Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
weitem nicht das Schlimmste an ihm.
Um seine Lippen spielte ein gemeines Lächeln...
"Was Sie jetzt vorhaben, sollten Sie lieber lassen! Sie werden es sonst bereuen", meinte Jo kühl.
Der Bär grinste.
Für den Bruchteil einer Sekunde hing alles in der Schwebe, aber dann ging es Schlag auf Schlag.
Der Kerl packte Walker brutal am Kragen und Jo sah bereits die geballte Faust auf sich zu rasen.
Ein Treffer mit einem solchen Hammer - und er würde eine ganze Weile nicht mehr bei Sinnen sein, vielleicht auch Schlimmeres.
Der Bär bleckte die Zähne wie ein Raubtier und seine Faust raste auf Walkers Gesicht zu...
Jo konnte im letzten Moment zur Seite weichen, obwohl sein Gegner ihn immer noch am Kragen hielt. Die Faust knallte gegen den Schanktisch. Der Bär stieß einen wütenden Schrei aus.
Für den Bruchteil eines Augenblicks war Jo Walkers Gegner handlungsunfähig und das nutzte der Privatdetektiv. Er setzte den Fuß neben das rechte Bein des Bären und hebelte ihn aus. Und ehe sich der Kerl versah, lag er dann auch schon auf den Brettern.
Jo sprang einen Schritt zur Seite, während er die Mexikanerin im Hintergrund einen Laut des Erschreckens ausstoßen hörte.
Der Bär kam wieder auf die Beine. Von seinen Augen konnte Jo in diesem Moment fast das Weiße sehen.
Er knurrte wie ein getretener Hund und schien noch nicht aufgeben zu wollen.
"Lassen Sie's gut sein Mann!" versuchte Jo zu beschwichtigen, aber dafür hatte sein Gegner jetzt keine offenen Ohren.
Jo wich einen weiteren Schritt zurück, während sein Gegenüber sich bückte und in den mittelhohen Schaft seiner Cowboy-Stiefel griff.
Eine Sekunde später hatte er ein Springmesser in der Rechten. Wie die Zunge einer giftigen Klapperschlange zuckte die Klinge heraus, als der Kerl mit einem bösen Grinsen auf den Lippen näher an Jo herankam.
Jo erwog, seine Automatic zu ziehen, aber das konnte auch ins Auge gehen...
Wenn er nicht schnell genug war, würde sein Gegner das Messer vielleicht schleudern. Und je nachdem wie gut er darin war, steckte es dann einen Sekundenbruchteil später in Jos Körper.
Jo wollte es dennoch versuchen.
Dieser unsinnige Kampf mußte so schnell wie möglich beendet werden!
Aber als er zum Schulterholster greifen wollte, schnellte der Bär vor und Jo mußte der scharfen Klinge erst einmal ausweichen. Es pfiff, als der Bär damit wie wild in der Luft herumschnitt und dann auf Jo zustieß.
Es war ein mörderischer Stoß, aber Jo war auf der Hut. Er packte den Messerarm seines Gegenübers und hebelte ihn herum.
Der Bär stieß einen markerschütternden Schrei aus, während das Messer auf den Boden fiel.
Jo ließ seinem Gegner diesmal keine Sekunde, um zu verschnaufen, sondern verpaßte ihm einen Augenaufschlag später einen wohlplatzierten Haken, der den Bären noch hinten torkeln ließ.
Der Bär taumelte gegen den Schanktisch und rutschte dann an diesem zu Boden.
Als er dann hochblickte, sah und die erste Benommenheit abgeschüttelt hatte, blickte er direkt in den Lauf von Jo Walkers Automatic.
*
"Schön ruhig!" warnte Jo, während er die Automatic noch immer auf sein Gegenüber gerichtet hielt.
Der Bär fletschte die Zähne, aber es erschien ihm im Moment wohl nicht ratsam, etwas zu unternehmen.
"Was wollen Sie?" keuchte er, während er sich die rechte Schulter hielt.
"Antworten auf ein paar Fragen, das sagte ich doch bereits!"
"Ich brauche einen Arzt!"
"Erst unterhalten wir uns!"
"Sie haben mir den Arm ausgekugelt!"
Jo konnte da nur müde lächeln.
"Wenn Sie mich mit Ihrem Messer aufgeschlitzt hätten, wäre wohl jeder Arzt zu spät gekommen!" murmelte der Privatdetektiv, währen der Bär schluckte.
Jo bewegte den Lauf der Automatic hin und her.
"Kommen Sie hoch! Und dann schlage ich vor, daß wir uns einen Drink genehmigen!"
Der Bär kam wieder auf die Beine und stützte sich am Schanktisch auf.
"Es ist nichts mehr da!" meinte er. "Sämtliche Getränkevorräte wurden bereits abgeholt!"
"Dieser Laden hat wohl nie besonders viel Gewinn abgeworfen, was?" meinte Jo. Er deutete mit einer Handbewegung durch den Raum. "Die Einrichtung ist doch schon mindestens zwanzig Jahre alt! Und wenn ich die uralten Music-Boxen dahinten sehe, dann kommen mir die Tränen... Ich glaube nicht, daß man damit genug Leute hinter dem Ofen hervorlocken kann."
"Glauben Sie, was Sie wollen!" schimpfte der Bär.
"Ein Laden, der keinen Gewinn abwirft. Sieht ganz nach einer Art Tarnung aus! Eine Tarnung für andere
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