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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ein trockenes 'Plop!' war zu hören. Ted bekam die Kugel aus der Schalldämpferpistole mitten in die Stirn.
    Er taumelte zurück, rutschte am Tisch entlang zu Boden und räumte dabei den Bildschirm und eine Diskettenbox ab.
    Indessen machte der Killer Licht. Er verlor nicht einen einzigen Augenblick, steckte die Waffe weg und begann zu suchen.

    *

    Jo Walker, der bekannte New Yorker Privatdetektiv, hatte Glück gehabt, gleich einen Parkplatz zu finden, auf dem er seinen champagnerfarbenen Mercedes 500 SL abstellen konnte. Es war zwar eine Frage von Zentimetern gewesen, aber Jo ging das Risiko ein.
    Er stieg aus und schlug sich den Mantelkragen hoch. Ein verdammt frostiger Abend war das. Und der Wetterbericht behauptete, daß die Quecksilbersäule noch weiter in den Keller sacken würde.
    Der Privatdetektiv sah noch einmal nach der Hausnummer und nickte stumm. Hier muß es sein! dachte er. Fast einen ganzen Monat lang war er hinter dem Kerl hergewesen. Und jetzt hatte er Name und Adresse.
    Er hieß Ted Hughes und wohnte im fünften Stock.
    Walker kam ins Treppenhaus und wollte den Aufzug nehmen. Aber der war defekt, wie ein Hinweisschild freundlicherweise verriet. So mußte er laufen, aber das war halb so schlimm. Schließlich hatte er eine gute Kondition. Viel ärgerlicher war etwas ganz anderes. Als er vor Ted Hughes' Wohnungstür stand, bemerkte, daß sie einen kleinen Spalt weit offen stand.
    Das konnte alles Mögliche bedeuten, nur wahrscheinlich nichts Gutes und so ging Jo auf Nummer sicher. Er griff unter Mantel und Jackett nach der Automatic, die er im Schulterholster trug und lud die Waffe mit einer energischen Bewegung durch.
    Von drinnen war ein Geräusch zu hören.
    Jo schob die Tür ein Stück auf und kam in einen dunklen Flur. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er, daß im Nachbarraum Licht brannte. Aber das Licht ging aus und das konnte kein Zufall sein.
    Jo sah einen Mündungsblitz aufleuchten, aber da war kein Schußgeräusch. Der Privatdetektiv warf sich flach auf den Boden, rollte sich herum und ließ die Automatic loskrachen. An der Tür, die von dem Flur aus vermutlich ins Wohnzimmer führte, war nichts mehr zu sehen. Nur Finsternis. Jo war blitzschnell wieder auf den Beinen und preßte sich gegen die Wand.
    "Kommen Sie heraus!" rief Jo. "Sie sitzen in einer Mausefalle!"
    Keine Antwort.
    Jo tastete sich bis zum Türrahmen vor und riskierte schließlich einen Blick. Er sah, daß die Balkontür offen stand. Mit der Waffe im Anschlag stürmte Jo in den Raum, aber da war niemand mehr zu sehen. Er machte Licht und sah Ted Hughes' Leiche am Boden liegen. Jedenfalls nahm er an, daß es Hughes war, denn gesehen hatte er ihn bis dahin noch nicht. Aber er paßte einfach zu genau auf die Beschreibungen, die man ihm geliefert hatte. Ein junger Kerl, neunzehn oder zwanzig, lang, schlaksig, mageres Gesicht, unreine Haut und dicke Brille. Die Brille war ihm heruntergerutscht und hing nur noch an einem Ohr. Seine Augen blickten starr und kalt ins Nichts. Die Kugel hatte mitten auf der Stirn ein kleines, rundes Loch produziert, aus dem jetzt langsam Blut sickerte.
    Ein Profi! dachte Jo. Oder jedenfalls ein sehr guter Schütze. Wenn im Flur mehr Licht gewesen wäre, hätte es mich wahrscheinlich erwischt!
    Jo ging durch die Balkontür hinaus. Aber er hatte kaum seine Nase vorgestreckt, da pfiff ihm bereits wieder eine Kugel um die Ohren. Walker duckte sich. Das Projektil durchschlug eine Fensterscheibe und ließ sie in tausend Scherben zerspringen.
    Der Killer, der Ted Hughes offenbar auf dem Gewissen hatte, war von dessen Balkon auf den der Nachbarwohnung und von dort aus auf das Flachdach des niedrigeren Hauses nebenan gelangt. Jetzt stand er neben einem dicken Schornstein und schoß ein paar Mal in Jos Richtung, so daß dem Privatdetektiv nichts anderes übrig blieb, als den Kopf einzuziehen. Dann tauchte Walker hervor und feuerte mit der Automatic zurück. Aber er wußte nur zu gut, daß es fast unmöglich war, den Kerl in seiner Deckung zu erwischen.
    Jo hörte er ein klackerndes Geräusch. Es verriet ihm, daß sein Gegenüber die Flucht über die Dächer fortsetzte. Jo folgte ihm. Er schwang auf den Nachbarbalkon und dann auf das Flachdach. Die Automatic hielt er dabei schußbereit in der Rechten, aber er brauchte sie nicht, denn es war niemand zu sehen.
    Aber Jo war klug genug, vorsichtig zu bleiben.
    Schließlich hatte er es vermutlich mit einem Mann zu tun, der Erfahrung in seinem Geschäft hatte und

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