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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schützen wußten, wie dieser Gonella. Einen Unterwelt- Mann konnte der Täter problemlos über den Haufen schießen und bei einer Werbeagentin hat er solche Schwierigkeiten?"
    Jo hob den Blick und sah April direkt in die blauen Augen, unter denen sich dunkle Ringe befanden.
    "Du scheinst nicht viel geschlafen zu haben, April!"
    "Stimmt. Ich habe gearbeitet."
    "Irgend ein Gedanke schwirrt dir doch Kopf herum, das weiß ich. Also komm schon, heraus damit."
    Sie machte eine unbestimmte Geste und warf den Kopf in den Nacken.
    "Ich glaube nicht, daß du das wirklich wissen willst!"
    Jo lächelte.
    "Kann ich das nicht hinterher entscheiden?"
    "Also gut. Ich denke, daß diese Diane Wyner dich nur benutzt, Jo. Sie benutzt dich und den Killer-Cop, um ihre Agentur wieder ins Gespräch zu bringen. Heute steht noch eine kleine Notiz im Wirtschaftsteil, daß es mit Wyner & Wyner abwärts geht. Aber demnächst wird man von ihr im Zusammenhang mit dem Killer-Cop hören. Sie hat eine Chance auf die Titelblätter zu kommen - und das ganz ohne etwas dafür bezahlen zu müssen. Abgesehen von deinem Honorar natürlich, Jo. Wenn das keine geschickte Werbestrategie ist!"
    "Du meinst, die Überfälle waren nur inszeniert?"
    "Ja. Perfekte Inszenierungen, deren Wahrheitsgehalt kein geringerer als Kommissar X persönlich, New Yorks bester Privatdetektiv, bezeugen kann!"
    In Aprils blauen Augen blitzte es triumphierend, während Jo nachdenklich dasaß, sich eine Zigarette nahm und anzündete.
    Er nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch aus, während er sich erhob, um einen kurzen Blick durch das Fenster zu werden. Hinaus auf den Central Park.
    "Als ich gestern den Killer verfolgte, bin ich mit Mary Wilkins zusammengestoßen...", überlegte er dann laut.
    "Sie könnte die Komplizin gewesen sein", gab April zu bedenken, sichtlich darüber befriedigt, daß bei ihrem Chef das positive Bild von Diane Wyner Risse bekam.
    Doch dann drehte Jo sich wieder herum und meinte entschieden: "Ich glaube nicht an eine Inszenierung. Es wurde mit scharfer Munition geschossen."
    "Damit es überzeugend wirken konnte!"
    "Du hättest ihren durchlöcherten Mitsubishi sehen sollen! Nein, das sah mir nicht nach Schauspiel aus."
    "Wir werden sehen!" schnaufte April und dann glaubte sie, ihren Augen nicht zu trauen, als plötzlich niemand anderes als Diane Wyner in Jos Arbeitszimmer rauschte. Sie schien nichts als einen Bademantel zu tragen - und den hatte sie auch noch ziemlich nachlässig geschlossen.
    Diane gähnte, reckte sich und warf Jo einen Blick zu, der April die Zornesrötes ins Gesicht trieb.
    "Verstehe!" sagte sie. "So weit seit ihr also schon! Kein Wunder, daß dein Hirn so benebelt ist!"
    "Es war einfach sicherer, Diane hier übernachten zu lassen!" meinte Jo ziemlich schwach. "Oder hätte ich sie in ihre Wohnung zurücklassen und möglicherweise einem Wahnsinnigen ausliefern sollen?"
    April verzog das Gesicht.
    "Von mir aus schon!" zischte sie und zog davon.
    "Einen Moment!" rief Jo ihr hinterher.
    Sie drehte auf dem Absatz herum.
    "Was ist noch?"
    "Es geht um einen Polizisten namens Cole Marvin. Ich gehe gleich zu Tom aufs Department, um ihn zu verhören. Wir sollten uns vorher noch einmal zusammen ansehen, was wir über ihn so haben..."

    *

    Cole Marvin war ein unauffälliger Mann. Mittlere Größe, keine auffälligen Kennzeichen - wenn man von der Goldkrone absah, die sichtbar wurde, wenn Marvin den Mund verzog. An der Wange hatte er einen Kratzer, der aussah, als hätte er heute morgen sein Rasierzeug falsch benutzt.
    Jo Walker glaubte seinen Augen kaum zu trauen, als er Marvin in Toms Büro kommen sah.
    Nein, da war jeder Zweifel ausgeschlossen. Und an Marvins Blick erkannte der Privatdetektiv, daß sein Gegenüber ihn umgekehrt auch wiedererkannt hatte.
    "Ihr beide kennt euch?" fragte Rowland stirnrunzelnd.
    "Flüchtig", meinte Jo. "Ich habe ihn in der Nähe von Martha Randinos Apartment gesehen, kurz nachdem ich gegangen war. Ich wußte, daß ich sein Gesicht irgendwo schon einmal gesehen hatte. Jetzt weiß ich es. Es war in diesem Department, Tom!"
    "Martha Randino? War das nicht Arnie Gonellas Flamme?"
    "Ja."
    Es könnte unser Mann sein! dachte Jo. Vielleicht war Marvin der Mann, der Ray Chung, Gonellas Partner aufgefallen war. Wenn man sich ihn mit Perücke und dunkler Brille vorstellte...
    Aber eine Goldkrone reichte in diesem Fall nicht, um ihn als Mörder zu entlarven.
    "Was wird hier eigentlich gespielt?" fragte Marvin empört. Sein

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