Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
angehäuft und das würde eine ganze Weile reichen. Selbst bei aufwendigem Lebensstil. Und irgendwann würde sich schon eine Gelegenheit ergeben, in lukrative Geschäfte einzusteigen.
Wo auch immer auf der Welt das dann sein mochte.
Jim Lacroix wirbelte herum, als er hinter sich die Tür zu den Sanitäranlagen aufgehen und wieder zuschlagen hörte. Sein Gesicht verlor jegliche Farbe. Er schluckte und wich einen Schritt zurück.
Zwei Männer waren eingetreten.
Der eine war blond, der andere dunkelhaarig und mit bandagiertem Arm. Der Dunkelhaarige blieb an der Tür stehen - und zwar so, daß niemand hereinkommen konnte.
"Peters! McCarthy!"
"Schön, daß du uns noch kennst, Lacroix!" brummte der Dunkelhaarige mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen, das selbst einen Mann wie Jim Lacroix frösteln ließ.
"Was wollt ihr?"
"Scheint, als hätten wir Glück, dich überhaupt noch in den Staaten anzutreffen", meinte der dunkelhaarige McCarthy gedehnt. "Du wolltest dich aus dem Staub machen, was?"
"Was geht euch da an?
McCarthy zuckte die Achseln. "Uns interessiert das im Grunde nicht. Du weißt, daß wir nie etwas gegen dich gehabt haben. Im Gegenteil."
"Dominguez schickt euch, nicht wahr?"
Er bekam keine Antwort, sondern stattdessen einen furchtbaren Fausthieb von Peters. Lacroix taumelte rückwärts und knallte der Länge nach hin. Der Dealer rührte sich ächzend.
McCarthy machte eine knappe Geste.
"Fang an!" zischte er an Glenn Peters gewandt.
*
"Sie können sich in meiner Obhut völlig sicher fühlen!" erklärte April Bondy im Brustton der Überzeugung, während sie die Pistole durchlud. Sie hob die Waffe in die Höhe und fügte hinzu: "Ich kann damit umgehen, ob Sie es mir nun glauben oder nicht!"
Teresa stand am Fenster und blickte hinaus.
"Ich glaube es Ihnen", murmelte sie.
Dann hörten sie Schritte.
"Das ist Jo!" meinte April und eine Sekunde später flog die Tür auf und er stand vor ihnen. Teresa drehte sich herum. "Liegt es noch an Ort und Stelle?" fragte sie mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen.
"Ja."
"Und was kommt nun?"
Jo warf seinen Mantel irgendwo hin, ging zum Schreibtisch und griff zum Telefon. Er drückte Teresa den Hörer in die Hand. "Rufen Sie Harry Dominguez an."
"Was soll ich ihm sagen?"
"Daß Sie ihm den Stoff zurückgeben und sich mit ihm treffen wollen!"
"Das wird ihn auch nicht dazu bewegen, mich oder Sie am Leben zu lassen, Jo!"
"Ich weiß. Aber es ist die einzige Chance, ihn in die Falle zu locken. Mäuse fängt man mit Speck. Und wir müssen in unserem Fall darauf hoffen, daß die Maus den Speck auch mag..."
"Okay..."
"Sie müssen darauf bestehen, daß er sich mit Ihnen persönlich trifft..." Jo nahm einen Zettel und schrieb etwas auf. Dann gab er den Zettel an Teresa. "Dies ist der Treffpunkt, lesen Sie ihm die Adresse genau so vor..."
"Halten Sie mich für ein kleines Kind?"
"Sie müssen wirken, als wären Sie sich ihrer Sache absolut sicher, Teresa. Und es muß schnell gehen. Er muß sich sofort entscheiden, sonst verzichten Sie auf das Treffen."
"Ein gefährliches Spiel, Jo."
"Nur halb so gefährlich wie das, was Sie bis jetzt getrieben haben, Teresa!"
*
"Captain, wir haben ihn!" rief Lieutenant Browne, einer von Rowlands Mitarbeitern im Morddezernat. Er warf dem dicken Captain eine Akte auf den Tisch. "Das ist der Tote. Es war gar nicht schwierig ihn zu finden, soviel wie der auf dem Kerbholz hat."
Rowland hob fragend die Augenbrauen.
"Und?"
"Cal Matthews, Ex-Soldat, Ex-Polizist, Ex-Kaufhausdetektiv, Ex-Knastbruder."
"Hört sich an, als hätte er es nirgends bis zu einem Pensionsanspruch gebracht! Was hat er denn zuletzt so gemacht? Wäre doch zu schön, wenn seine Spur zu Harry Dominguez führen würde."
Lieutenant Browne schüttelte den Kopf.
"Damit kann ich leider nicht dienen, Chef. Aber die Richtung, in die es stattdessen geht, ist auch nicht uninteressant. Matthews hat mehrfach für Jim Lacroix den Gorilla gespielt... Liegt eigentlich nahe, anzunehmen, daß er auch diesmal in Lacroix' Auftrag unterwegs war."
Rowland lockerte sich die Krawatte und fuhr sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht. Die Lacroix-Sache hatte der Captain innerlich schon abgehakt gehabt. Wenn die Vermieterin des jungen Bogdanovich nicht aussagte und den Dealer identifizierte, konnte man alles weitere vergessen. Und sie würde nicht aussagen, da konnte er sie noch so lange bearbeiten. Ihre Angst würde letztlich Sieger bleiben.
Rowland war lange
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