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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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worum es hier geht?" Die Frau war eine echte Schönheit. Das enganliegende Kleid zeichnete ihre perfekte Figur ziemlich genau nach. Sie hatte blondes, lockiges Haar, aber Jo schätzte, daß weder die Locken, noch die blonden Haare echt waren. Aber das machte nichts. Beides stand ihr hervorragend.
    Hernandez wandte Jo noch einen recht giftigen Blick zu und ging dann wortlos davon. Kommissar X zuckte mit den Schultern, sah ihm kurz nach und wandte sich dann dem schönen Lockenkopf zu.
    "Mein Name ist Walker. Ich Privatdetektiv und interessiere mich für die Walt Brannigan-Story."
    Sie reichte ihm die Hand.
    "Pamela McGreedy."
    "Draußen steht P.McGreedy. Das sind Sie?"
    "Sie sind nicht der erste, den das überrascht. Das zwanzigste Jahrhundert ist zwar fast zu Ende, aber wenn eine Frau behauptet, daß sie Brücken konstruieren kann, sind viele noch immer ziemlich skeptisch."
    Jo lächelte dünn. "Aber der Firma P.McGreedy scheint es trotzdem recht gut zu gehen!"
    "Wir arbeiten hart dafür." Sie musterte Jo, trat etwas näher an ihn heran und sagte dann in einem ganz anderen, viel weicheren Ton: "Sie sagten, Sie wären wegen Brannigan hier."
    "So ist es."
    "Kommen Sie in mein Büro. Ein paar Minuten habe ich für Sie!"
    Wenig später waren sie allein und als Jo ihr gegenübersaß und so hinter ihrem Schreibtisch sitzen sah, konnte er das Gefühl nicht loswerden, daß sie es war, die etwas von ihm herauszubekommen versuchte.
    "Sehen Sie, Mister Brannigan war einer unserer besten Leute. Sympathisch, sehr gewissenhaft. Es ist mir ein Rätsel, was da plötzlich in ihn gefahren ist!"
    "Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?"
    "An dem Tag, an dem er Amok lief. Das war vielleicht so gegen Mittag. Ich bin dann noch zu einer Baustelle hinausgefahren!"
    "Ist Ihnen etwas an ihm aufgefallen?"
    "Nein!" Sie schüttelte energisch den Kopf. "Er war wie immer. Für wen arbeiten Sie eigentlich? Für seine Lebensversicherung?"
    "Ich wüßte nicht, daß Mister Brannigan eine hatte."'
    "Wer dann? Seine Freundin?"
    "Kennen Sie Miss Carter?"
    Sie nickte "Ja, wir sind uns mal auf einer Party begegnet. Hören Sie, Mister Brannigan stand uns allen hier sehr nahe und die Sache hat mich persönlich tief getroffen..." Jo sah ihr gleich an, daß da noch etwas kommen mußte. Sie wollte auf etwas anderes hinaus, druckste noch ein paar Sekunden herum und beugte sich dann etwas vor: "Vielleicht könnten Sie mich über den Fortgang Ihrer Ermittlungen auf dem Laufenden halten! Meinetwegen gegen entsprechendes Honorar."
    Jo lächelte dünn.
    "Tut mir leid! Zwei Klienten in derselben Sache, das ist einer zuviel. So etwas mache ich aus Prinzip nicht!"
    Sie setzte das charmanteste Lächeln auf, daß sie auf Lager hatte. "Keine Ausnahme möglich?"
    "Nein."
    Jo erhob sich. Die Unterhaltung nahm eine Richtung, die ihm nicht gefiel. "Ich werde vielleicht noch einmal vorbeikommen."
    "Tun Sie das. Und vielleicht überlegen Sie sich mein Angebot noch einmal. Ich würde finanziell nicht kleinlich sein."
    "Ich frage mich, warum es Ihnen so verdammt viel wert ist. Bauen Sie eigentlich auch Brücken in Vermont?"
    Vielleicht eine halbe Sekunde lang stutzte sie. Dann blitzten ihre weißen Zähne bei einem Lächeln.
    "Wir bauen überall Brücken, wenn uns jemand den Auftrag gibt!" erklärte sie, "Warum fragen Sie?"
    "Nur so."

    *

    Pamela McGreedy atmete tief durch, nach dem der athletisch gebaute Privatdetektiv den Raum verlassen hatte. Wir hätten uns unter anderen Umständen kennenlernen sollen! dachte sie, denn sie fand, daß er ein überaus attraktiver Mann war.
    Aber so standen sie und Walker vielleicht auf verschiedenen Seiten... Abwarten! dachte sie, stand auf und ging zum Fenster um einen Blick hinab in das Gewimmel der Straßenschlucht zu werfen.
    Als sie merkte, daß sich hinter ihr die Tür öffnete, drehte sie sich wieder herum. Es war Hernandez, der sich da in ihr Büro geschlichen hatte.
    "Frank!"
    "Was wollte dieser Schnüffler von dir?"
    "Dasselbe wie von dir", gab Pamela kühl zurück und musterte den Mann mit dem dunklen Teint, dessen Gesichtsfarbe ein wenig blasser als üblich geworden war. Er hat keine Nerven! dachte Pamela. Dann stellte sie sachlich fest: "Er hat Vermont erwähnt."
    "Was?" Hernandez' Kinnladen fiel herunter und er vergaß einige Augenblicke lang, seinen Mund wieder zu schließen. "Was bedeutet das, Pam?"
    "Keine Ahnung."
    "Und wie hat der Kerl davon erfahren?"
    Pamela hob die Arme. Sie wirkte hilflos. "Ich weiß es nicht,

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