Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
Mündungsfeuer. Ein dumpfes, häßliches Geräusch war zu hören, ein Geräusch, das Bridger nur zu gut kannte.
Bridger hatte nicht im Traum damit gerechnet, daß Dickson eine Waffe herausreißen und auf ihn schießen würde... Aber nun war es geschehen und so mußte sich Bridger blitzschnell zur Seite werfen.
Arthur Dickson war kein besonders guter Schütze, selbst auf diese kurze Entfernung nicht.
Der Schuß verfehlte Bridger knapp und schlug hinter ihm in die Wand, wo das Projektil ein Loch riß.
Bridger rollte sich am Boden herum, während eine weitere Kugel dich neben ihm in den Boden ging.
Dann hatte er seine eigene Waffe hochgerissen und augenblicklich abgefeuert... Arthur Dickson stieß einen unterdrückten Schrei aus und wurde nach hinten gerissen, so daß er gegen das Fenster prallte. Bridger hatte ihn mitten in der Brust erwischt und gab nun noch einen zweiten Schuß ab, der Dickson genau zwischen den Augen traf. Dickson war tot. Bridger atmete tief durch. Er hatte keine andere Wahl gehabt, aber nun fragte er sich, wie es weitergehen sollte. Zunächst einmal verschwinden! dachte er. Er konnte hier möglich bleiben, nachdem dies hier geschehen war.
*
Als Jo Walker das Chez nous betrat, herrschte dort Dämmerlicht. Es war nichts los in jener Bar, die Joel Gardener gehört hatte - einem der Namen, die zu der Liste von Mordopfern gehörten, die der Killer mit der Narbe offenbar auf dem Gewissen hatte.
"Hey, ist da jemand?" rief Jo.
Es mußte jemand da sein, denn die Tür war offen gewesen.
"Que quisiera, Senor?" war eine kehlige Frauenstimme zu hören.
Und dann bemerkte Jo eine schwarzhaarige junge Frau, die aus einer Nebentür trat, in der einen Hand einen Eimer mit Wasser, in der anderen einen Mob.
Hier war wohl Großreinemachen!
Die mexikanische Putzfrau sah ihn mißtrauisch an und dann kam auch noch ein Mann.
Es war ein riesiger, bärenhafter Kerl, der Jo mindestens um einen Kopf überragte. In seinem grausam wirkenden Gesicht stand ein struppiger, ungepflegter Schurrbart, das Doppelkinn war von Bartstoppeln übersäht.
Er zog die Ärmel seines Sweaters hoch, so daß seine muskulösen Unterarme mit allerlei martialischen Tätowierungen sichtbar wurden.
"Was wollen Sie, Mister!"
Es war im Grunde kaum noch eine Frage, die der Kerl da an Jo richtete, es war im Grunde schon ein halber Rausschmiß.
"Wie wär's mit einem Drink?" meinte Jo und stellte sich an den Schanktisch.
Sein Gegenüber rührte sich nicht, behielt Jo aber im Auge. Jede Bewegung des Privatdetektivs schien er genauestens zu registrieren.
Der Mann sah aus wie ein Rausschmeißer und vermutlich war das auch seine Hauptfunktion hier.
Jo hatte keine Lust, mit ihm aneinander zu geraten, aber wenn es doch dazu kam, mußte er auf alles gefaßt sein. In den Augen des Bären blitzte es angriffslustig.
Er verzog höhnisch den Mund.
"So.. einen Drink wollen Sie!"
"Ja, wenn' recht ist!"
"Es ist nicht recht!" zischte der Bär und das ließ Jo aufhorchen. "Sehen Sie nicht, daß hier kein Betrieb mehr ist?"
Jo ließ kurz den Blick durch den Raum schweifen und nickte dann.
"Ist doch ein ganz netter Laden, warum läuft er nicht mehr?"
"Sie stellen eine Menge Fragen, Mister..."
"Walker ist mein Name!"
"Wie immer Sie auch heißen mögen! Ich mag solche Neugier nicht! Da Sie nun ja gesehen haben, daß hier nichts mehr läuft, wäre es wohl das Beste, wenn Sie durch die Tür gehen und verschwinden!"
Aber Jo Walker blieb ungerührt und machte auch nicht die leisesten Anstalten, sich in Richtung Tür zu bewegen.
"Ihr Boss ist erschossen worden, nicht wahr? Und das ist auch der Grund, weshalb der Laden hier dichtmacht!" erklärte Walker ruhig und sachlich, während sein Gegenüber die Stirn in Falten legte.
Dann kniff der Bär die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und fixierte Jo mit einem feindseligen Blick.
"Was haben Sie damit zu tun, Mister?"
Er trat näher heran, seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Nasenflügel bebten. Walker wußte, daß es nun ernst werden konnte.
Er mußte auf der Hut sein.
"Sind Sie von der Polizei,...Walker?"
"Nein, ich bin Privatdetektiv."
"Ein schmieriger Schnüffler also..."
"Sie sollten Ihre Vorurteile mal ein bißchen überdenken..."
"Ich mag keine Schnüffler!" zischte der Bär. "Weder die mit einer Metallmarke noch die, die auf eigene Rechnung auf die Jagd gehen!"
Der Bär trat jetzt nahe an Jo heran und sah auf ihn herab.
Er roch unangenehm nach Schweiß, aber das war bei
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