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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wunder, daß Sie die Lösung mit dem Schlüssel bevorzugen würden... Aber das wäre keine wirkliche Lösung. Und mein Plan klappt nur mit dem echten Stoff."
    "Jo, ich..."
    "Zum Diskutieren ist es jetzt zu spät. Wenn die Sache noch Aussicht auf Erfolg haben soll, dann müssen wir sehr viel eher am Ort des Geschehens sein. Dominguez wird sicher einen seiner Leute vorschicken, der dann irgendwo lauert, um Sie abzuknallen, sobald er das Zeug hat. Und wenn es so ist, müssen wir seinen Handlanger möglichst vorher ausschalten."
    Sie blickte schweigend geradeaus.
    "Sie können mich zu nichts zwingen!" erklärte sie.
    "Ich weiß. Aber wenn Sie denken, daß Sie mich wie ein Spielzeug benutzen können, dann sind Sie auch schief gewickelt, Teresa. Wenn Sie nicht den Mund aufmachen, werde ich Sie bei der Polizei absetzen. Sollen die Ihnen dann helfen."
    Sie seufzte. Dann sagte sie kleinlaut: "Es ist im General Post Office von New York City Ich habe es als Postlagersendung dort hingeschickt. Der Schlüssel vom Schließfach war nur ein Täuschungsmanöver. Ich dachte, wenn jemand den Stoff will, kann ich ihn vielleicht eine Weile damit hinhalten."
    "Dann wollen wir keine Zeit verlieren."

    *

    Die Sache im General Post Office war schnell erledigt. Jo wich Teresa dabei keine Sekunde von der Seite. Wer konnte schon wissen, was ihr noch alles für Dummheiten einfielen?
    Es war ein dicker, gepolsterter Umschlag, den man Teresa ohne Probleme aushändigte.
    Jo nahm ihn ihr gleich aus der Hand und sie ließ dies, wenn auch widerwillig, geschehen.
    "Wenn es noch irgendeine Überraschung gibt, die Sie für mich auf Lager haben, Teresa, dann sagen Sie mir sie lieber gleich."
    "Nein, das war's." Sie hakte sich bei ihm unter und sah ihn mit ihren dunklen Augen warm an. "Sie sind ein prima Kerl, Jo. Ich mag Sie..."
    Jo lächelte. Sie war eine tolle, begehrenswerte Frau, aber eine, die das auch einzusetzen wußte.
    "Ist das jetzt eine neue Masche?"
    "Es ist meine ehrliche Meinung."
    Sie gingen zum Wagen. Jo gab den Umschlag April, die ihn öffnete und den Inhalt kurz überprüfte, soweit das möglich war.
    Dann ging es zum Treffpunkt.
    Es handelte sich um ein im Bau befindliches Bürohaus, an dem die Arbeiten nicht mehr vorangingen, seit der Rohbau fertiggestellt worden war. Dem Bauherrn war die finanzielle Puste ausgegangen, die Gläubiger stritten sich um das, was noch übrig blieb und bis der Kampf nicht gelaufen war, lief mit Sicherheit gar nichts.
    Jo hatte den Mercedes in einer Seitenstraße abgestellt. Die letzten paar hundert Meter waren sie zu Fuß gegangen. Jetzt war es kurz nach sechs Uhr nachmittags. Fast zwei Stunden also noch bis acht Uhr.
    Jo hoffte nur, daß das ausreichte und nicht schon Dominguez Leute hier irgendwo lauerten, um Teresa einen gebührenden Empfang zu bereiten.
    Jo ließ den Blick die fensterlose Fassade empor gleiten. Ein Klotz mit 15 Stockwerken; für New Yorker Verhältnisse eher ein kleiner Bau, aber immer noch mehr als groß genug, um sich darin zu verstecken.
    Bevor sie den Eingang passierten, holte Jo seine Automatic aus dem Schulterholster und April folgte seinem Beispiel, indem sie ihre Waffe aus der Handtasche nahm.
    Sicher war schließlich sicher. Jo hatte keinerlei Lust mehr auf unliebsame Überraschungen.
    Mit dem Lauf der Automatic voran tastete er sich in das Gebäude hinein. Aber da war niemand. Jo ging zu dem offenen Schacht, in den eigentlich der Aufzug gehörte, und lauschte. Der Wind strich durch die offenen Fenster und machte dabei eine seltsame Art von Musik, die fast ein wenig gespenstisch klang.
    Aber es war nichts zu hören, was auf die Anwesenheit von Menschen hindeutete.
    Er wandte sich an April und flüsterte: "Die Treppe hinauf!"
    "Glaubst du, die Luft ist rein?" fragte sie.
    "Wir werden sehen."
    Wenig später ging es die Treppen hinauf.
    "Wollen Sie nicht jede Etage durchsuchen?" erkundigte sich Teresa sarkastisch.
    "Ganz ruhig bleiben!" meinte Jo. "Wir gehen hinauf bis ins oberste Stockwerk."
    Sie hielten die Waffen schußbereit im Anschlag und tasteten sich Etage für Etage voran. Aber es kam ihnen niemand in die Quere.
    Das Gebäude schien tatsächlich leer zu sein.
    Schließlich waren sie ganz oben angekommen. Der Wind pfiff hier ziemlich wüst durch die offenen Fenster.
    Jo ging als Erstes noch einmal zum Aufzugsschacht, um zu horchen. Eine ganze Weile blieb er dort mit angestrengtem Gesicht stehen, dann war er sich sicher.
    Menschliche Schritte, fünf oder sechs Stockwerke

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