Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
geirrt haben."
    Er blickte auf seinen Boden. "Mein Kollege Snyder war um halb acht am Tatort und hat den Tod festgestellt", murmelte er. "Und wann bitte wollen Sie sie noch gesehen haben?"
    "Schon gut", meinte Jo. "Vergessen Sie's!" Um halb acht hatte die Tote in Walkers Residenz noch an ihrem Kaffee geschlürft.
    Irgendetwas stimmte hier nicht.

    *

    Als Jo Walker zurück in die 7th Avenue kam, war es Nachmittag und es regnete wieder. Diesmal war es kein Schauer, sondern eher eine Art Dauerregen, die Jo den ganzen Weg von Yonkers bis hierher begleitet hatte. Ein scheußlicher Tag - und das in mehrfacher Hinsicht.
    Aber die Unannehmlichkeiten hatten sich mit der Feuchtigkeit, die da unablässig von dem grauen Himmel herabrieselte, noch lange nicht erschöpft. Das merkte Jo ziemlich bald, nachdem er sich wieder in seiner Residenz befand.
    Er ließ die Türen auseinander fliegen und warf den nassen Mantel in eine Ecke.
    "Was neues, April?" fragte er seine Assistentin.
    "Im Büro sitzen zwei Klienten."
    Jo pfiff durch die Zähne.
    "Gleich zwei? Haben sie gesagt, was sie wollen?"
    "Nein", schüttelte April den Kopf und warf dabei ihre blonde Mähne in den Nacken. "Sie wollen nur mit dir persönlich sprechen. Von mir wollten Sie nicht einmal eine Tasse Kaffee!"
    Das Erste, was Jo mißfiel, als er sein Büro betrat war, daß jemand hinter seinem Schreibtisch saß und die Füße hochgelegt hatte. Der zweite Besucher lehnte am Fenster und hatte die Hände in den Hosentaschen.
    Jo erstarrte.
    Das waren die beiden Gorillas, vor denen die junge Frau davongelaufen war, deren Foto jetzt in den Zeitungen bewundert werden konnte. Der Dunkelhaarige hatte seinen rechten Arm bandagiert und trug ihn in einer Schlinge.
    Wenigstens fiel er dadurch als Schütze erst einmal aus. Anders der Blonde, dessen Hand in der Manteltasche ruhte und wahrscheinlich einen Pistolengriff umfaßte.
    Das Gesicht des Dunkelhaarigen blieb sehr ernst und war fast eine Leichenbittermiene. Der Blonde hingegen grinste frech und kaute dabei auf irgendetwas herum.
    "So sieht man sich wieder", murmelte Jo.
    "Schließen Sie die Tür!" befahl der Dunkelhaarige und ließ seine Worte durch seinen Komplizen dadurch unterstreichen, daß dieser jetzt seine Waffe aus der Manteltasche hervorholte und sie auf Jo richtete. "Ich hoffe, Sie machen keine Dummheiten, Mister Walker!"
    "Das hoffe ich umgekehrt auch!" erwiderte Jo, nachdem er die Tür geschlossen hatte. "Was wollen Sie von mir?"
    Auf dem Schreibtisch lag noch die Zeitung, die Jo am Morgen gelesen hatte. Der Dunkelhaarige schlug die Seite auf, auf der das Bild der namenlosen Toten war. "Sie haben das hier sicher gelesen, nicht wahr?"
    "Ja." Walker trat näher an den Schreibtisch heran. Bevor er sich in den davor stehenden Sessel fallen ließ, deutete er auf das Foto. "Das ist eure Arbeit, nicht wahr?"
    "Sie werden nicht im Ernst erwarten, daß wir dazu etwas sagen, Mister Walker."
    "Nein, allerdings nicht."
    "Ich werde unter anderem dafür bezahlt, daß ich zwei und zwei zusammenrechne und meine Schlüsse ziehe." Jo zeigte auf die Waffe des Blonden. "Acht Millimeter?"
    "Die Fragen stellen wir hier, auch wenn Ihnen das nicht paßt!"
    "Bitte! Sie sind wahrscheinlich nicht hier, um mir einen Auftrag zu geben!"
    "Nein, das sicherlich nicht. Es geht um etwas anderes."
    "Da bin ich aber gespannt!"
    "Sie erinnern sich an die junge Frau, Montagmorgen im Central Park... Sie haben uns leider dazwischen gefunkt!" Er hob ein wenig den bandagierten Arm an. "Diese Frau hatte etwas in ihren Besitz gebracht, das ihr nicht gehörte. Wir hatten die Aufgabe, es ihr wieder abzunehmen..."
    "Und wie kann ich Ihnen da helfen?"
    "Indem Sie es uns jetzt aushändigen."
    "Warum nehmen Sie an, daß ich es habe?"
    "Weil sie es bei Ihnen deponiert haben wird, wenn sie einen Funken Verstand gehabt hat. Es kann auch sein, daß Sie es ihr abgenommen haben. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt."
    "Das wird ja immer interessanter!" meinte Jo sarkastisch.
    "Jedenfalls glaube ich nicht, daß diese Begegnung im Park reiner Zufall war."
    Jo zuckte die Achseln.
    "Bedaure, ich weiß noch nicht einmal, worum es geht."
    Das Gesicht des Dunkelhaarigen blieb regungslos. Mit der Linken machte er eine unbestimmte Geste. Unterdessen bewegte sich der Blonde seitwärts. Er öffnete einen der Büroschränke und begann damit, den Inhalt auf den Boden zu streuen.
    "Scheint, als würde Ihre Antwort meinen Freund hier nicht sehr überzeugen, Mister Walker."
    Der

Weitere Kostenlose Bücher