaden, den Antworten genau zuzuhören.
Vielleicht kam ja etwas dabei heraus.
Jo stand einen Augenblicklang nachdenklich da, dann holte er einen zerknitterten Zettel aus seiner Tasche, auf dem ein paar Namen standen, die er sich am Vortag in Rowlands Büro aufgeschrieben hatte.
"Was ist das?" fragte April.
"Eine Liste", murmelte Jo lakonisch. "Eine Liste von Männern , die allesamt zu Maldinis Organisation gehören oder mit ihm zu tun hatten - und nun mausetot sind."
April warf einen Blick darauf.
"Joel Gardener...", entzifferte sie.
"Ein Barbesitzer", meinte Jo. "Aber das war vermutlich nur Tarnung."
"Was machte er wirklich?"
"Er handelte mit Crack und anderen synthetischen Drogen. Und zwar im großen Stil. Leider wird man es ihm jetzt wohl kaum noch nachweisen können."
"Und wer ist das? Perry Crawford?"
"Ein Hehler."
"Für was?"
"Alles, was sich denken läßt."
"Genau wie Roy Brady, dein Informant!"
"Ja, aber Crawford war ein paar Nummern größer."
In Gedanken setzte Jo die Namen Brady und Kostler hinzu.
Aber sie schienen irgendwie nicht zu passen. Brady nicht, weil er ein zu kleiner Fisch gewesen war und Kostler nicht, weil er seit Jahrzehnten ein seriöser Geschäftsmann war, der mit Maldini und seiner Organisation nichts zu tun gehabt hatte...
Irgendetwas stimmt hier nicht! dachte Jo unwillkürlich.
Er schob April die Liste hinüber.
"Hier!" meinte er. "Ich habe sie mir schon dutzendfach angeschaut - alle Daten, die mir wichtig erschienen, habe ich mir aus Rowlands Akten herausgeschrieben..."
Vier Namen standen dort.
Außer Crawford und Gardener noch der von Jack McCarthy, der ein Inkasso-Büro betrieb und unter anderem für Maldini Schulden eintrieb sowie Ray Gregor, der ein Büro betrieb, daß unter anderem Söldner vermittelte.
Vermutlich hatte Gregor seine Finger aber auch im internationalen Waffenhandel und vermittelte Mordaufträge an professionelle Killer.
Einmal war er deswegen schon festgenommen worden.
Man hatte sein Büro abgehört und ihn dabei erwischt, wie er sich gerade um die Belange eines kümmerte, der einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Weg geräumt haben wollte.
Aber man hatte Ray Gregor wieder freilassen müssen, weil den Beamten ein schwerwiegender Formfehler passiert war, die dazu geführt hatten, daß das gesamte Beweismaterial nicht berücksichtigt werden konnte.
In den letzten Jahren Gregor sich besser vorgesehen und alles vermieden, um mit der Polizei in Konflikt zu kommen. Aber niemand, der ich in der Szene auskannte, zweifelte daran, daß er nach war aktiv war.
"Rechnet man Kostler und Brady hinzu, dann haben alle gemeinsam, daß sie etwa zwischen vierzig und fünfzig sind!" meinte April nachdenklich.
Jo nickte.
"Genau wie Maldini. Und sie sind auch alle zusammen großgeworden in der Unterwelt. Einer hat den anderen abgestützt. Nur Kostler ist da irgendwann ausgestiegen."
"Wenn Maldini es ist, der sie alle - einer nach dem anderen - von einem Profi killen läßt - dann verstehe ich nicht, warum er das tun sollte!"
Er zuckte die Achseln.
"Mal sehen, was Maldini so ausspuckt!" meinte er dann.
*
Eine Viertelstunde später saß Walker neben Captain Rowland auf dem Rücksitz eines Streifenwagens.
"Wohin geht es jetzt?" fragte Jo.
"In Maldinis Büro. Dort sind wir mit ihm verabredet!"
"Oh, ihr habt euch richtig schön brav angemeldet!"
"Und wenn schon..."
"Ich habe ja nichts gesagt, Tom!"
"Dann will ich auch nichts gehört haben."
"Ihr sitzt fest, nicht wahr? Gegen Maldini kommt ihr nicht weiter, da beißt ihr auf Granit!"
"Jo, du weißt doch selbst, was das für einer ist..."
"Natürlich weiß ich das!"
"Okay, du hast Recht! Es ist genau so, wie du vermutet hast: Wir stecken fest! Alles sieht nach einer Säuberungsaktion Maldinis in den eigenen Reihen aus... Alle Opfer wurden mit derselben Waffe erschossen."
"Das steht inzwischen fest?"
"Ja. Felsenfest. Übrigens wurden mit dieser Waffe auch Larry Kostler und Roy Brady erschossen!"
"Dann wird es auch derselbe Kerl gewesen sein, der sie abgedrückt hat, nicht wahr?"
"Sieht so aus, Jo."
"Sollte man von einem wirklichen Profi nicht erwarten, daß er nach jedem Mord die Waffe verschwinden
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